JBLH: Die MT Talents ziehen mit einem 31:24 über den HSV Hamburg ins Viertelfinale ein!

Die MT Talents stehen im Viertelfinale der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft! Mit 31:24 (15:10) übererfüllten sie das Soll, mit dem sie nach der 31:33-Hinspielniederlage in die Begegnung gegangen waren. Der nächste Gegner heißt SC DHfK Leipzig, das die JSG Balingen/Weilstetten ausschaltete. Nach starker erster Halbzeit und lange Zeit souverän geführter Partie drohte Mitte der zweiten Hälfte alles noch einmal zu kippen, als die Gäste sieben Tore Rückstand auf nur noch drei verkürzten. Erst die konzentrierte Rückkehr zu mehr Ruhe und zum eigenen Spiel ließ sich die Schere wieder öffnen, so dass am Ende ein klarer Erfolg Melsungens Sprung unter die besten acht Teams Deutschlands begründete.

Eine gewichtige Rolle spielte dabei die Anfangsphase, in der sich Melsungen sofort zwei Treffer absetzen konnte. Florian Potzkai nach schönen Durchspiel von Manuel Hörr und Jost Liebergesell auf den rechten Flügel sowie Hörr zweikampfstark in unnachahmlicher Manier warfen nach drei Minuten eine 2:0-Führung heraus. Die für die nächsten zehn Minuten Bestand haben sollte. Denn die Gäste kamen ebenfalls ins Rollen und nutzten die sich bietenden Räume, um hartnäckig dranzubleiben. Erst Thorge Lutze erhöhte auf 7:4 (12.), Florian Potzkai auf 10:6 (14.). die erste Auszeit der Hamburger war fällig.

Weil gerade Potzkai aber die Zuverlässigkeit in Person war, gingen auch gleich die nächsten drei Melsunger Tore zum 13:8 (22.) auf sein Konto. Die MT Talents hatten einen Lauf, in den sich auch Torhüter Lennart Claus, der einen Sahnetag erwischt hatte, mit einer Glanztat gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Fynn Lühr einreihte.. Die Hanseaten wurden nach Manuel Hörrs 14:8 (25.) von Trainer Sven Rusbült bereits zum zweiten Mal an die Seitenlinie gerufen. Mit dem Erfolg, dass es die Gastgeber fortan gegen die offensivere und früher nach vorn tretende Deckung schwerer hatten, zu guten Abschlüssen zu kommen. Davon profitierte auch Finn Luca Gründel im HSV-Kasten, der einige Bälle hielt. Luca Pickenhahn fand dennoch die Lücke und traf zum Pausenstand.

Nach Wiederbeginn wurde es fahrig auf dem Feld. Zwar auf beiden Seiten, aber dennoch mit daraus resultierenden Vorteilen der MT Talents. Die profitierten von Geniestreichen wie dem von Florian Drosten gestohlenen und selbst zum 17:11 (32.) nach vorn getragenen Ball.  Solche Aktionen waren nötig, weil die HSV-Deckung weiter hervorragend zuschob und Melsungen gehäuft ins passive Spiel zwang. Es war die logische Folge, dass Mats Quardfasel per Tempogegenstoß zum 17:13 traf (37.).

Einen kleinen Knacks mag den Hanseaten der von Niklas Aevermann neben das Tor des kurzfristig eingewechselten Carl Beck gesetzte Siebenmeter beim Stand von 18:14 nach genau 40 Minuten gegeben haben. Auch, dass plötzlich wenigstens das Kreisspiel der Heim-Sieben wieder funktionierte und Lasse Ohl bis zum 22:15 von Manuel Hörr (44.) zweimal getroffen hatte, trug zum Eindruck bei, dass sich die Melsunger dieses Spiel nicht mehr nehmen lassen würden. Zumal eine Zeitstrafe gegen Hörr zuvor ohne Gegentor blieb und zu zwei eigenen Treffern führte.

Doch weit gefehlt. Innerhalb von nur drei Minuten war plötzlich fast alles wieder offen, hatten Tobias Pachmann, Fynn Lühr, Alex Most und zur Krönung dieser Aufholjagd Torhüter Finn Luca Gründel ins zu diesem Zeitpunkt wegen der zweiten Hörr-Strafe verlassene MT-Gehäuse doch auf 22:19 verkürzt (48.). Sogar mehr wäre möglich gewesen, weil Gründel gegen Jost Liebergesell hielt und Luca Pickenhahn nur das Lattenkreuz traf. Doch dann war Lennart Claus zur Stelle, parierte in sensationeller Manier gegen den allein auf ihn zustürmenden Alexander Hartwig und weckte damit die Lebensgeister seiner Kollegen wieder (49.).

