Bittere Niederlage für die MT 2 zum Drittliga-Auftakt

Der Saisonauftakt der MT Melsungen 2 in der 3. Liga Nord-West ging gegen den OHV Aurich gründlich daneben. Mit 29:37 (11:15) fiel die Niederlage zudem deftig aus.

Komplett verkrampft quälten sich die Melsunger schon ins Spiel. Entwickelten zwar durchaus mit Rene Andrei, Florian Weiß und Jonas Riecke im Rückraum etwas Druck, hielten den aber nicht lange genug aufrecht, um auch zu erfolgversprechenden Abschlüssen zu kommen. Der ostfriesische Riegel hielt, ebenso allerdings die Defensivmauer der Gastgeber. Knappe vier Minuten dauerte es bis zum ersten Saisontreffer der Rot-Weißen durch Florian Drosten, deren fünf bis Kevin Wendland ausgeglichen hatte und nochmal etwas mehr als eine, bis der OHV, ebenfalls durch Wendland, erstmals die Führung übernahm.

Es folgten weitere zehn Minuten defensiver Abnutzungskampf, die Aurich trotz Benjamin Fitozovics zwischenzeitlichen Ausgleich ergebnistechnisch für sich nutzen konnte. Vor allem, weil Rechtsaußen Christopher Braun erkannte, dass durch die Mitte nichts geht und stattdessen über den Flügel abschloss. Dreimal zappelten Würfe von ihm im Netz, Aurich führte trotz weitgehend ausgeglichenem Spiel recht komfortabel mit 8:4 (17.).

Nach und nach wechselte Finn Lemke, der Chefcoach Arjan Haenen vertrat, fast den kompletten Kader durch. Mit Erfolg, denn es wurde allmählich wieder knapper. Wobei längst noch nicht alles klappte. Dennoch robbte sich die frische Garde um Tom Wolf, Jost Liebergesell und später auch Leon Stehl heran. Schloss über Tom Wolf gar zum 8:9 (26.) auf. Der Lange hatte zwar einige Minuten gebraucht und musste erst die richtige Distanz zur gegnerischen Deckung finden, legte aber kurz darauf gleich noch einen nach.

Was bis dahin ein zähes Ringen um jeden Treffer war, geriet in der verbleibenden Zeit der ersten Hälfte urplötzlich zum munteren Scheibenschießen. Vier Tore in 31 Sekunden zum 10:11, danach dann Pech für die MT 2, weil Tom Wolfs Geschoss vom Innenpfosten wieder ins Feld zurücksprang und auch der letzte Ballbesitz im technischen Fehler endete. Statt weiter Anschluss zu finden oder sogar mit einem Remis in die Halbzeit zu gehen, standen ernüchternde vier Tore Rückstand auf der Anzwigetafel.

Erfolgreicher wurde das Melsunger Spiel auch nach dem Seitenwechsel nicht. Die Gastgeber mühten sich zwar, aber der OHV musste auf Fehler nur warten. Und tat das geduldig. Kleinere Highlights wie Rene Andreis 14:17 (34.) nach Kempa-Zuspiel von Florian Weiß oder die Glanztat von Pawel Krawczyk, als er gegen den allein auf ihn zustürmenden Rene Mihaljevic Sieger blieb, verpufften. Es war kein Anschluss mehr zu bekommen. Selbst als Aurichs Bester, Kevin Wendlandt, beim Aufkommen nach seinem Tor zum 16:21 (39.) wegknickte und mit Kühlpack auf dem Knöchel auf der Bank saß, ging der Schuss nach hinten los: Christopher Braun erhöhte mit Doppelschlag auf 18:24 (43.).

Die Gegenwehr erlahmte, weil neben zahlreichen Holztreffern auch einige Entscheidungen der Referees zu ungläubigem Kopfschütteln auf und neben dem Spielfeld führten. Der Kampf wurde zum vergeblichen Stemmen gegen das doch Unvermeidliche, weil der OHV routiniert und ruhig partizipierte. Obwohl Kopf Wendland im Endspurt nicht mehr eingreifen musste. Dafür übernahmen Jannes Hertlein, Robin Leunissen und Rene Mihaljevic praktisch nahtlos und vergrößerten den Abstand Tor um Tor. Bis auf 27:37, ehe Leon Stehl in der Schlussminute doppelt traf und die Differenz wieder einstellig machte.

Statistik

MT Melsungen 2: Krawczyk (10 P. / 30 G.) Büde (1 P. / 7 G.); Stehl 5, Riecke 4/2, Grolla 2, Reinbold 1, Tsymbaliuk, Liebergesell, Wöhler, König, Fitozovic 3, Drosten 5, Wilfer, Wolf 2, Andrei 4/1, Weiß 3 – Trainer Finn Lemke.

OHV Aurich: Jungvogel (11 Paraden / 28 Gegentore), Kuksa (bei zwei Siebenmetern, 1 P. / 1 G.); Vunic 1, de Buhr 3, Wendlandt 6, Rämhed 3, Vorontsov, Stöhr 1, Braun 6, Hertlein 5, Polishchuk 2/2, Leunissen 6, Mihaljevic 4 – Trainer: Sven Suton.

Schiedsrichter: Pit Hegebart (Eltville ) / Leon Schönberger (Heidenrod)

Zeitstrafen: 8 – 4 Minuten

Strafwürfe: 5/3– 2/2

Zuschauer: 103

Verlauf: 1:0 (4.), 1:2 (7.), 3:3 (10.), 4:8 (17.), 8:9 (26.), 11:12 (29.), 11:14 (Halbzeit) – 14:19 (35.), 18:21 (40.), 18:24 (43.), 20:27 (47.), 22:30 (50.), 27:37 (59.), 29:37 (Ende).