Drei Sekunden fehlten der MT 2 zum Sieg beim Favoriten

Einen in der Endabrechnung möglicherweise ganz wichtigen Punkt entführte die MT Melsungen 2 mit ihrem 30:30 (14:13) nach knappem Halbzeitrückstand beim Wilhelmshavener HV. Bis drei Sekunden vor Schluss standen die Zeichen noch auf Sensation, so aber wurde es immer noch eine große Überraschung.

Überaus wertvoll vor allem dadurch, dass die direkte Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt, mit Ausnahme von Hagen 2 und deren Sieg über die nun definitiv abgestiegenen Baunataler Eintracht, an diesem 26. Spieltag Federn ließ. Was nichts anderes bedeutet, als dass die MT 2 bei drei ausstehenden Spielen fünf Pluspunkte gegenüber dem 14., TV Bissendorf-Holte, vorn ist. Der jedoch noch viermal ran muss und im Zweifelsfall den direkten Vergleich gegen Melsungen gewonnen hätte. Zwischen beiden liegen auch noch Söhre und eben Hagen 2, quasi als Puffer.

Wertvoll jedoch auch, weil Zählbares an der Nordseeküste generell nur schwer zu holen ist. Es war erst der sechste Punkt, den der WHV vor eigenem Publikum abgegeben hat. Und der vor allem einer starken Abwehrleistung der Melsunger zu verdanken war, in der das A-Jugend-Duo Tom Wolf und Jason Wilfer die Innenbahn weitgehend dicht machen konnte und so wertvolle Vorarbeit leisteten für Pawel Krawczyk und in den letzten zehn Minuten Jan Lasse Herbst, die ebenfalls lieferten.

Spannend hin und her ging es erst einmal nur in der Anfangsphase, in denen Jonas Schweigarts Eröffnungstor durch Wolf in ein 2:3 (6.) gewandelt werden konnte. Ehe der WHV Ernst machte und in achteinhalb Minuten fünf Volltreffer ohne Antwort zum 7:3 (14.) nutzte. Eigentlich genau das, was man sich seitens des Favoriten als Vorlage für eine entspannte Partie gewünscht hatte. Was allerdings von den Nordhessen so nicht akzeptiert wurde. Im Gegenteil setzten die unverzüglich zur Aufholjagd an, vorerst beendet durch Jona Rietzes Anschlusstor zum 14:13 und den kurz darauf folgenden Halbzeitpfiff.

Dann aber vollendet durch den Ausgleich von Benjamin Fitozovic und Jakob Königs anschließendes 15:16 (34.), was das Spiel komplett umkrempelte. Fortan lief nicht mehr Melsungen den Hausherren hinterher, sondern im Gegenteil der WHV der MT 2. Bei der sich Martin Reinbold am Kreis Bestnoten verdiente und Jost Liebergesell, ebenfalls nahzonenerprobt, starke Szenen hatte. Reinbold sorgte für das 16:18 (36.) und eroberte nach Rene Drechslers Ausgleich den Vorteil zum 20:21 (45.) zurück, Liebergesell packte das 21:23 (47.) drauf.

Dass die Melsunger mannschaftlich absolut geschlossen auftraten, verdeutlichten König, Fitozovic und vor allem auch Tom Wolf, als es nicht mehr so leicht über die Mitte klappte. Egal wo Wilhelmshaven Löcher stopfte, es gingen an anderer Stelle wieder welche auf. Als Wolf zum 27:29 traf, waren noch knapp vier Minuten auf der Uhr. Crunchtime war angesagt, die Gastgeber gingen mit der Brechstange zu Werke. Klar, dass Melsungen da mit allen Mitteln dagegen halten musste. Was jedoch leider in zwei Zeitstrafen und zwei Siebenmeter mündete. Den letzten davon verwandelte Jonas Schweigart, sicher wie die vorherigen auch, zum Endstand – drei Sekunden vor Schluss.

Statistik
MT Melsungen 2: Büde, Herbst, Krawczyk; Stehl 2, Grolla, Reinbold 6, Rietze 1, Liebergesell 2, Wöhler, König 9/4, Fitozovic 4, Duketis, Wilfer 1, Wolf 5, Atting – Trainer Florian Weiß.

Wilhelmshavener HV: Madert, Lefan – Otten, Postel 3, Maas, Dröge 8, Repusic 1, Theede, Schweigart 11/4, Drees, Frangen 2, Drechsler 5, Frackowiak – Trainer: Christian Köhrmann.

Schiedsrichter: Julian Lauenroth / Arne Surrow (Lübeck / Kiel) - Zeitstrafen 4 : 2 Minuten - Strafwürfe 4/4 : 4/4 - Zuschauer: 932.

Verlauf: 1:0 (1.), 2:3 (6.), 4:3 (8.), 7:3 (14.), 8:7 (21.), 13:9 (25.), 14:13 (Halbzeit) – 15:14 (32.), 15:16 (34.), 16:19 (37.), 20:20 (44.), 22:24 (49.), 25:27 (54.), 29:29 (58.), 30:30 (Ende).