Gudmundur Gudmundsson: Die Final Four-Teilnahme ist ein Privileg

MT-Trainer Gudmundur Gudmundsson hat als Trainer der Rhein-Neckar Löwen bereits zweimal am Final Four teilgenommen. Kurz vor dem Auftritt mit den Nordhessen in Hamburg am Donnerstag, hat sich der Coach im Interview mit der MT-Pressestelle unter anderem zum aktuellen Stand geäußert, worauf es ankommen wird und ob er Überraschungen in der Hinterhand hat. Welche Bedeutung bereits das Halbfinala hat, ist schnell erklärt: Gelingt der MT ein Sieg und trifft im Finale auf den THW Kiel, ist dies praktisch die Fahrkarte für die EHF European League, da der THW in der kommenden Saison mit Sicherheit wieder in der Champions League starten wird.



Gudmi, die Vorbereitung auf das REWE Final4 ist nahezu abgeschlossen, wie ist die Lage, wie istdie Stimmung im Team?


Gudmundur Gudmundsson: Die Lage ist gut, es herrscht eine gute Stimmun in der Mannschaft. Wir haben unsere beiden letzten Ligaspiele gewonnen und fühlen uns deshalb auch insgesamt gut. Wir wissen aber auch, das wir im Halbfinale in Hamburg mit der TSV Hannover-Burgdorf gegen eine sehr gute Mannschaft spielen. Für mich ist das ein Fifty-Fifty-Spiel. Wir bereiten uns mit viel Freude auf diese Aufgabe vor.

Die MT hat in der Liga bereits gegen Hannover gespielt. Ist das Pokalhalbfinale jetzt wieder ein ganz anderes Spiel?

Gudmundsson: Das hoffe ich. Hannover hat seinerzeit klar gegen uns gewonnen und wir müssen aus unseren Fehlern, die wir in dem Spiel gemacht haben, lernen. Deshalb haben wir dieses Spiel und zusätzlich acht weitere Spiele dieser Mannschaft sorgfältig analysiert. Wir werden uns anstrengen, es diesmal besser zu machen.

Was ist bei einem solchen Turnier, welches ja im Erfolgsfall zwei Spiele umfasst, entscheidend, die Physis oder die mentale Stärke?

Gudmundsson: Zunächst einmal fokussieren wir uns ausschließlich auf das Spiel gegen Hannover und schauen nicht schon, was danach kommen könnte. Es gibt darüber einfach keine Diskussion. Nur Hannover ist für uns jetzt wichtig. Alles andere kommt später.

Nochmal zurück zur Frage: Physische oder mentale Stärke – worauf wird es mehr ankommen?
Gudmundsson: Beides ist gleichwichtig. Man muss gut in das Spiel reinkommen, vor allem, mit Selbstvertrauen. Nun hatten wir in den letzten Wochen sehr viele Spiele, was bedeutet, dass wir nun wirklich ausreichend Spielpraxis haben. Aber wir müssen uns auch mental gut vorbereiten.

Ohne zuviel zu verraten, hast Du Dir für ein solch bedeutendes Spiel auch einige Überraschungsmomente ausgedacht?

Gudmundsson: Teilweise. Man überlegt ja immer, was der Gegner macht oder machen könnte. Sowohl im Angriff, wie auch in der Abwehr. Wir suchen im Trainerteam dann nach geeigneten Lösungen und besprechen die mit der Mannschaft. Dabei fließen dann natürlich vor allem die Analysen aus den Spielen des Gegners mit ein.

Du hast als Trainer selbst schon Erfahrungen beim Final Four gesammelt als Du die Rhein-Neckar Löwen trainiert hast. Du weißt also, wie schwer es ist, hier ganz oben auf das Treppchen zu kommen.

Gudmundsson:
Ja das stimmt. Ich war mit den Löwen zweimal dabei, beide Male hat es aber nicht zum Finaleinzug gereicht. Der Club hat ja, glaube ich, zehn Anläufe genommen, um Pokalsieger zu werden, beim 11. Mal hat es dann geklappt. Das liegt auch daran, dass bei diesem Turnier immer nur sehr gute Mannschaften am Start sind. Man muss sich als Teilnehmer auch mal klarmachen, dass es ein Privileg ist, zu den vier besten Clubs zu gehören, die es bis hierhin geschafft haben. Entsprechend schwer ist es, hier zu gewinnen. Deshalb sollte man das Final Four unbedingt auch genießen. Man sollte ohne Stress und mit viel Freude an diese Aufgabe herangehen.

Die MT verfügt über eine Reihe von Spielern, ob deutsche oder ausländische, die mit anderen Clubs bereits an Pokalfinals teilgenommen haben. Sind solche Erfahrungen von Vorteil, sprechen die vielleicht sogar in diesem Fall für die MT?

Gudmundsson:
Das weiß ich nicht, ob das in diesem Halbfinale ein Vorteil speziell für uns ist. Es ist schwer zu sagen. Eigentlich glaube ich das nicht. Grundsätzlich ist Erfahrung aber immer gut. Egal, ob positiv oder negativ, man muss sie nur nutzen.

Gudmi, bist Du abergläubisch? Hintergrund der Frage: Die bisherigen Final Four-Teilnahmen der MT fanden allesamt im April statt. Da hat es nie zum Einzug ins Finale gereicht. Nun wird im Juni gespielt. Ein gutes Omen?

Gudmundsson:
(Lacht) Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Mir persönlich ist es egal, wann gespielt wird. (Foto: A. Käsler)


Anwurf- und TV-Zeiten beim REWE Final4 am 3. und 4. Juni 2021

Donnerstag, 03. Juni 2021

1. Halbfinale: TBV Lemgo Lippe vs. THW Kiel
Anwurf des Spiels: 17:00 Uhr
- Livestream zdfsport.de und in der ZDF-Mediathek in voller Länge ab 17:00 Uhr
- Zusätzlich: Die komplette 2. Halbzeit ab Anwurf live im ZDF ab ca. 17:50 Uhr
- Zusätzlich: Live ab 16:30 Uhr im Pay-TV auf SKY SPORT 1

2. Halbfinale: MT Melsungen vs. TSV Hannover-Burgdorf
Anwurf des Spiels: 19:30 Uhr
- Live und in voller Länge im Free-TV bei SKY SPORT NEWS
- Zusätzlich: Live ab 19:00 Uhr im Pay-TV auf SKY SPORT 1 

Freitag, 04. Juni 2021

Finale um den DHB-Pokal 2020
Anwurf des Spiels: 17:30 Uhr
- Das Erste überträgt ab 17:25 Uhr live und in voller Länge
- Zusätzlich: Live ab 17:00 Uhr im Pay-TV auf SKY SPORT 1