EURO 2022: Deutschland schlägt Österreich – Kastening “Man of the Match”

Zweites Spiel, zweiter Sieg. Nach dem 33:29-Erfolg zum EM-Auftakt am Freitag gegen Belarus lässt die deutsche Mannschaft am Sonntag auch gegen Österreich nichts anbrennen. Wiederum verdankt sie es nach einem 15:16-Pausenrückstand ihrer Steigerung im zweiten Durchgang, dass sie auch dieses Match wieder mit 33:29 zu ihren Gunsten entscheiden konnte. Weitere Parallele: Nachdem am Freitag der überragende Kai Häfner zum "Man of the Match" gekürt wurde, wurde diese Ehre auch diesmal einem Melsunger Spieler zuteil: Timo Kastening war mit neun Treffern bester Feldtorschütze des Spiels. Mit diesem weiteren Erfolg kämpfte die DHB-Auswahl auch für ihren wegen eines positiven Corona-Befundes fehlenden Mannschaftskameraden Julius Kühn. Der MT-Profi war noch gegen Belarus mit seinen sechs Toren eine der Stützen im deutschen Team. Am Dienstag geht es im letzten Spiel gegen Polen höchstwahrscheinlich um Platz 1 in der Vorrundengruppe D – sofern der deutsche Nachbar am Sonntag gegen Belarus gewinnt.


Für seinen 9 Feldtore benötigte er nur 11 Versuche: MT-Rechtsaußen Timo Kastening, der hier Österreichs Mykola Bylik stehen lässt – im Hitergrund MT-Kapitän Kai Häfner – Foto: Sascha Klahn/DHB.

Die ARD Sportschau fasst das Spiel so zusammen: Bundestrainer Alfred Gislason, der auf den positiv auf das Coronavirus getesteten Julius Kühn verzichten musste, entschied sich in der Startformation gegen die Alpenrepublik erneut für Jung-Torhüter Till Klimpke statt Andreas Wolff. Die beiden Änderungen im Vergleich zur Anfangsaufstellung im ersten Gruppenspiel gegen Belarus: Timo Kastening begann auf Rechtsaußen statt Christoph Steinert, Lukas Mertens auf der anderen Seite statt Marcel Schiller. Eine neue Flügelzange also.

Vorne Licht, hinten Schatten

Der frisch in die Startformation gespülte Kastening vergab direkt ganz frei den ersten Abschluss der Deutschen und wie schon gegen Belarus kam die Gislason-Sieben zunächst nur schwer in die Begegnung. Erst nach sechs Minuten gelang Sebastian Heymann von der halblinken Position der erste Treffer zum 1:3. Als Klimpke kurz darauf seine dritte Parade der Partie zeigte und die Deutschen im Gegenzug per Kempa-Trick erfolgreich waren, waren die Startprobleme aber erst einmal einigermaßen übewunden.

Wäre Marcel Schiller in der nun folgenden Phase nicht bei zwei Strafwürfen leer ausgegangen, hätte die DHB-Auswahl womöglich sogar schon ein wenig davonziehen können. Die Chancenverwertung war aber ein konstantes Problem. Also blieben die Österreicher um den Kieler Nikola Bilyk im Spiel und lagen über weite Teile auch in Führung. 8:9 stand es nach 18 Minuten aus deutscher Sicht.

Klimpke bewahrt die Abwehr vor Schlimmerem

Gislason hatte mittlerweile auch Simon Ernst und Djibril M'Bengue Einsatzzeit in der Defensive verschafft. Die machten ihre Sache ganz passabel, standen aber im Schatten von Klimpke, der immer heißer lief und ein Grund dafür war, aus dem die nun wieder folgende Schwächephase des DHB-Teams keine schlimmeren Konsequenzen hatte. Acht Paraden gelangen ihm in Hälfte eins.

Kurz vor der Pause brachte Gislason in Luca Witzke und Julian Köster noch die nächsten "Turnier-Greenhorns" ins Spiel. Auch, um die Abwehr offensiver aufzustellen. Mit der Leistung seiner Defensive konnte der Bundestrainer nicht zufrieden sein. Mit der Halbzeitsirene traf Heymann noch zum 15:16 - Schadensbegrenzung. Die Österreicher, die zum Auftakt gegen corona-geschwächte Polen verloren hatten und somit zum Siegen verdammt waren, zeigten sich aggressiver und fanden im Angriff immer wieder ihren Kreisläufer.

