JBLH: Die MT Talents starten mit einem Kantersieg ins neue Jahr

Die MT Talents sind mit einem fulminanten Sieg ins neue Jahr gestartet. Beim 37:27 (16:11) über die HSG Handball Lemgo ließ die Mannschaft von Trainer Florian Maienschein nichts anbbrennen und holte die Punkte drei und vier in der Meisterrundengruppe 2 der Jugendhandball-Bundesliga. Der Grundstein dazu lag in der stabilen Deckung, die von Lasse Ohl und Tom Wolf zusammengehalten wurde. Vorn ließen Florian Drosten vor und Tom Wolf nach der Pause kaum einen Versuch liegen und trafen zweistellig.

Mit Volldampf ging’s rein in die erste Partie des neuen Jahres. So zumindest aus Sicht der Gastgeber, die von Beginn an mächtig Druck machten. Gestützt auf eine gute Abwehr, in der Lasse Ohl und Neu-Nationalspieler Tom Wolf das Zentrum dicht machten und Lemgo zu Fehlern zwangen. Die dann in prächtig funktionierenden Umschaltspiel in eigene Tore durch Tom Wolf, Florian Drosten und Manuel Hörr in eine frühe 3:0-Führung umgemünzt wurden (4.). Und obwohl die Gäste zum 3:2 durch Bennet Brinkmeier kurzzeitig Boden unter die Füße zu bekommen schienen, zogen die MT Talents ihr Spiel kompromisslos durch, lie0en sich auch durch eine frühe Auszeit von Björn Piontek nicht einbremsen und zogen nach einem starken Kempa-Anspiel von Manuel Hörr auf den Torschützen Julian Engler bis auf 9:2 davon (10.).

Erst als Gästekeeper Louis Kleinschmidt in die Partie fand, einige schöne Reaktionen zeigte und seine Vorderleute diese Ballgewinne mit Toren veredelten, schrumpfte der Abstand zusammen und entwickelte sich ein etwas offeneres Spiel. Über Frederik Puls und Bennet Brinkmeier rückte die HSG auf 12:9 heran (22.). Dennoch dominierten weiterhin die Nordhessen das Geschehen, weil sich Frederik Puls den Luxus leistete, mit zwei Siebenmetern erst am gut disponierten Carl Beck und etwas später an der Latte zu scheitern. Zwar saß beim Gastgeber längst nicht mehr jeder Tempogegenstoß, aber dafür funktionierte das Positionsspiel und insbesondere Florian Drosten und Manuel Hörr zeigten unwiderstehlichen Drang zum Tor. Mit je zwei Treffern bauten sie den Vorsprung schon bis zur Pause wieder leicht aus.

Richtig deutlich wurde es, als die MT Talents genauso gut in die zweite Hälfte startete, wie sie das Spiel begonnen hatten. Es dauerte gerade einmal 100 Sekunden, bis Jost Liebergesell, Leon Stehl und Manuel Hörr mit einem neuerlichen 3:0-Start auf 19:11 ausgebaut hatten. Und nach Florian Drostens mittlerweile achtem Streich zum 23:14 (36.) sah Gästetrainer Björn Piontek nur noch eine Auszeit als Mittel gegen unbarmherzig zuschlagende Melsunger. Die ihren Zweck erfüllte, denn vier Minuten später hatten zwei Tempogegenstöße des auffälligsten Lemgoers, Frederik Puls, die Lücke abermals schrumpfen lassen: 25:19 (40.) – und Auszeit, diesmal genommen von Florian Maienschein.

Und auch die hatte es in sich, wie die Folgeminuten zeigten. Wieder viel mehr Zug in den Aktionen nach vorn, die Deckung ebenso beweglich wie kompromisslos. Die Ballgewinne, auch durch klasse Paraden von Carl Beck, häuften sich und vorn landete nahezu jeder Ball im Netz. Fünf waren es in Folge, dann nochmal zwei nachgelegt von Tom Wolf zum 33:22 (50.), dem die Belastungen seiner beiden Länderspiele der Tage zuvor nicht anzumerken waren. Lemgo hatte sich längst in sein Schicksal ergeben, Melsungen schaltete deutlich zurück. So dass die HSG nach Tom Wolfs zehntem Streich zum 36:23 (53.) gegen Ende noch Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Stimmen zum Spiel

Florian Maienschein: Wir sind gute ins Spiel gekommen, was nach so langer Pause und ohne Spielrhythmus nicht selbstverständlich ist. In der Abwehr wurde gut gearbeitet, auch für Torhüter Carl Beck, so dass Lemgo sofort gefordert war. Vorn haben wir viel über die zweite und dritte Welle gemacht. Aber man hat gesehen, dass ein Nachlassen unsererseits Lemgo sofort zurückgeholt hat. Deshalb haben wir in der zweiten Halbzeit versucht, einfacher zu spielen und vermehrt Tom Wolf einzubinden, was gut geklappt hat. Hinten wurden über gutes Rückzugsverhalten Bälle gewonnen und nach etwa einer Dreiviertelstunde konnten wir den Deckel dann draufmachen. Sicher hat heute auch nicht alles geklappt bei uns, aber gegen einen Sieg und 37 geworfenen Toren kann man nicht viel sagen.

Björn Piontek: Melsungen hat das Spiel verdient gewonnen, auch in dieser Höhe; da gibt es wohl keine zwei Meinungen. Sie sind einfach die stabilere Mannschaft. Wir kamen ganz schlecht rein ins Spiel, hatten zu viele Fehler vor allem in der zweiten Welle und dann war Melsungen ziemlich früh schon weit weg. Den Rest der ersten Hälfte haben wir anschließend zwar mehr oder weniger offen gehalten, kamen aber nie richtig ran, um es noch enger zu gestalten. Dann starten wir genauso schlecht in die zweite Halbzeit wie schon in die erste und das Spiel war für uns durch. Trotzdem hatten wir noch einmal eine Phase, in der wir gut aussahen. Aber da war zum Schluss hin schon längst nichts mehr zu machen. Melsungen war und ist einfach reifer und abgezockter als wir.

Statistik

MT Talents: Beck (12 P. / 24 G.), B. Wolf (2 P. / 3 G.) – Ohl 3, Hörr 8, Tsymbaliuk, Engler 1, Potzkai 1, Wilfer, T. Wolf 10, Stehl 1, Schröder, Drosten 10/1, Liebergesell 3, Atting – Trainer Florian Maienschein.

Handball Lemgo: Kleinschmidt (9 P. / 31 G.), Huwer (4 P. / 6 G.) – Leike, Sundermann 2/1, Niedergriese 5, Meierjuergen 1, Brinkmeier 2, Puls 9, Zitzke 1, Bakker 1, Bilanzola 3, Bischoff 1, Throne 2, Sidibe – Trainer Björn Piontek.

Z: 181 - SR: Lippoldes / Punte (Dresden) - Strafen: 6 : 0 Minuten –7m: 1/1 : 4/1.