Die B-Jugend ist Bundesligist!

Die B-Jugend der MT Talents ist Bundesligist! Beim Vierer-Qualifikationsturnier in heimischer Halle blieb die von Georgi Sviridenko und Max Pregler trainierte Mannschaft in allen drei Spielen ohne Punktverlust und qualifizierte sich damit für die in der kommenden Saison erstmals ausgetragenen Bundesliga in dieser Altersstufe.

Der Auftakterfolg gegen den Dauerrivalen HSG Hanau am Samstag hing am seidenen Faden, ebnete aber den weiteren Weg. Ohne den ganz großen Druck gelang der Einstieg in den Sonntag mit einem souveränen Erfolg gegen den HC Koblenz, der bereits vorzeitig die Fahrkarte in die Erstklassigkeit bedeutete. Die Abschlusspartie gegen den TV 1886 Offenbach glich einem Schaulaufen, da die Pfälzer zu diesem Zeitpunkt bereits keine Chance mehr auf einen der ersten beiden Turnierplätze hatten. Das zweite Ticket in die Bundesliga sicherte sich der HC Koblenz mit einem knappen 26:24 nach irrem und spektakulärem Krimi im abschließenden Spiel gegen die HSG Hanau.

Die Spiele der MT Talents im Einzelnen:

MT Talents – HSG Hanau 22:21 (13:10)

Nach dem kurzfristigen Ausfall von Felix Hillwig (Handbruch) musste Trainer Georgi Sviridenko umdisponieren, Rechtshänder Philipp Kuhlen in den rechten Rückraum beordern und nach längerer Verletzungspause Philip Hornaff erstmals wieder mit ins Rennen schicken. Spielmacher Damian Deist steckte den Personalwechsel glänzend weg, Außen Stanley Lange lief erfolgreich Gegenstöße, wenn die aufmerksame Deckung die Bälle dazu gewonnen hatte. Bis zum 9:5 (14.), das Deist mit feiner Einzelleistung erzielte, lief alles wie am Schnürchen, weil Hanaus Regisseur Connor Scheuring unter Kontrolle war, und auch zur Pause sah in Sachen Vorsprung alles noch gut aus.

Was sich nach dem Seitenwechsel änderte. Zwei Zeitstrafen gegen Philip Hornaff, dazu ein immer stärker werdender Idriss El Hammoumi sorgten für mächtig Spannung. Arne Brettel stellte mit dem 16:16 (30.) erstmals wieder alles auf Null. Die MT Talents schwammen, weil sie mit einer weiteren Strafe gegen Filip Kontic abermals dezimiert dem Druck der Südhessen standhalten mussten. Was sie mit unbändigem Kampfeswillen auch schafften. Nicht ein einziges Mal ließen sie Hanau in Vorlage gehen, obwohl die Möglichkeit dazu mehrfach gegeben war. Am Ende entschied Damian Deist die Partie mit einem Schlagwurf in der letzten Minute.

MT Talents – HC Koblenz 25:21 (14:9)

Das war in den Anfangsminuten ein extrem intensives und körperbetontes Match. Und bis zum 3:3 (7.) durch Paul List auch ausgeglichen. Ehe die Melsunger Deckung in der Folge extradicken Beton anrührte, der zu einer undurchlässigen Mauer verarbeitet wurde und hinter der mit Leon Rosenbusch ein exzellenter Schlussmann stand. Was der HC auch versuchte, es gab kein Durchkommen und obendrauf immer die passende Antwort. Will heißen: Ballgewinne für die MT Talents hinten führten nahezu zwangsläufig zu Toren vorn. Gar nicht zu halten war Philipp Kuhlen, der zum Ausbau auf 9:3 (14.) gleich vier Treffer beisteuerte. Dann erst fand Koblenz zurück ins Spiel und ließ den Rückstand zumindest nicht mehr anwachsen.

Von dieser grandiosen ersten Hälfte lebten und profitierten die Melsunger, die sich mit dem Sieg gegen Hanau im Rücken schon in eine glänzende Ausgangsposition manövriert hatten. Locker und flockig sah es aus, wie Damian Deist ein ums andere Mal die zeitig auf eine 5:1-Variante umgestellte Koblenzer Abwehr düpierte und seine Nebenleute in gute Wurfpositionen brachte. Der moralische Knockout für die Pfälzer war sicher der Hechtsprung von Stanley Lange, um einen abgeprallten Ball zu sichern. Dieser Einsatz war die direkte Vorbereitung zu Marlon Junges 19:12 (26.). Danach versuchte Koblenz zwar noch einmal alles, scheiterte aber am unglaublichen Einsatz der Hausherren, bei denen sich der stark angeschlagene Philip Hornaff ebenso Bestnoten verdiente wie der zehnfache Torschütze Philipp Kuhlen. Die Entscheidung war Stanley Lange mit dem 24:19 (38.) vorbehalten, der Rest war Formsache.

MT Talents – TV 1886 Offenbach 32:13 (20:6)

Was für eine erste Hälfte haben die Nordhessen da bitte gespielt? Da passte einfach alles. Wo eigentlich Zurücklehnen hätte angesagt sein können ob der bereits gesicherten Bundesliga-Qualifikation. Stattdessen war nicht der leiseste Hauch von nachlassender Ernsthaftigkeit oder Leichtsinn zu erkennen. Und nein, die Offenbacher waren beileibe keine Staffage, sondern verkauften sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus passabel. Nicht zu übersehen war aber ihr massiver Substanzverlust, insbesondere aus dem unmittelbar vorangegangenen Kampfspiel gegen Hanau, das der TV mit 22:24 nur knapp abgegeben hatte. Darum kümmerten sich die MT Talents aber nicht, sondern zogen einfach voll durch. Jede Minute ein Treffer! Hinten einmal mehr konzentriert und aufmerksam, vorn kompromisslos.

Die zweite Hälfte konnte da nicht mithalten, das war klar. Vor allem, weil Trainer Georgi Sviridenko komplett durchwechselte und der Spielfluss naturgemäß etwas litt. Man muss den Offenbachern aber auch eine tolle Moral attestieren, denn in Erwartung einer heftigen Klatsche verbuchten sie weiter die schönsten Tore. Hatte in der ersten Hälfte der Treffer von Jannes van Riet nach Kempa-Anspiel von Lenn Zapf schon für Raunen auf der Tribüne gesorgt, setzte das gleiche Duo noch einen drauf: Zapf von kurz hinter der Mittellinie direkt in den Lauf und Sprung von van Riet am Melsunger Torraum, der das Leder praktisch direkt mit der Annahme weiter ins lange Toreck feuerte. Stark! Das annähernd durchgehend abgebrannte Torfeuerwerk der Melsunger konnte das jedoch nicht stoppen. Die trafen konstant weiter, wiesen zu jeder Zeit nach, dass sie in die neue Bundesliga hineingehören und verdienten sich die Ovationen ihrer begeisterten Fans nach dem Schlusspfiff redlich.

Für die MT Talents waren dabei:

Leon Rosenbusch, Kim Hüter – Damian Deist 5/3/3, Stanley Lange 7/5/3, Ben Mele0/0/4, Lutz Kindl 3/3/3, Philipp Kuhlen 4/10/5, Marlon Junge 2/1/5, Luc Spielmann 0/0/1, Luca Witzel 0/0/4, Linus Schröder 0/0/2, Philip  Hornaff 1/3/0, Jonas Kohl 0/0/0, Filip Kontic 0/0/2 - Trainer Georgi Sviridenko, Max Pregler.