A-Jugend: Spaß haben und alles geben für die Überraschung
In ihrem vorletzten Spiel der Saison empfängt die A-Jugend der MT Talents am Samstag in der heimischen Stadtsporthalle den Tabellen-Vierten JANO Filder (Anwurf 14 Uhr).
Theoretisch wäre selbst nach der Niederlage in Balingen und dem Abrutschen auf den letzten Gruppenplatz noch Rang acht drin. Wenngleich das so unwahrscheinlich ist, dass Überlegungen in diese Richtung wenig Sinn machen. Was im Grunde sogar gut ist für die anstehende Partie gegen Filder. Denn ohne Druck, dafür mit einer gewissen Lockerheit ins anstehende Spiel gegen den hohen Favoriten zu gehen, ist für Lino Duketis (Archivfoto: Heinz Hartung) ein Schlüssel für Erfolge. „Wir wollen als Mannschaft Spaß am Handball haben und dann schauen, wie weit uns das bringt. Hauptsache, wir geben alle immer hundert Prozent“, sagt er.
In Balingen war, trotz vollem Einsatz, nichts drin mit einem Erfolg. Dazu sei der Kader dort einfach zu klein gewesen, resümiert der Linksaußen, der bei dieser Partie selbst gar nicht mit an Bord war. Er musste zeitgleich mit der Drittliga-Mannschaft der MT Melsungen antreten. Schlecht für die A-Jugend, die damit auf ihren zuletzt mit Abstand erfolgreichsten Torschützen verzichten musste. Gut jedoch für die individuelle Entwicklung des Linksaußen, wie er findet: „Diese Einsätze tragen dazu bei, dass ich mich immer weiter verbessern kann. Die 3. Liga hat ein ganz anderes Niveau. Härte und Schnelligkeit sind mit der Jugendbundesliga nicht zu vergleichen“.
Abzulesen sind die Fortschritte des Lockenkopfs unter anderem an seiner Trefferquote in der JBLH. Acht gegen den BHC, neun gegen Leipzig, gar zehn in Bietigheim. Er mache sich keinen Druck, wenn mal einer daneben ginge, gibt er zu. Einfach weiter werfen und auf das gute Handgelenk vertrauen, das ihm auch Dreher und Leger erlaube, sei sein Credo. Jetzt fehlt ihm nur noch ein ordentlicher Saisonabschluss in den beiden letzten Partien gegen Filder und die Rhein-Neckar Löwen, danach ist Schluss mit Jugend. „Es fühlt sich ein wenig surreal an, dass ich schon in den Erwachsenenbereich wechsele. Das ist krass“, sagt Duketis. Aber vorher, hat er sich vorgenommen, werde er noch zweimal Spaß haben mit dieser, seiner, Mannschaft. Die sei cool und werde ihm künftig fehlen.
Zunächst gehen die Gedanken aber in Richtung Heimspiel gegen Filder. Im Hinspiel sah es lange Zeit gar nicht schlecht aus für die MT Talents, die bis in die zweite Hälfte hinein sogar führten bei dem Team, das die Qualifikation für die Meisterschafts-Playoffs schon längst in der Tasche hat. Doch dann ging, wie zuletzt eben auch in Balingen, hintenraus die Luft aus. Damit das diesmal nicht so ist, dient Duketis das zwar verlorene, aber herausragend geführte letzte Heimspiel gegen Leipzig als Blaupause. „Da haben wir auch schnelle Phasen gespielt, aber zwischendurch auch mal verzögert. Ich glaube so müssten wir gegen Filder spielen“, sagt er. Dann steht dem Spaß an der Sportart und einem positiven Ergebnis vermutlich nichts mehr im Wege. (Michael Koch)