EM 2020: POSITIVER HAUPTRUNDENABSCHLUSS GEGEN TSCHECHIEN

Die deutsche Mannschaft verabschiedet sich mit einem 26:22 (13:10)-Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Tschechien aus Wien. Am Samstag geht es um 16:00 Uhr in Stockholm gegen das Überraschungsteam dieser EM, Portugal, um Platz fünf. Beste Torschützen vor 5.000 Zuschauern in der Wiener Stadthalle waren Philipp Weber (5) für das DHB-Team und Tomas Babak für Tschechien (5).

17 Minuten lang blieb die von Jan Filip und Daniel Kubes gecoachte Mannschaft der deutschen Auswahl mit 1-2 Toren auf den Fersen. Dann sorgten Hendrik Pekeler und Johannes Golla mit drei Treffern aus der Nahwurfzone für einen ersten größeren Vorsprung (10:6, 24. Min.). Weil aber in der Folge der deutsche Angriff zu fahrig agierte und fast acht Spielminuten lang zu keinem Torerfolg kam, nutzten die Tschechen diese Schwächephase des Gegners, um ihrerseits mit einem 4:0-Lauf das Blatt zu wenden (14:13, 36. Min.). Die Freude darüber währte jedoch verhältnismäßig kurz. Denn das DHB-Team riss sich zusammen und damit auch das Spiel wieder an sich. Zwar bis zur 52. Minute relativ knapp (19:21), aber nicht zuletzt dank wichtiger Paraden von Keeper "Jogi" Bitter und wieder zunehmender Konzentration im Angriff mit dem klar besseren Ende für sich. Wie schon im Spiel zuvor gegen Österreich wurde Bitter auch diesmal zu Recht als "Man of the Match" ausgezeichnet. Die drei MT-Cracks schafften es erneut in die Torschützenliste: Kai Häfner und Tobias Reichmann mit jeweils vier und Julius Kühn mit zwei Treffern.

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Es war ein schleppender Beginn im letzten Spiel der Wiener Stadthalle. Erst in der dritten Spielminute gelang Philipp Weber der erste Treffer, mit einem Doppelschlag konterte Stanislav Kasparek jedoch umgehend und brachte Tschechien mit 1:2 (6.) in Front. Der Rückstand war jedoch nur ein kurzes Intermezzo: Tobias Reichmann netzte zweimal ein und erhöhte auf 5:3 (12.).

Während die Abwehr gut arbeitete und auch Johannes Bitter sich erneut stark präsentierte, war die Offensive das Manko. Die deutsche Mannschaft tat sich im aufgebauten Angriff schwer und ließ auch einige Chancen aus. Nachdem Reichmann einen Siebenmeter vergeben hatte (14.), stellte Martin Galia kurz darauf den Anschluss her. Der Keeper der Tschechen traf zum 6:5 (17.) ins leere Netz.

Dank der starken Defensive behauptete die DHB-Auswahl ihre Führung jedoch; in den ersten 30 Minuten ließ die Formation um Hendrik Pekeler und Johannes Golla nur zehn Treffer zu. Der junge Kreisläufer zeigte auch seine Stärken im Umschaltspiel. Nach einem Ballgewinn verwandelte er einen Gegenstoß zum 12:9 ins leere Tor.

Weiter absetzen konnte sich die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop allerdings nicht. Da Bitter kurz vor der Pause noch einen Gegenstoß abwehrte, hatte die Drei-Tore-Differenz jedoch Bestand. Mit 13:10 ging es in die Kabine.

Nach Wiederanpfiff kam Tschechien stark zurück und egalisierte den Rückstand mit drei Treffern in Folge. Jakub Hrstka verwandelte einen Siebenmeter zum 13:13 (25.). Da der eingewechselte Patrick Zieker für das zum Strafwurf führende Foul zudem eine Zeitstrafe kassierte, musste das DHB-Team in Unterzahl agieren. Tschechien nutzte das aus: Kasparek traf zum 13:14 aus deutscher Sicht.

