27:32 – Nichts zu holen in Leipzig
Abermals eine Pleite in der Fremde: Die MT Melsungen hat im Nachholspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga beim SC DHfK Leipzig alles andere als überzeugt und 27:32 (13:16) verloren.
Auswärts will es einfach nicht klappen. Erneut hat die MT Melsungen die Heimreise mit leeren Händen antreten müssen. Beim SC DHfK Leipzig enttäuschte die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo und musste am Sonntagnachmittag eine 27:32 (13:16)-Niederlage hinnehmen.
Vor der Abreise nach Leipzig stand hinter den Einsätzen von Elvar Örn Jonsson und David Mandic ein Fragezeichen. Jonsson hatte im Spiel gegen Eisenach einen Pressschlag am Oberschenkel abbekommen, bei Mandic zwickte das Knie. MT-Trainer Parrondo nahm beide Profis mit nach Sachsen, in der Quarterback Immobilien Arena saß Mandic zunächst auf der Bank.
Jonsson bekam nach dem Warmmachen grünes Licht und stand von Beginn an auf der Platte. Und wie wichtig der Isländer in dieser Saison für die MT ist, stellte er auch in Leipzig unter Beweis. Bei einem Melsunger 5:0-Lauf schlug Jonsson innerhalb von drei Minuten gleich dreimal zu. Ergänzt durch die Treffer von Florian Drosten und Erik Balenciaga, machten die Gäste in dieser Phase aus einem 6:3 ein 6:8 (12. Minute).
Die Nordhessen waren nun drin in dieser Partie, nachdem die Anfangsphase von den Leipzigern bestimmt wurde. Die gaben vom Anwurf weg Gas, Schlussmann Domenico Ebner zeichnete sich direkt aus, und die MT musste sich erst einmal richtig einstellen. Vor allem in der Deckung fehlte da noch der richtige Zugriff.
Doch dann kam der erwähnte 5:0-Lauf, und fortan blieben die Nordhessen in Vorlage. Allerdings nur bis zur 24. Minute. Dann schwappte die Begegnung wieder über zugunsten der Sachsen. Zweimal Franz Semper, einmal Luca Witzke – da stand es 15:12 (29.) für die Hausherren. Mit dem gleichen Abstand ging es beim 16:13 auch in die Pause.
Nach dem Wechsel dürften sich die mitgereisten MT-Fans gefragt haben, was ihre Mannschaft in der Kabine veranstaltet hat. Denn die Rot-Weißen verpennten den Start des zweiten Durchgangs mal komplett – ein 3:1-Lauf der Leipziger, da lagen die Gastgeber beim 19:14 plötzlich wieder mit fünf Toren in Front. Und Parrondo drückte nach nur vier Minuten den Auszeit-Buzzer.
Die Ansprache zeigte zunächst keine Wirkung, und auch nach der Umstellung auf eine 5:1-Deckung mit David Mandic an der Spitze bekam die MT-Abwehr den Leipziger Rückraum um Witzke, Matej Klima und Viggo Kristjansson weiter nicht in den Griff. Sobald die MT mal etwas näher herankam, schlugen die Sachsen direkt zurück, und im Zweifel vereitelte der glänzend aufgelegte Ebner die besten Melsunger Chancen.
Sinnbildlich für diese Partie war die Phase rund um die 50. Minute. Die Gäste rückten nach einem Treffer von Jonsson und einem Doppelpack von Adrian Sipos den Sachsen beim 26:23 auf die Pelle (49.). Dann kam Dainis Kristopans frei zum Wurf, doch Ebner war zur Stelle. Anstatt also den Rückstand auf zwei Tore zu verkürzen, legten nun die Leipziger wieder los und bauten innerhalb von anderthalb Minuten ihren Vorsprung auf sechs Tore aus – Franz Semper erzielte das 29:23 (53.).
Danach kam die MT nicht mehr zurück. „Wir haben heute verdient verloren“, sagte Kristopans sichtlich enttäuscht nach der Partie. Sie hätten nicht viele Möglichkeiten gehabt, das Spiel für sich zu entscheiden. In den wenigen Momenten, wo die Chance bestand, der Partie noch mal eine andere Wendung zu geben, „haben wir es einfach nicht hinbekommen“, bilanzierte Melsungens Rückraum-Hüne. (Robin Lipke)
Statistik
SC DHfK Leipzig: Ebner (15 Paraden / 26 Gegentore), Säveras (0 P. / 1 G. bei einem Siebenmeter); Runarsson, Ernst, Witzke 5, Krzikalla, Binder 4, Klima 6, Mamic, Peter 3, Preuss 2, Sunnefeldt, Gebala, Matthes, Semper 5, Kristjansson 7/2 – Trainer Runar Sigtryggsson.
MT Melsungen: Simic (5 Paraden / 22 Gegentore), Morawski (1 P. / 10 G.); Kühn 1, Balenciaga 2, Mandic, Sipos 2, Kristopans 3, Ignatow 4/4, Moraes 2, Drosten 1, Jonsson 9, Arnarsson, Waldgenbach, Hörr, Kastening 3 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah (München) / Suresh Thiyagarajah (Köln); Spielaufsicht: Jörg Mahlich.
Zeitstrafen: 6 – 10 Minuten (Preuss 8:19, Kristjansson 11:39, Ernst 16:13 – Jonsson 12:34/56:17, Sipos 22:01/34:55, Drosten 30:00)
Strafwürfe: 2/2 – 4/4
Zuschauer: 5.157 in der Quarterback Immobilien Arena, Leipzig
Spielstände: 1:0 (1.), 2:0 (3.), 2:1 (3.), 5:2 (7.), 6:3 (8.), 6:8 (12.), 9:9 (18.), 10:11 (21.), 12:11 (24.), 14:12 (28.), 16:13 (30.) HZ – 17:13 (32.), 19:14 (33.), 20:15 (35.), 21:17 (40.), 23:20 (43.), 25:20 (45.), 26:23 (49.), 29:23 (53.), 31:24 (55.), 32:25 (57.), 32:27 (60.) Endstand.