MT-Aufstiegshelden zu Gast beim Derby

In 2025 jährt sich der Aufstieg der MT Melsungen in die 1. Handball-Bundesliga zum 20. Mal. Als „kleine Vorübung” für ein Jubiläumstreffen hat MT-Aufsichtsratsmitglied Daniel Holl seine ehemaligen Mitstreiter zusammengetrommelt und zum Hessenderby am Freitagabend in die Rothenbach-Halle eingeladen.

Viele der Aufstiegshelden von 2005 haben ihr Kommen zugesagt. Dass nicht der komplette Meisterkader von damals zugegen sein kann, wird der Wiedersehensfreude ganz sicher keinen Abbruch tun. Alle Spieler, die den Weg nach Kassel finden, werden in der Halbzeitpause dem Publikum vorgestellt.

Am 7. Mai 2005 hieß es für Melsungen: „Nie mehr Zweite Liga!”. Der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse war endlich gelungen. Sportlich möglich gemacht hatte dies letztlich Trainer Rastislav Trtik, der mit verrücktem Angriffshandball die Liga aufgemischt und die Konkurrenten abgehängt hatte. Stilecht stand die erfolgreiche Mannschaft an jenem Pfingstsonntag 2005 wieder genau an der Stelle, an der sie fast genau 13 Jahren zuvor schon einmal einen Aufstieg feiern durfte.


Die Aufstiegsmannschaft: Hinten (v.l.) Sportlicher Leiter Alexander Fölker, Co-Trainer Sandor Balogh, Predrag Kontic, Andrei Lawrow, Ludek Drobek, Kapitän Erik Wudtke, Petr Hazl, Vladimir Suma, Radek Musil, Petr Hruby, Markus Pregler, Marcus Hock, Betreuer Heinrich Herwig (†). Vorn (v.l.): Trainer Rastislav Trtik, Michal Kraus, Barbara Braun-Lüdicke, Sead Kurtagic, Daniel Holl. Es fehlen: Nicolas Potteau und Karsten Wöhler. (Foto: Hartung)

Schlag 12 Uhr wurde das im Autokorso ankommende Team von über 2.000 begeisterten Fans auf dem Melsunger Marktplatz empfangen. Bei Freibier und Livemusik wurde auf den Aufstieg angestoßen, von der Stadt Melsungen gab es aus den Händen des damaligen Bürgermeisters die goldene Sportplakette, und Spieler wie Offizielle trugen sich in das Goldene Buch ein.

Neue Dimension in Handball Nordhessen

Dieser Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga stellte eine völlig neue Dimension für alle Beteiligten dar. So hießen plötzlich die Gegner nicht mehr Kirchzell, Delitzsch oder Aue, sondern THW Kiel, TBV Lemgo oder VfL Gummersbach. Die „stärkste Liga der Welt“ bereichert seitdem die sportliche und gesellschaftliche Szene unserer nordhessischen Region.

Auch finanziell musste nachgelegt werden. Der einstmals überschaubare Etat von gut 500.000 Euro konnte dank engagierter Sponsoren aufgestockt werden, um sich im Konzert der Großen zu behaupten. Zum Antritt in der höchsten deutschen Spielklasse im September 2005 verlegte die MT ihre Heimspielstätte ins 25 Kilometer südlich von Melsungen gelegene Rotenburg. Dort konnte man im Gegensatz zur Melsunger Stadtsporthalle die höheren Anforderungen der Liga an Infrastruktur und Ausstattung erfüllen, zudem gab es mit 2.400 Plätzen deutlich mehr Raum für die Fans.

Zwei Jahre später folgte das nächste Upgrade in Sachen Spielstätte: Am 26. Dezember 2007 zog die MT beim sogenannten Weihnachtsmärchen gegen den THW Kiel in die über 4.000 Zuschauer fassende Kasseler Rothenbach-Halle um. (Bernd Kaiser)

Foto oben: Daniel Holl (li., seit Jahresbeginn Mitglied des Aufsichtsrats der MT Spielbetriebs- und Marketing AG) und Karsten Wöhler ließen sich direkt nach dem Saisonabpfiff 2005 in der Melsunger Stadtsporthalle die Meister-Zigarren schmecken. (Foto: Hartung)