Einfache Fehler im Angriff hatten bisher den ersten deutschen Treffer im zweiten Durchgang verhindert. Dem letzten tschechischen Tor war beispielsweise ein Querpass des DHB-Teams ins Seitenaus vorausgegangen. Erst nach über sechs Minuten erlöste Jannik Kohlbacher die Fans und glich zum 14:14 (37.) aus.

Bundestrainer Prokop stellte noch einmal um, schickte Marian Michalczik zu Golla in den Innenblock und brachte erstmals Fabian Böhm. Dieser konnte sich sofort in die Torschützenliste eintragen: Der Rückraumspieler verwandelte einen Gegenstoß zum 15:14 (39.) und eroberte damit die Führung zurück. Reichmann hätte per Strafwurf weiter erhöhen können, doch Galia parierte (40.).

Tschechien hielt das Spiel weiter offen und hielt sich durch einen geduldigen Auftritt in Schlagdistanz: Petr Slachta erzielte das 18:18 (47.). Mit einem 5:1-Lauf setzte sich Deutschland in Überzahl wieder leicht ab (23:19, 53.), der eingewechselte Timo Kastening stellte die Weichen mit dem 26:21 (57.) auf Sieg. Ein letzter Treffer gelang Tschechien noch, dann war das Spiel beim Stand von 26:22 beendet. (R. Maier)

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Hart umkämpftes "Endspiel" um den Gruppensieg zwischen Spanien und Kroatien

Obwohl beide Teams schon im Halbfinale standen, war die Partie zwischen Spanien und Kroatien wahrlich kein Freundschaftsspiel. Nicht immer auf höchstem Niveau, aber mit höchstem Einsatz und Kampfgeist absolvierten beide Teams ihr letztes Gruppenspiel. Wechselte im ersten Durchgang mehrfach die Führung, konnte sich Spanien nach der Pause bis auf 13:19 absetzen. Doch die Kroaten kamen angeführt von Torhüter Sego und einem is zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung überragenden Karacic (10 Treffer) zurück. Nach zwischenzeitlicher Führung verpasste Duvnjak in der Schlussminute den Siegtreffer und Spanien reicht das 22:22 (11:12) für den Gruppensieg. MT-Kreisläufer Marino Maric blieb in den knapp 10 Minuten, die er auf dem Feld stand, bei einem Wurfversuch torlos. Im Halbfinale trifft er mit Kroatien am Freitag um 18:00 Uhr in Stockholm auf Vizeweltmeister Norwegen. – Den kompletten Spielbericht lesen Sie auf handball-world.

Hauptrundengruppe 1 – Tabelle nach dem letzten Spieltag:

1. ESP: 9 Punkte, +26 Tore
2. CRO: 9 Punkte, +14 Tore
3. GER: 6 Punkte, +16 Tore
4. AUT: 3 Punkte, -17 Tor
5. BLR: 3 Punkte, -22 Tore
6. CZE: 0 Punkte, -17 Tore

Hauptrundengruppe 2 – Tabelle nach dem letzten Spieltag:

1. NOR: 10 Punkte, +22 Tore
2. SLO: 6 Punkte, +6 Tore
3. POR: 4 Punkte, +4 Tore
4. SWE: 4 Punkte, -2 Tor
5. HUN: 4 Punkte, -14 Tore
6. ISL: 2 Punkte, -16 Tore

Die Paarungen am Finalwochenende

Spiel um Platz 5
Sa., 25.01.20, 16:00 Uhr: GER – POR (live, ARD)
Halbfinals
Fr., 24.01.20, 18:00 Uhr: NOR – CRO
Fr., 24.01.20, 20:30 Uhr: ESP – SLO
Spiel um Platz 3
Sa., 25.01.20, 18:30 Uhr: Verlierer HF 1 – Verlierer HF?2
Finale
So., 26.01.20, 16:30 Uhr: Sieger HF 1 – Sieger HF?2
(Alle Spiele in Stockholm, Schweden)

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Sascha Klahn-Foto: Tobias Reichmann glänzte diesmal zwar nicht als Strafwurfschütze – er scheiterte zweimal von der Siebenmeterlinie – dafür aber war er dreimal von seiner Rechtsaußenposition und einmal sogar aus dem Rückraum erfolgreich.