EM 2020: KROATIAN SCHRAMMT AN GOLD VORBEI

Marino Maric ist mit der kroatischen Mannschaft ganz knapp an der Goldmedaille vorbei geschrammt. Im Finale der Europameisterschaft unterlagen die "Cowboys", so deren Nickname, am Sonntag den Spaniern mit 20:22 (11:12) Die wiederum sicherten sich damit nach 2018 zum zweiten Mal in Folge den Kontinentaltitel. Kroatien holte zum dritten Mal in seiner EM-Geschichte nach 2008 und 2010 Silber. Die meisten Tore warfen Aleix Gómez (5) für Spanien und Domagoj Duvnjak (5) für Kroatien. Der wurde anschließend übrigens nicht nur zum "Man of the Match" gekürt, sondern auch zum MVP, also zum wertvollsten Spieler des Turniers. Marino Maric, der fast nur im Angriff eingesetzt wurde, lieferte eine tolle Vorstellung. Unter anderem erzielte er drei Treffer in vier Versuchen, holte zwei Strafwürfe heraus und gab zwei Assists.

Die 17.769 Zuschauer in dem auf 22.000 Plätze ausgelegten überdachten Fußballstadion Tele2 Arena in Stockholm sahen zum Start ein blendend aufgelegtes Team aus Kroatien, dem die zweimalige Verlängerung aus dem Halbfinale 48 Stunden zuvor gegen Norwegen nicht anzumerken war. Bärenstark trumpfte dabei auch Marino Maric auf. Der MT-Kreisläufer markierte nicht nur den Eröffnungstreffer, sondern holte in der Folge auch zwei Strafwürfe heraus, die dann jeweils von Domagoj Duvnjak verwandelt wurden.

Nach knapp 28 Minuten und einem packende Fight auf Augenhöhe konnte Spanien zum ersten Mal in Führung gehen. Die Schwächephase der Kroaten sollte dann noch bis in die ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit andauern. Gegen die geschickt verteidigenden Iberer fanden Duvnjak, Karacic & Co längere Zeit kein Mittel. So sahen sie sich plötzlich mit vier Toren im Hintertreffen (12:16).

Abschreiben hingegen ließen sie ich nicht. Im Gegenteil: mit einem 3:0-Lauf kämpften sie sich wieder heran und nach 48 gespielten Minuten war durch das Tor von Marino Maric alles wieder offen (18:18). Beim 20:20 (48. Min.) ging es in die Crunchtime. Würde es auch hier wieder in die Verlängerung gehen? Gomez legte für Spanien per verwandeltem Strafwurf wieder einen vor – Kroatien ging rund 70 Sekunden vor dem Ende in den Angriff. Zeit genug, den Ausgleich zu erzielen, war da also noch genügend.

Aber dann passiert ausgerechnet Igor Karacic, dem erfahrenen Spielmacher, ein Aussetzer der besonderen Art: Er macht mit Ball in der Hand – völlig ohne Not – sage und schreibe sieben Schritte! Klar, das bedeutete umgehend Ballbesitz für die Spanier und in diesem Gegenzug zerstörte Alex Dujshebaev 25 Sekunden vor dem Abpfiff mit einem 110-km/-Wurf zum 22:20 (sein einziges Tor!) endgültig den Goldtraum Kroatiens. (Foto: TV Screenshot)

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Die ersten Sechs der Europameisterschaft 2020:


Gold: Spanien
Silber: Kroatien
Bronze: Norwegen
Platz 4: Slowenien
Platz 5: Deutschland
Platz 6: Portugal

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