JBLH: Dritter Sieg für die MT Talents in der Meisterrunde

Mit einem starken Finish hat die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen ihren dritten Sieg in der Meisterrunde der Jugendhandball-Bundesliga eingefahren. Beim TV Nieder-Olm musste die Mannschaft von Trainer Florian Maienschein allerdings harten Widerstand brechen, bis der 36:28 (16:15)-Sieg unter Dach und Fach war. Nieder-Olm hielt, wie schon beim Aufeinandertreffen in der Vorrunde, eine Dreiviertelstunde gut mit, ehe die Kräfte schwanden. Bestnoten beim Sieger verdienten sich Torhüter Lennart Claus und der zehnfache Torschütze Manuel Hörr.

Wie schon in der ersten Begegnung beider Teams zu Beginn der Saison war anfangs kein Unterschied zu sehen. Angetreten mit nur elf Spielern, davon drei Torhüter, trat Nieder-Olm sofort die sprichwörtliche Flucht nach vorn an und ging das Tempo der MT Talents scheinbar mühelos mit. Mehr noch, erspielte sich sogar leichte Vorteile. Insbesondere Niklas Glindemann machte den Nordhessen das Leben in der Verteidigung schwer und traf entweder selbst oder setzte seine Mitspieler gut in Szene. Weil Joel Zimmer gleich dreimal hintereinander von der Siebenmeterlinie erfolgreich war, führten die Gastgeber schnell mit 8:5 (11.).

Erst als Tom Wolf sein Visier besser justiert hatte und Manuel Hörr die Angriffe breiter anlegte, schlossen die MT Talents wieder auf. Das 10:10 (18.) besorgte der Spielmacher selbst. Nach Florian Drostens 11:11 hatte er sogar die Chance zur ersten Führung, scheiterte aber an Luis Friedrich. Kurz darauf setzte Joel Zimmer seinen mittlerweile fünften Siebenmeter zum 13:11 ins Netz (23.). Ehe sich kurz vor dem Seitenwechsel das zielstrebigere Spiel der Nordhessen doch noch durchsetzte. Manuel Hörr, Florian Potzkai, Lasse Ohl und Tom Wolf legten einen 4:0-Lauf hin, noch einmal Potzkai sorgte fast mit der Sirene für eine knappe Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst so aus, als könne sich der Favorit absetzen. Der schon in der ersten Hälfte eingewechselte Lennart Claus steigerte sich, im Abwehrinnenblock machten Lasse Ohl und Tom Wolf das Zentrum dicht. Manuel Hörrs 20:17 (36.) hätte für die Gäste zur Initialzündung werden können. Es kam jedoch anders, weil von jetzt auf gleich gar nichts mehr klappte. Jost Liebergesell scheiterte am eingewechselten Maximilian Wald, nachdem er sich kraftvoll zum Kreis durchgesetzt hatte, Manuel Hörr leistete sich ein Offensivfoul und Florian Potzkais freier Wurf von Linksaußen prallte vom Pfosten zurück ins Feld – Nieder-Olm war mit Paul Bonins 20:20 (40.) wieder voll im Geschäft.

Nur kurz allerdings, denn wie schon vier Monate zuvor in Melsungen schwanden der Ludwig-Sieben zusehends die Kräfte. Mit einem 5:0-Lauf zerstörten die Nordhessen, gestützt auf Lennart Claus und geführt von Manuel Hörr, der das 25:20 (46.) per Tempogegenstoß erzielte, alle Hoffnungen der Gastgeber. Die hielten sich fortan zwar wieder im Bereich dieser fünf Tore Differenz und ließen sich nicht vorzeitig abschütteln, so richtig heran kamen sie aber auch nicht mehr. Melsungen konnte es sich erlauben, zum Ende hin einen Gang herauszunehmen und vermochte den Vorsprung dennoch im Finale noch ein wenig auszubauen.

Stimmen zum Spiel

Florian Maienschein: Wir kamen im Angriff gut ins Spiel, hatten aber Probleme in der Abwehr. Wir wollten gegen Niklas Glindemann offensiver spielen, aber das hat erst funktioniert, nachdem wir in der Auszeit nachjustiert hatten. Danach war alles lange ausgeglichen. Wir wussten um die schmale Bank beim Gegner und wollten deshalb nach der Pause nochmal richtig über das Tempo kommen, was auch gut geklappt hat. Hinten hatten wir zwar ein paar Probleme in 1-gegen-1-Situationen, aber das haben wir dann im Kollektiv ebenso gut gelöst wie die Manndeckung gegen Manuel Hörr. Am Ende sind wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen.

Jan Ludwig: Wenn man die Vorzeichen bedenkt, unter denen wir heute spielen mussten, haben wir das über 50 Minuten richtig gut gemacht. Leider haben wir zu Anfang der zweiten Halbzeit zwei, drei ganz klare Chancen liegen gelassen und daraus hat sich Melsungen Souveränität geholt. Sie haben das dann ganz sauber runtergespielt. Im Angriff waren wir heute besser als im ersten Spiel in der Vorrunde in Nordhessen, weil wir neue und andere Lösungen gefunden haben. Deshalb habe ich nicht viel zu hadern. Am Ende ging uns leider die Puste aus. Schade, aber nicht zu ändern.

Statistik

MT Talents: Beck (1 Parade / 10 Gegentore), Claus (8 P. / 18 G.) – Ohl 6, Hörr 10, Tsymbaliuk, Engler, Potzkai 5, Wilfer, T. Wolf 8, Stehl, Schröder, Drosten 7/2, Liebergesell, Atting – Trainer Florian Maienschein.

TV Nieder-Olm: Wald (5 P. / 16 G.), Friedrich (2 P. / 13 G.), Welter (3 P. / 7 G.) – Osterhagen 6, Glindemann 6, Josch, Bonin 5, Milosavljevic 4, E. Wolf, Brednich 1, Zimmer 6/6 – Trainer Jan Ludwig.

Z: 200 - SR: D’Oria / Hlawatsch (Schleißheim) - Strafen: 8 : 2 Minuten –7m: 1/1 : 6/6.