17 Fragen an die #73: Timo verrät seien ersten Berufswunsch und wann er mal rot anlief
Timo Kastening gehört mit Silvio Heinevetter, Arnar Frey Arnarsson und Ole Pregler zu den diesjährigen Neuzugängen im MT Bundesligetam. Der gebürtige Niedersachse spielte zuvor 13 Jahre lang bei der TSV Hannover-Burgdorf und feierte seinen internationalen Durchbruch bei der Europameisterscaft 2020. Kurz darauf wurde er von den Leserinnen und Lesern der fachzeitschrift “HandballWoche” zum “Handballer des Jahres” gewählt. Spätestens seitdem ghört zu den prominten deutschen Gesichtern im Handball. Doch der 25-Jährige ist deshlab keineswegs abgeoben. Im Gegenteil: Auf dem elterlichen Bauernhof in der Nähe Hannovers ausgewachsen ist Timo nach wie vor als bodenständiger und nahbarer Profisportler, der noch dazu selten um eine gehaltvolle Antwort verlegen ist. Das beweist der treffsicher Flügelspieler auch in dieser Runde der 17 Fragen, die ihm nicht jeden Tag gestellt werden.
1. Timo, in welche Rolle bist Du als Kind am liebsten geschlüpft?
Da gab es für mich damals eigentlich immer nur das Olli Kahn-Trikot. Der kam zwar nicht aus meiner Sportart, aber man konnte viel von ihm lernen.
2. Was war Dein erster Berufswunsch?
Ganz klar, ich wollte früher immer “Schroter” werden, so wie mein Papa. Das ist vereinfacht gesagt, ein Lohnunternehmer in der Landwirtschaft, der mittels Spezialmaschinen für andere Bauernhöfe bestimmte Dienstleitungen übernimmt – zum Beispiel das Schroten, also das Mahlen und Mischen von Futtergetreide.
3. Von wem hast Du am meisten gelernt?
Da gibt es sicher viele Menschen, die ich nennen könnte. Als erstes natürlich meine Eltern, meine Familie. Im Handball war das eindeutig Roi Sanchez. (Anmerk.: Sanchez hat die Talente der TSV-Hannover-Burgdorf als Verantwortlicher gecoacht und war einige Zeit auch Co-Trainer im Bundesligateam der Recken). Ich finde, der hat mich individuell sehr gut ausgebildet.
4. Bei welchem historischen Ereignis wärst Du gerne live dabei gewesen und warum?
Am 19. Mai 2001, als der FC Bayern in allerletzter Sekunde gegen Hamburg die Deutsche Meisterschaft geholt hat.
5. Welcher bekannten Person möchtest Du mal so richtig die Meinung geigen und was würdest Du ihm/ihr dann sagen?
Zum Beispiel dem AFD-Politiker Alexander Gauland. Ich würde ihm sagen, dass er nicht so dumm sein soll, wie einige Menschen vor 80 Jahren.
6. Wem möchtest Du nie begegnen und warum?
Da bin ich eigentlich schmerzbefreit. Ich kann zumindest jetzt niemanden nennen.
7. Was müsste unbedingt noch erfunden werden?
Wirklich brauchbare, erneuerbare Energien, die tatsächlich nachhaltig sind und die man nicht nur staatlich subventioniert, weil es gerade politisch wichtig ist.
8. Wie geschickt bist Du handwerklich - was ist Deine bisher größte handwerkliche Leistung?
Meine größte Leistung in dieser Hinsicht war es, die Giebelseite von unserem Bauernhaus neu zu machen. Das hat tatsächlich länger gedauert. Da bin ich schon ziemlich stolz drauf. Vor allem, weil ich mir das meiste selber beigebracht habe. Mein Papa hat mich nur kurz angelernt und dann gesagt: “Nun mach wie Du denkst”. Okay, das erste Gefach hätte ich am liebsten nochmal rausgekloppt (lacht herzhaft), aber alles weitere sieht doch ziemlich vernünftig aus.
9. Welchen Sport kannst Du außer Handball besonders gut?
Beim Fußball bin ich sicherlich nicht so schlecht. Aber eigentlich würde ich hier Tennis nennen – zumindest als ich das noch etwas regelmäßiger gespielt habe.
10. Welches war die bislang größte Überraschung (positiv oder negativ) für Dich?
Absolut positiv für mich ist, dass unsere gesamte Familie bislang von nennenswerten Krankheiten verschont geblieben ist.
11. Welche Dinge in seinem Leben sollte man unbedingt aufheben statt wegzuwerfen?
Ich habe erst kürzlich bei meinem Umzug gedacht “Mensch, Du hast ja wirklich nur zwei Klamotten. Wenn man älter wird, ist es glaube ich, ganz gut, ein paar wichtige Fotos aufbewahrt zu haben. Und zwar solche zum Anfassen, keine digitalen. Wo man sich also mal mit der Familie hinsetzen und sie herumreichen kann.
12. Wie kannst Du am besten entschleunigen?
Nach einem super guten Spiel mit einem eiskalten Bier. Ansonsten mit der Family und mit Freunden.
13. Was macht Dich fuchsteufelswild?
Wenn jemand nicht geradeaus ist.
14. Was war der kurioseste Autogramm- und /oder Selfiewunsch?
Oh das ist eine eigene Geschichte. Das war direkt nach der EM, da war ich beim Arzt. Die Arzthelferin kam herein und meinte: “Ich bräuchte mal noch ein Autogramm”. Dann ich: “Ja, selbstverständlich, ist doch kein Problem!”. Und dann sie: “Nee, eine Unterschrift vom Arzt!”. (Timo muss laut lachen) Ich glaube, so rot wie in dem Moment, bin ich noch keinmal angelaufen.
15. Welche (Journalisten-) Frage kannst Du nicht mehr hören?
Ganz ehrlich? Ich glaube, dazu müsste ich erst noch etwas älter werden. Bislang kann ich mich dahingehend nicht beschweren.
16. Welchen Ausspruch verwendest Du am häufigsten?
“Das kannst Du aber wissen!” – Zum Beispiel, wenn jemand sagt “Das war aber heute richtig sch...!”, entgegne ich darauf “Das kannste aber wissen!”.
17. Welche Schlagzeile würdest Du über Dich gern einmal lesen?
(Timo überlegt etwas länger) Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich da irgendeinen Wunsch habe. Schlagzeilen machen ja ohnehin meistens andere.