Deutschland hat wieder mehr Körner

Doch der Pausenstand sollte die letzte Führung für das Team von Trainer Ales Pajovic gewesen sein. Wie schon gegen Belarus machte sich die bessere Physis und Kaderbreite der Deutschen nach und nach bemerkbar. Steinert war zudem erneut in der Abwehr ein Stabilitätsfaktor. Bei allem offensiven Glanz, den Spielmacher Witzke und Heymann vorn versprühten, erkämpften sich die Österreicher gegen die deutsche Deckung gerade durch das nicht immer sattelfeste Zentrum weiterhin Tore und Strafwürfe.

Ganz abschütteln ließ sich der leidenschaftliche Außenseiter daher nicht. Aber immer, wenn es danach aussah, als könnte die Pajovic-Sieben noch einmal zurückkommen, war Klimpke zur Stelle. 17 Minuten vor Schluss lagen die Deutschen erstmals mit drei Treffern vorn - 24:21. Beim 30:26 knapp zehn Minuten vor Ende waren es schon deren vier. Die Österreicher wirkten nun sichtlich ausgepumpt und Gislason nutzte seine ganze Kaderbreite, um den Sieg nach Hause zu bringen. Bester Werfer war am Ende Kastening, dem neun Tore gelangen. Klimpke brachte es auf 14 Paraden bei 39 Würfen - eine tolle Quote von über 35 Prozent. (Quelle: sportschau.de)

Deutschland – Österreich 33:29 (14:15)

Deutschland: Klimke 14 P., Wolff 0 P. (nur bei Strafwürfen eingesetzt) – Häfner 3, Schiller, Golla 3, Steinert 5, Weber, Wiencek, Kastening 9, Heymann 5, Köster, M’Bengue, Mertens 5, Ernst, Witzke 3, Zerbe 1.

SR: Gubica / Milosevic (Kroatien)
Zuschauer: 1.485, Stadion Ondreja Nepelu/Bratislava

Am Diensttag (18.02.2022, 18:00 Uhr) geht es live im ZDF weiter gegen Plen.

Alle Infos und Ergebnisse erfahren Sie auf der offiziellen Seite der EHF!

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Überragender Nebojsa Simic sichert Montenegro Sieg gegen Nordmazedonien

MT-Keeper Nebojsa Simic war am Samstag im Spiel seiner montenegrinischen Auswahl gegen Nordmazedonien der Garant für den 28:24 (17:16)-Sieg im ersten EM-Spiel der Gruppe A. So wurde Simic zu Recht anschließend zum "Man of the Match" gekürt und ist damit nach Kai Häfner und Timo Kastening bereits der dritte MT-Profi bei der EURO 2022, dem diese Ehre zuteil wurde.

Simic sagte danach: "Wir haben großen Charakter gezeigt. Wir hatten wirklich Pech mit dem Corona-Virus. Ich bin so stolz auf diese Jungs, wie sie auf den Platz gekommen sind und wie sie gekämpft haben. Wir haben um jeden Ball gekämpft. Wir wollen den Spielern, die nicht da sind, eine Freude bereiten, dass sie gerne zu uns stoßen, wenn sie wieder einsatzbereit sind."

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Jonsson und Arnarssson mit Island erfolgreich gegen Portugal

Elvar Örn Jonsson und Arnar Freyr Arnarssson sind mit Island erfolgreich in die EURO 2022 gestartet. In der Vorrundengruppe B schlugen die Nordmänner am Freitag die Portugiesen mit 28:24 (14:10). Von den beiden MT-Profis konnte sich Jonsson mit zwei Treffern in die Scorerliste eintragen. Sie wären normalerweise in diesem Spielauf ihren Melsunger Mannschaftskameraden André Gomes getroffen. Doch der Rückraumakteur verpasst die MT bekanntlich wegen seiner in der Bundesliga erlittenen Fußverletzung.

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