Deutschland mit Kastening besiegt Spanien – Sechs weitere MT-Profis schaffen EM-Quali

Die Länderspielwoche ist beendet, die zehn MT-Profis sind von ihren internationalen, meist erfolgreichen, Einsätzen nach Melsungen zurückgekehrt.



Die deutsche Nationalmannschaft (Foto: S.Klahn/DHB) zeigte in ihren beiden letzten Auftritten im EHF EURO Cup, dem Wettbewerb der vier Nationen, die bereits für die kommende Europameisterschaft qualifiziert sind, Licht und Schatten. Am Donnerstag musste sie in Kristianstad eine empfindliche 23:32-Klatsche gegen Schweden hinnehmen, am Sonntag gelang dank einer allgemeinen Steigerung in Berlin ein 32:31-Sieg gegen Spanien.

Timo Kastening feierte in der Max-Schmeling-Halle nach überstandener Kreuzbandverletzung sein Comeback in der Nationalmannschaft und steuerte zwei Treffer zum knappen, aber nicht unverdienten Erfolg bei. Auf der Gegenseite stand mit Agustin Casado ein weiterer MT-Crack. Der Regisseur blieb in diesem Kräftemessen allerdings ohne Torausbeute.

Im Spielbericht zu Deutschland vs. Spanien
schreibt handball-world unter anderem:

Die ersten Minuten verliefen ausgeglichen, beide Teams gingen konzentriert zur Sache. Der rekonvaleszente Timo Kastening meldete sich beim 2:2 (4.) nach langer Pause im Nationalteam zurück. Bei Juri Knorrs 5:4-Treffer stand die erste Führung der DHB-Auswahl auf den Anzeigetafeln. Lukas Mertens und abermals Knorr erhöhten auf 7:4 (10.).

Eine frühe Auszeit der Iberer war fällig, da die Gislason-Sieben die Kreisanspiele des WM-Zweiten gut und strukturiert verteidigte. Alfred Gislason fand in der Unterbrechung einige lobende Worte. Das DHB-Team geriet sichtlich aus dem Rhythmus, blieb aber vorne und befand sich in der fair geführten Partie kurz darauf selbst in Überzahl - und nutzte sie zur 10:7-Vorlage (15.).

Einer der Väter des Vorsprungs war Andreas Wolff, der in der ersten Spielhälfte neunmal parierte. Seine Arbeitsgrundlage, der Mittelblock mit Johannes Golla und Julian Köster, funktionierte gut. Der 20-jährige Justus Fischer besorgte das 17:10 (25.). Beim Stand von 20:11 ging es in die Pause. Die Iberer spielten durchaus mit ihren stärksten Akteuren, lediglich im Tor stand mit Sergey Ferrer eine Nummer zwei - der zu Wolff klar das Nachsehen hatte.

Eine neue Abwehrformation war den Spaniern in der Kabine nicht eingefallen, allerdings war nun Gonzalo Perez de Vargas zwischen den Pfosten und ließ sofort die erste Parade notieren. Die deutsche Auswahl führte klar, als Golla nach dem 22:13 (34.) zum zweiten Mal hinausgestellt wurde.

Nach 45 Minuten betrug der Vorsprung beim 25:21 noch vier Tore. Der Kempa-Treffer von Steinert zum 27:22 (47.), der auf der anderen Spielseite zwei Spanier aus den Latschen kippen ließ, riss dann die Zuschauer erneut von den Sitzen. Gute und schlechte Situationen auf deutscher Seite folgten weiter schnell aufeinander: Golla wurde nach einer Fußabwehr des Feldes verwiesen. Die Spanier verkürzten weiter: Miguel Sanchez erzielte elf Minuten vor Schluss das 27:25.

Nach 58 Minuten schien der Sieg beim Stand von 32:28, sicher zu sein. Wolffs 16. Parade brachte zusätzliche Sicherheit, auch wenn die Mannschaft das Spiel nach Zeitstrafen zu fünft beendete. Am Ende hieß es 32:31. Jorge Maquedas letzter Treffer sichert Spanien den dritten Platz im EHF EURO Cup, die DHB-Auswahl wird Vierter und damit Letzter.

