WM-Playoffs: Deutschland schlägt die Färöer auch im Rückspiel

Nach dem 34:26-Heimsieg am Mittwoch in Kiel schlug die deutsche Nationalmannschaft das Team der Färöer am Samstag auch in dessen Halle in Torshavn mit 33:27 (15:16). Bester deutscher Torschütze vor 1689 Zuschauern waren Spielmacher Luca Witzke und Linksaußen Lukas Mertens mit je fünf Treffern. Auch die dreei MT-Profis Julius Kühn (2), Kai Häfnner (1) und Tobias Reichmann (2) beteiligten sich am Torreigen. Durch den Erfolg im K.o.-Duell gegen den Außenseiter qualifizierte sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes zum 13. Mal hintereinander für eine Weltmeisterschaft.


Julius Kühn (Mitte) freut sich über seinen gelungenen 93. Einsatz in der deutschen Nationalmannschaft – Foto. S. Klahn/DHB.

Nach dem recht deutlichen Sieg am Mittwoch in Kiel forderte Gislason von seinen Stars vor dem Trip auf die Inselgruppe im Nordatlantik einen weiteren Erfolg - und eine deutliche Leistungssteigerung. Doch letzterem kamen Kapitän Johannes Golla und Co. lange Zeit nicht nach, und so wurde die Partie zunächst tatsächlich der von Gislason befürchtete "heiße Tanz".

Hinten wie vorne präsentierte sich der EM-Siebte im ersten Abschnitt ziemlich kopf- und planlos. Während im Angriff eine klare spielerische Linie fehlte und sich das deutsche Team von der harten Gangart der Gastgeber aus dem Konzept bringen ließ, stellte der erst 19 Jahre alte Mittelmann Elias Ellefsen a Skipagötu die DHB-Abwehr vor einige Probleme.

Ob in der defensiven 6:0-Deckung oder einer offensiveren 3:2:1-Variante: Die Färöer hatten kaum Mühe zu ihren Treffern zu gelangen und gingen kurz vor der Pause sogar erstmals in Führung (15:14). Kein Wunder, dass der im Hinspiel noch so starke Andreas Wolff zur Pause entnervt sein Tor verließ. Für ihn durfte Till Klimpke im zweiten Abschnitt ran.

Nach dem Seitenwechsel übernahm das deutsche Team dann schnell das Kommando. Weil die Gislason-Sieben im Angriff nun mit deutlich mehr Ruhe zu Werke ging und sich beim Gegner mit zunehmender Spieldauer etliche Unkonzentriertheiten einschlichen, drehte Deutschland binnen weniger Minuten das Spiel und ließ nichts mehr anbrennen.

Bis zum WM-Turnier im Januar 2023 in Polen und Schweden, das zeigten die Spiele gegen die Färöer deutlich, gibt es für Gislason und seine Mannschaft noch reichlich zu tun. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht: Die nächste DHB-Maßnahme ist im Herbst, ein Pflichtspiel wird es bis zum neuen Jahr nicht mehr geben.

Bei der letzten WM 2021 in Ägypten landete Deutschland auf Rang zwölf - es war die schlechteste Platzierung bei den bisherigen 25 Turnier-Teilnahmen. Weltmeister im Hallenhandball wurde eine DHB-Männermannschaft bislang dreimal: 1938, 1978 und 2007 (Quelle: dhb.de).

Färöer - Deutschland 27:33 (16:15)


Tore Färöer: Ellefsen (9/2), Mikkjalsson (5), West (4), Johansen (3), Krogh (2), Selvig (1), Mortensen (1), Mikkelsen (1), Hildarson (1)
Tore Deutschland: Mertens (6), Witzke (5), Golla (4), Schiller (4/2), Kühn (2), Zerbe (2), Reichmann (2), Köster (2), M'Bengue (2), Zechel (2), Häfner (1), Knorr (1) für Deutschland.

Schiedsrichter: Ivars Cernavskis/Edmunds Bogdanovs (Lettland). - Zuschauer: 1698.