Satte vier Minuten dauerte es, bis der erste Ball eine Torlinie überquerte. Ben Backhaus war derjenige, der für die Gästeführung verantwortlich zeichnete. Zuvor hätte Ben Seidel bereits vollstrecken können, vergab aber von der Siebenmeterlinie. Erst als Lasse Ohl die erste Strafe der Begegnung abzusitzen hatte, traf der Torjäger zum Ausgleich (5.). Und noch zwei weitere Tore machte er in dieser Überzahlsituation, die überaus torreiche 120 Sekunden bescherte. Als Ohl zurückkehrte, stand es bereits 4:2 für die Gastgeber (7.).

Intensiv ging es her auf dem Feld, wofür nicht nur die Torfrequenz sprach. Nach Foul von Luca-Marlon Ullrich musste der Rodgauer zusätzlich zum bereits hinausgestellten Maarten Broschek auf die Bank. Florian Drosten nutzte den verhängten Strafwurf zum Asschluss, Navtej Dhaliwal glich zum 5:5 aus (10.). Dann war wieder Lasse Ohl dran mit zwei Minuten Abkühlung, was Seidel und Ullrich zum 8:6 nutzten. Manuel Hörr und Navtej Dhaliwal egalisierten abermals: 8:8 (17.).

Sogar eine Führung sprang für die Gäste kurz darauf heraus, als Lasse Ohl gleich zweimal hintereinander vollstreckte. Und HSG-Coach Christian Sommer mit seinem 9:10 zur ersten Auszeit zwang (20.). Weiter als einen Treffer kamen die Melsunger aber nicht weg. Klingelte es auf der einen Seite, klingelte es unmittelbar danach auch auf der anderen. Doch als Luca-Marlon Ullrich mit einem Doppelschlag den Vorteil zur HSG zurückholte, zeigten sich die Nordhessen beeindruckt. Obwohl Oskar Fink runter musste, erhöhte Nick Weiland zwischenzeitlich auf 14:12 (26.). Und mit diesem Vorsprung von zwei Toren für die Hausherren ging es nach weiteren Erfolgen von Navtej Dhaliwal und Maarten Broschek in die Halbzeitpause.

Die hielten nach Wiederbeginn nicht nur, sondern wurden kurzzeitig ausgebaut. Weil genau diese beiden Akteure, in umgekehrter Reihenfolge, den zweiten Durchgang eröffneten – dabei aber Broschel gleich zweimal zum 17:14 vollendete (34.). Leon Stehl antwortete mit seinem 17:15, Tom Wolf stellte drei Minuten später nach einer frühen Auszeit von Florian Maienschein den direkten Kontakt wieder her. Rodgau blieb zwar weiter in Vorlage, vermochte die Gäste jedoch nicht abzuschütteln.

Noch spannender wurde es, als Manuel Hörr mit zwei Toren hintereinander und dem 18:18 alles wieder auf Ausgang stellte (40.). Und nach Florian Drostens Streich zum 18:19, und damit der ersten MT Talents-Führung der zweiten Hälfte, musste Christian Sommer flugs die Reißleine ziehen: Auszeit (42.). Die Partie fügte sich nahtlos an die Reihe der beiden Aufeinandertreffen dieser Saison, die ebenfalls hart umkämpft waren. Zumal Nick Weiland den nächsten Gleichstand herbeiführte und Luca-Marlon Ullrich das 20:19 hinterherschickte (44.).

Bis zu Florian Drostens Siebenmeter-Tor zum 22:22 (49.) blieben die Melsunger dran, dann schlugen Ullrich und Fink zu, Letzterer sogar in Unterzahl nach Hinausstellung gegen Lars Spannheimer. Und als auf der Gegenseite direkt im Anschluss Manuel Hörr die ausgestreckten zwei Finger der Referees zu sehen bekam, war das die Chance zur Vorentscheidung. Die glaubte einmal mehr Oskar Fink zum 25:22 genutzt zu haben, gerade in der Sekunde, da Hörrs Strafe auslief (55.). Doch Thorge Lutze verkürzte noch einmal und Nick Weiland scheiterte von der Siebenmeterlinie. Doch noch einmal Hoffnung für die MT Talents? Nein, weil sich Manuel Hörr die nächste Strafe einhandelte und Rodgau durch Oskar Fink und Maarten Broschek in der Schlussminute gar noch auf 27:23 erhöhten.

Statistik

MT Talents: Beck, Claus, B. Wolf – Ohl 2, Hörr 5, Backhaus 2, Engler 1, Lutze 1, Wolf 2, Dhaliwal 6, Stehl 1, Schröder, Drosten 3/2, Braune – Trainer Florian Maienschein.

HSG Rodgau: Wetzle. Ohm – Ullrich 7, Fink 6, Broschek 4, B. Weiland, Landskron, Trageser 1, N. Weiland 3/1, Spannheimer, Markert 1, Juric, Seidel 5, Haus – Trainer Christian Sommer.

Z: 128 - SR: Hartmann / Hennekes (Dortmund / Gütersloh) - Strafen: 10 : 8 Minuten – 7m: 2/2 : 2/1.