Deutschland - Spanien 32 : 31 (20:11)

Deutschland: Klimpke, Wolff – Knorr 13/5, Golla 6, Mertens 3, Steinert 3, Fischer 2, Kastening 2, Witzke 2, Uscins 1, Ahouansou, Dahmke, Ernst, Köster, Zechel, Zerbe.

Spanien: Ferrer, Perez De Vargas – D. Fernandez 5, Garcia 5, Maqueda Peno 5, Odriozola 5, Sole Sala 4/1, Serdio Guntin 2, D. Dujshebaev 1, Casado, A. Fernandez 1, Garciandia Alustiza 1, Rodriguez Moreno 1, Sanchez Migallon Naranjo 1, Casado, Pecina, Tarrafeta Serrano.

Zuschauer: 8.204, Max-Schmeling-Halle Berlin (Quelle: handball-world.news)

Timo Kastening

Zum Spiel: „Ich glaube, dass wir eine gute Leistung gezeigt haben. Wir sind in der zweiten Halbzeit ein wenig eingebrochen, weil die Spanier alles probiert haben. Dazu haben sie, meiner Meinung nach, nach Landin mit Gonzalo Perez de Vargas den besten Torhüter der Welt im Kader, der uns unser gutes Spiel ein wenig kaputt gemacht hat mit. Denn wir hatten auch in der zweiten Halbzeit gute Abschlüsse, das sollte man nicht vergessen. Am Ende sind wir glücklich, dass wir auch mal einen starken Gegner geschlagen haben. Darauf kann man aufbauen.“

Zur Atmosphäre in der Max-Schmeling-Halle: „Wenn man in der Schlussphase gesehen hat, was 8.200 Zuschauer ausmachen können, was das für einen Push gegeben hat, das war schon richtig geil. Da sieht man wie handballbegeistert Deutschland ist. Da kann man sich echt darauf freuen, was im Januar 2024 auf uns zukommt.“

Über die Rückkehr nach seiner Verletzungspause: „Ich muss ehrlich sagen, dass es ein besonderes Gefühl war wieder dabei zu sein und heute auch wieder Spielminuten zu bekommen. Du siehst einfach was für eine Strahlkraft die Handball-Nationalmannschaft in Deutschland hat. Deswegen bin ich einfach glücklich wieder dabei zu sein.“ (handball.net)

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Alle 24 EM-Teilnehmernationen stehen fest

Sieben Nationalspieler aus den Reihen der Nordhessen absolvierten derweil mit ihren Teams den Schlussspurt in der EM-Qualifikation. Dabei durften sich sechs Akteure über gelöste Tickets zum kommenden Kontinentalturnier freuen. Alle Paarungen und Ergebnisse der EM-Qualifikation erfahren Sie hier.

Eine Trainingswoche ohne Länderspieleinsatz absolvierte übrigens MT-Kreisläufer Rogério Moraes mit dem brasilianischen Team in Frankreich.

Deutschland ist als Ausrichter der Europameisterschaft 2024 automatisch qualifiziert. Ebenso Spanien, Schweden und Dänemark. Gelöst haben die EM-Fahrkarten auch David Mandic mit Kroatien, Arnar Freyr Arnarsson und Elvar Örn Jonsson mit Island, Nebojsa Simic mit Montenegro, Adam Morawski mit Polen und André Gomes mit Portugal. Leider nicht geschafft hat es Aidenas Malasinskas mit Litauen.

Diese Teams spielen bei der EM

Seit Sonntag stehen damit alle 24 Teilnehmernationen an der EURO 2024 fest: Deutschland (als Ausrichter), Spanien, Schweden und Dänemark (als die besten drei Teams der EHF EURO 2022), Österreich, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Tschechien, Faröer, Frankreich, Georgien, Griechenland, Ungarn, Island, Montenegro, Niederlande, Nord-Mazedonien, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowenien und die Schweiz.De Auslosung der EM-Vorrundengruppen findet am 10. Mai statt.