EHF CUP: DAS TICKET ZUR GRUPPENPHASE MIT 20:19-AUSWÄRTSSIEG GELÖST

Geschafft. Eine Runde weiter. Die Gruppenphase erreicht. Um 19.34 Uhr (Ortszeit) war der 20:19 (11:9)-Auswärtssieg der Melsunger Bundesliga-Handballer bei Olympiakos Piräus unter Dach und Fach. Vor 500 Zuschauern in der Halle Melina Merkouri in einem Athener Vorort ließen sich die Nordhessen anschließend von ihren mitgereisten 150 Fans feiern. Im Hinspiel hatten sie bereits mit 32:28 gewonnen.

Es waren zwar deutlich weniger Zuschauer in der Halle als angekündigt, aber die Gäste bekamen dennoch einen guten Eindruck von südländischer Sport-Begeisterung. Die Olympiakos-Fans lieferten sich auf der Haupttribüne einen kleinen Wettstreit mit dem Anhang der Nordhessen: Wer kann lauter? Nur so viel: Die Melsunger Gäste waren nicht zu überhören.

Sie hatten auch durchaus Grund, ihr Team unentwegt anzutreiben. Denn sie lagen nicht nur beim 1:0 durch Marino Maric vorn (4.). Einziger Kritikpunkt: Die Melsunger Mannschaft schlug zu wenig Kapital aus ihrer optischen Überlegenheit. Obwohl die Hausherren wiederholt am Pfosten beziehungsweise MT-Torwart Nebojsa Simic scheiterten, brachten etliche Ballgewinne des Bundesligisten nichts ein. So blieb der Außenseiter bis zur Pause auf Schlagdistanz.

Andererseits gerieten die Melsunger nicht ein einziges Mal in Rückstand. Für die erste Zwei-Tore-Führung sorgte Michael Allendorf – beim 4:2 verwertete der Linksaußen einen Tempogegenstoß von Dimitri Ignatow, der erneut den angeschlagenen Tobias Reichmann auf der rechten Seite ersetzte.

Das Duell war geprägt von vielen Hinausstellungen. So verhängten die rumänischen Unparteiischen im ersten Abschnitt je zwei Zeitstrafen gegen die Innenverteidiger Felix Danner und Stefan Salger. Trotzdem ließen sich die Gäste nicht aus dem Rhythmus bringen. Bezeichnend der letzte Angriff vor dem Wechsel: Timm Schneider holte den Siebenmeter heraus – und der eingewechselte Däne Lasse Mikkelsen verwandelte den Strafwurf zum 11:9 für den Favoriten. Dafür verabschiedeten die MT-Fans das Team mit viel Applaus in die Kabine.

Der zweite Durchgang begann mit einer Glanzparade von Simic gegen Nikolas Liapis. Nur ärgerlich, dass Mikkelsen kurz darauf auf der Gegenseite von der Siebenmeterlinie gegen Keeper Matija Spikic vergab. Ein mögliches 12:9 hätte den Nordhessen Sicherheit gegeben. Stattdessen hieß es kurz darauf 12:11 für Piräus. Spätestens jetzt war klar: Es geht für die Melsunger nur noch über Kampf und Willensstärke. Auf Geschenke der Heimmannschaft konnten sie in hitziger Atmosphäre nicht mehr hoffen.

Und Melsungen zeigte nun den nötigen Biss. Danner und Kapitän Finn Lemke hielten die Abwehr zusammen. Der Lohn: Domagoj Pavlovic, Maric und Mikkelsen brachten mit drei Treffern in Folge wieder Ruhe ins Geschehen – 16:14 für die MT (53.). Damit fehlten Olympiakos wieder sechs Treffer zum Weiterkommen. Ein kleines Zitterspiel blieb es dennoch. Den Blick auf die Anzeigetafel hätten sich die Nordhessen zu diesem Zeitpunkt gern schon erspart. Wichtig – und noch dazu ein Traumtor – war das 17:16 des Schweizers Roman Sidorowicz (51.). Jetzt begannen langsam die Feierlichkeiten im MT-Fanblock. Manager Axel Geerken mahnte an der Außenlinie noch zur Vorsicht. Doch nach den Treffern von Mikkelsen (2) und Ignatow zum 20:17 (57.) schrie auch der sonst so reservierte Manager seine ganze Freude heraus. Die letzte Schrecksekunde der Gäste gab es kurz vor Ende. Danner blieb nach einer Abwehraktion benommen am Boden liegen – war aber zur Party mit den Fans wieder zur Stelle. (QUELLE: HNA)

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