Hart, härter, HBL: Ligaendspurt mit 5 Spielen in 15 Tagen
Die Clubs der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga (HBL) setzen zum Endspurt an. Die Mammutsaison 2020/2021 mit ihren 20 Teams und 38 Spieltagen biegt auf die Zielgerade ein. Und die hat es nochmal gewaltig in sich. Die MT Melsungen etwa muss innerhalb von 15 Tagen noch fünf Spiele absolvieren. Härter könnte das Restprogramm kaum sein. Dabei zeichnet sich ab, dass in den meisten Arenen nach über acht Monaten verwaister Tribünen sogar nochmal vor Publikum gespielt werden darf.
Wer hätte im Spätsommer letzten Jahres gedacht, dass die 55. Handball-Bundesligasaison angesichts der pandemiebedingten Unwägbarkeiten überhaupt in dem geplanten Umfang durchgeführt werden kann? Noch dazu in der XXL-Variante mit 20 Mannschaften und 38 Spieltagen. Inzwischen sind die beiden letzten Wochen dieser Meisterschaftsrunde angebrochen. Mit Ausnahme vom frischgebackenen DHB-Pokalsieger TBV Lemgo Lippe, der noch sechs Ligaspiele zu absolvieren hat, müssen alle anderen Teams “nur noch” vier-, bzw. fünfmal ran. So auch die MT Melsungen, deren Anwurfzeiten für das Restprogramm von der HBL jetzt fixiert wurden.
Dabei warten ausnahmslos schwere Brocken auf die Nordhessen. Neben dem Tabellenvierten und -fünften Rhein-Neckar Löwen und Füchse Berlin und den schwer auszurechnenden Stuttgartern bekommen es Kühn & Co. auch noch mit den beiden Kontrahenten aus dem letzte Woche ausgetragenen REWE Final4, Hannover und Lemgo, zu tun. Besonders brisant: Der langjährige Rivale aus dem Lipperland, den man im Liga-Hinspiel Anfang Oktober noch klar bezwungen hatte – übrigens das bislang einzige Saisonheimspiel vor Publikum – rächte sich ausgerechnet im Pokalfinale in Hamburg. Gegen die vier anderen Gegner im Ligaendspurt hatte die MT ihre Hinspiele jeweils verloren.
MT will noch Boden gut machen
Schwere Brocken hin oder her, das MT-Team hofft, auf den letzten Metern noch Boden gut machen zu können und in der Tabelle noch etwas nach oben zu klettern. Erst recht, nachdem der Traum vom DHB-Pokal jäh geplatzt ist. Ob es am Ende noch zu einer Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb reicht, wird sich zeigen. Aktuell rangieren die Nordhessen mit 38:28 Punkten auf Platz sechs, vier Zähler hinter den Füchsen Berlin und fünf hinter dem Vierten Rhein-Neckar Löwen. Dabei ist das Restprogramm dieser beiden Clubs mindestens so deftig, wie das der Melsunger.
Endlich wieder Fans auf den Tribünen
Die Hoffnung, angesichts bundesweit sinkender Inzidenzwerte in dieser Schlussphase noch Zuschauer in den Arenen begrüßen zu dürfen, hat sich für die meisten Clubs inzwischen erfüllt. Die Rhein-Neckar Löwen dürfen zum Spiel gegen die MT am Sonntag 250 Fans in die 14.500 Plätze bietenden SAP Arena einlassen. In der Lemgoer Phoenix Contact Arena (5.000 Pl.) sind gegenwärtig immerhin 500 und in der Stuttgarter Porsche Arena (6.000 Pl.) 250 Besucher erlaubt.
“Wir stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Ämtern und werden – sofern erlaubt – alles daransetzen, dass wir unsere beiden letzten Heimspiele vor Publikum austragen dürfen. Wir bauen dabei auf unser Konzept, welches wir mit mehreren Partnerunternehmen unter großem Aufwand vor der Saison erstellt haben und das damals in der Umsetzung perfekt funktionierte”, erklärt MT-Vorstand Axel Geerken. Am 6. Oktober letzten Jahres, im Heimspiel gegen Lemgo, waren aufgrund der ausgeklügelten Planung und unter Erweiterung des Sitzplatzangebots rund 2.000 Fans in der Kasseler Rothenbach-Halle zugelassen – 1.720 hatten damals davon Gebrauch gemacht.
Das Restprogramm der MT Melsungen im Überblick:
- So., 13.06.21, 16:00 Uhr, Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen
SAP Arena Mannheim - Do., 17.06.21, 19:00 Uhr, MT Melsungen – TSV Hannover-Burgdorf
Rothenbach-Halle Kassel - So., 20.06.21, 16:00 Uhr, TBV Lemgo Lippe – MT Melsungen
Phoenix Contact Arena Lemgo - Mi., 23.06.21, 19:00 Uhr, MT Melsungen – Füchse Berlin
Rothenbach-Halle Kassel - So., 27.06.20, 15:30 Uhr, TVB Stuttgart – MT Melsungen
Porsche Arena Stuttgart