KANN DIE MT IN BALINGEN NACHLEGEN?
Mit dem 26:23-Heimsieg am Mittwoch gegen den TBV Lemgo-Lippe ist der Knoten bei der MT Melsungen geplatzt. Der erste doppelte Punktgewinn der noch jungen Saison in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist damit unter Dach und Fach. Kollektives Aufatmen bei Spielern, Verantwortlichen und Fans. Diesen Sieg mit einem weiteren Erfolg zu bestätigen, ist das Ziel der Nordhessen vor dem Gang nach Süddeutschland. Bei dem vor eigenem Publikum selbstbewusst auftretenden HBW Balingen-Weilstetten wird das bekanntermaßen kein einfaches Unterfangen. Anwurf in der dortigen Sparkassen Arena ist am Sonntag um 16:00 Uhr. Das Spiel ist live auf SKY zu sehen.
Wird das am Mittwoch von der MT gesetzte, noch zarte Pflänzchen weiter gedeihen? Das ist die Frage vor der Reise ins Schwabenland, wo mit dem HBW Balingen Weilstetten ein ungemütlicher Gastgeber wartet.
Einer der das besonders gut einschätzen kann, trägt seit dieser Saison das MT-Dress. Kai Häfner war in Balingen von 2011 bis 2014 am Ball. “Die enge Halle, sehr engagierte und lautstarke Fans und eine Mannschaft, die 60 Minuten lang stets alles gibt – damit müssen wir zurecht kommen”, so der Rückraumstratege. Er freue sich natürlich auch darüber, dass sein Ex-Klub die Rückkehr in die Erste Liga geschafft hat. Denn nach 11 Jahren im Handballoberhaus musst der HBW nach der Saison 2016/17 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Jetzt, zur Saison 2019/20, melden sich die Gallier von Alb zurück im Konzert der Großen. Um gleich am ersten Spieltag eine Ernüchterung zu erleben.
Beim haushohen Favoriten SC Magdeburg gab es eine fast erwartete 26:38-Niederlage. Im anschließenden Aufsteigerduell mit der HSG Nordhorn-Lingen wurde mit 25:23 die ersten Zähler ergattert, um sich danach in Hannover beim 23:31 erneut eine tüchtige “Rutsche” abzuholen. Dennoch wähnt sich die Truppe von Trainer Jens Bürkle im Soll. Und mit der Empfehlung in 28 Spielen vor eigenem Publikum nicht verloren zu haben, erwartet man nun die MT Melsungen in der Balinger Sparkassen Arena.
Heiko Grimm hofft, am Sonntag seine Schäfchen alle beisammen zu haben. Noch etwas in den Seilen hängt derzeit Michael Allendorf, der die letzten Tage erkrankt vom Training fernbleiben musste. Ansonsten meldeten sich vor dem Abschlusstraining am Samstag in der heimischen Melsunger Stadtsporthalle alle Spieler einsatzbereit. Um die Mittagszeit setzt sich der MT-Tross dann Richtung Balingen in Bewegung, um ein Hotel direkt in der Stadt zu beziehen. Mit 420 Kilometern, einfache Strecke, ist dies übrigens nach Flensburg und Kiel die drittweiteste Anreise in dieser Saison. 11 mal haben die Nordhessen diese Route seit der gemeinsamen Zugehörigkeit zur Ersten Liga bewältigt. Davon brachten die Rotweissen 6 Siege und ein Remis mit nach Hause, mussten also vier mal mit leeren Händen die Rückreise antreten.
Damit das am Sonntag nicht passiert, muss das Grimm-Team mindestens das Niveau aus dem siegreichen Heimauftritt gegen Lemgo erreichen. Aufmerksam und durchaus mit einer gesunden Härte in der Abwehr, daraus dann möglichst fehlerarm nach vorne und dort konsequent abschließen. Hört sich natürlich einfacher an als getan. Doch die Hinweise, die die Mannschaft im Lemgo-Spiel gegeben hat, sind eindeutig positiv zu interpretieren. Die Torhüterleistung – in dem Fall die von Johan Sjöstrand – stimmte, die vor ihm postierte Defensive war über weite Strecken des Spiels auf Zack und auch im Angriff lief es flüssiger, als noch zuvor gegen Flensburg und den BHC. Einziger Makel: der gut 15 Minuten währende Durchhänger nach Beginn der zweiten Halbzeit. Den sollte die MT in Balingen idealerweise vermeiden, will sie – wie beabsichtigt – dort nachlegen.
Bisherige Bundesligavergleiche MT – HBW
22 Spiele, 16 Siege MT, 5 Siege HBW, 1 Remis
Letzter Vergleich:
15.02.2017, MT Melsungen - HBW Balingen-W. 30:22
Schiedsrichter in Balingen:
Thomas Hörath (Zirndorf) / Timo Hofmann (Bamberg); DHB Aufsicht: Jürgen Rieber
Infos zum Gegner:
www.h-bw.de
A. Käsler-Foto: Ein glücklicher Heiko Grimm nach dem siegreichen Match im SKY-Interview bei Kommentator Heiko Mallwitz.