Der erste, der Wirkung zeigte, war Luca Pickenhahn. Sein Geschoss schlug unhaltbar ein, ebenso wie Manuel Hörr gezielt den Zweikampf suchte, sich durchsetzte und zum 24:20 (51.) vollstreckte. Dann war nochmal Claus dran, diesmal mit einer nicht minder sehenswerten Reaktion gegen Mats Quardfasel von Rechtsaußen, gefolgt vom nächsten Streich Pickenhahns, der mit seinem 25:20 (52.) eine Vorentscheidung herbeiführte. Denn fortan lief den Hanseaten die Zeit davon, wurden ihre Aktionen hektischer und unpräziser. Es genügte den Gastgebern, Gegentreffer zu beantworten und auch zweimal noch von Paraden ihres Keepers zu profitieren. So dass am Ende ein über die gesamte Spielzeit gesehen verdienter Erfolg, und damit der Einzug ins Viertelfinale, zu Buche stand.

Stimmen zum Spiel

Florian Maienschein: Ich hatte den Eindruck, dass wir gerade in der ersten Halbzeit sehr fokussiert waren. Die Mannschaft wusste, was heute auf sie zukommt. Wir haben dann aus einer guten Abwehr auch gut in den Positionsangriff gefunden. Obwohl wir unter der Woche etwas Probleme mit unserem rechten Rückraum hatten und Julian Engler signalisierte, dass er nicht bei 100% ist. Aber Jost Liebergesell hat das trotz Nervosität gut gelöst. Als es in der zweiten Hälfte eng wurde, war das eine Phase, in der wir im Angriff zu statisch wurden. Dazu empfing uns die HSV-Deckung offensiver, was uns nicht geschmeckt hat. Aber wir haben diesen Kippmoment überstanden und kamen dann auch wieder zurück in unser Spiel. Jetzt bereiten wir uns ganz normal auf Leipzig vor und wollen da natürlich auch was erreichen.

Sven Rusbült: Ich bin unheimlich stolz auf die Moral meiner Mannschaft. Nach diesen hohen Rückständen zurückzukommen, das zeigt den Charakter der Jungs. Aber man muss sehen, dass wir bei 24 erzielten Toren 25 Fehlwürfe zu verzeichnen hatten. Damit kann man nichts gewinnen, umso bemerkenswerter war, dass sie sich immer wieder herangekämpft haben. Wenn von den Fehlwürfen nur ein paar wenige reingehen, entwickelt sich ein ganz anderes Spiel. Mitte der zweiten Hälfte dachte ich, dass es vielleicht noch kippen könnte. Aber dass wir auf dem Weg zum 22:20 den zum Quasi-Ausgleich nicht machen, passte zum Spiel. Da war dann plötzlich die Halle wieder da und es blieb die letzte große Aufholjagd. Weil uns am Ende die Zeit ausging, wir irgendwas probieren und hinten aufmachen mussten. Irgendwann waren unsere Mittel dann erschöpft. Glückwunsch an Melsungen zum verdienten Sieg.

Statistik

MT Talents: Claus (17 Paraden / 23 Gegentore), Beck (bei einem Siebenmeter, 0 P. / 0 G.) – Ohl 7, Hörr 5, Pickenhahn 3, Backhaus, Engler, Markos, Lutze 1, Potzkai 8, Wilfer, T. Wolf, Drosten 5/2, Liebergesell 2 – Trainer Florian Maienschein.

HSV Hamburg: Pinski (3 P. / 10 G.), Gründel (1 Tor / 10 P. / 17 G.), Pein (0 P. / 4 G.) – Quardfasel 4, Most 4, Hartwig, Niemann, Aevermann 3/2, Lieke, Beutler 1, Lühr 5, Wedel, Pachmann 5, Riesner 1 – Trainer Sven Rusbült.

Z: 278 - SR: Engeln / Schmitz (Burscheid) - Strafen: 6 : 2 Minuten –7m: 2/2 : 4/2.