B-Jugend Nach der Halbzeit eingebrochen

Über etwas mehr als eine Halbzeit hielten die MT Talents dem Druck des Tabellenführers stand, ehe sie sich dem SC Magdeburg verdient, wenn auch um einige Treffer zu hoch, mit 26:39 (13:16) geschlagen geben mussten.

Zunächst einmal leisteten sich die Gastgeber sogar einen klassischen Fehlstart. 0:3 nach fünf Minuten, ohne dass sie sich wirklich viel vorzuwerfen gehabt hätten. Die Magdeburger waren eine Winzigkeit wacher und nutzte den halben Schritt, den sie meist schneller waren, konsequent. Weil Einstellung und Engagement der MT Talents jedoch stimmten, ging es nach Damian Deists 4:4 (8.) praktisch von vorn los.

Komplett auf Augenhöhe, wenngleich mit ständigen Führungen des Tabellenführers. Der sich durch mehrere, sicher verwandelte, Siebenmeter von Tim Thielicke und schließlich Philipp Böhmes Tor gar auf 7:11 (16.) absetzen konnte. Weiterhin ohne jene Überlegenheit auszustrahlen, die man angesichts des Spielstandes vom Spitzenreiter erwartet hätte. Es waren immer noch ganze Kleinigkeiten, die den Unterschied machten. Dazu gehörte auch die rot-weiße Schwäche von der Linie. Sowohl Lian Kopeinigg als auch Felix Hillwig scheiterten beim Siebenmeter an Felix Dobberitz. Wobei Hillwig sich den Abpraller selbst angelte und verspätet doch noch zum 11:11 (21.) traf. Es blieb ausgeglichen.

Kurz darauf war für Lutz Kindl Schluss: Rot nach einer zu harten Abwehraktion aus Sicht der Referees. Und sein Fehlen in der Innenverteidigung spielte dem SCM fortan in die Karten. Sie setzten sich trotz überragender Paraden von Kim Hüter, unter anderem gegen Mazs Brigzinsky im Gegenstoß, erneut ab. Den MT Talents fehlte in dieser Phase neben Kindl hinten auch das Glück vorn. Philipp Kuhlens Wurf prallte vom Innenpfosten zurück ins Feld. So dass Magdeburg doch wieder drei Vorsprung mit in die Kabine nahm.

Zurück aus der Halbzeitpause sah es nach zwei klasse Aktionen von Max Hermenau und dem 16:17-Anschluss (34.) des stark aufspielenden Stanley Lange (Foto: Heinz Hartung) so aus, als könne das Spiel noch kippen. Doch urplötzlich war Schluss bei den Melsungern. Wie mit der Schere abgeschnitten der Spielfaden, zu frühe Abschlüsse ohne Not und dadurch leichtes Spiel für Felix Dobberitz. Drei seiner Paraden führten direkt zu erfolgreichen Kontern, Melsungen war komplett von der Rolle. Gar nichts gelang mehr, der SCM schlug eiskalt sieben Mal in Folge zu: 16:24 (Malte Elze, 39.). Ehe wieder Hermenau eine achtminütige Durststrecke beendete, die bereits der Vorentscheidung gleichkam.

Da nutzte es in der Folge nichts mehr, dass sich die Gastgeber noch einmal berappelten, vor allem in der Deckung aufmerksamer wurden und Ballgewinne generierten. Die gingen nämlich regelmäßig sofort wieder verloren durch zu optimistische Passversuche im Bestreben, möglichst viel aus der verbleibenden Zeit zu machen. Bis zum 21:28 (48.), das Felix Hillwig erzielte, lebte die Hoffnung auf ein wenigstens noch akzeptables Ergebnis. Doch da war Magdeburg längst im Flow und hatte zwar spät, aber dann doch noch beizeiten, seine gewohnte Sicherheit gefunden. So dass es am Ende für die MT Talents eine empfindliche Niederlage setzte, die in dieser Deutlichkeit den lange Zeit herrschenden Verhältnissen ganz und gar nicht entsprach.

Statistik
MT Talents: Hüter (12 P. / 29 G.), Knopp (3 P. / 10 G.) – Deist 2, Lange 7, Peter, Mele, Kindl, Kopeinigg 2/1, Hermenau 4, Hillwig 6, Kuhlen 1, Junge, Hornaff 1, Kontic 3 – Trainer Georgi Sviridenko.
SC Magdeburg: Dobberitz (12 P. / 21 G.), Bartels (3 P. / 5 G.) – Elze 3, Brigzinsky 5, Thielicke 11/8, Böhme 1, Welsch 1, Born 1, Bahr 4, Sporreiter 5, Mäuer 2, Kretzschmar 6, Schubert, Großmann – Trainer Pasqual Tovornik.
Z: 177 - SR: Jannick Berndt / Eddie Cheng (Dutenhofen / Nieder-Roden) - Strafen: 0:6 Minuten – Disqualifikation: Kindl (MT, 22.) - 7m: 3/1 : 8/8.

Der Verlauf: 0:3 (5.), 4:4 (8.), 6:7 (12.), 7:11 (16.), 11:11 (21.), 12:12 (23.), 13:16 (Halbzeit), 16:17 (34.), 16:24 (39.), 19:25 (44.), 21:28 (48.), 22:33 (52.), 26:39 (Ende).