MARINO MARIC FIEBERT MIT KROATIEN EM-FINALE ENTGEGEN

MT-Kreisläufer Marino Maric kann sich im zehnten Jahr seiner Nationalmannschaftskarriere mit dem kroatischen Team einen langgehegten Traum erfüllen. Nachdem er in 2010 die EM-Silbermedaille errungen hat, steht nun Gold auf der Wunschliste ganz oben. Denn die Kroaten haben in einem der spannendsten EM-Spiele überhaupt am Freitag den großen Titelfavoriten Norwegen um Superstar Sander Sagosen nach zweimaliger Verlängrung mit 29:28 niedergerungen und stehen damit am Sonntag im Finale gegen Spanien (16:20 Uhr, live auf ARD One und als Stream auf sportschau.de).

Julia Nikoleit, handball-world.news, sprach nach dem Krimi gegen Norwegen mit Marino Maric (Archivfoto von der EM 2018) – hier das Interview in Auszügen:

Im Halbfinale habt ihr euch mit Norwegen einen echten Krimi geliefert. Hast du so etwas schon einmal erlebt?
Marino Maric: Das war ein richtiger Thriller! Es war wie ein Boxkampf mit zwölf Runden und vielen Knock-Out-Phasen. Ein unglaubliches Spiel. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Spiel drei Stunden gedauert hat (lacht).

Aber ihr habt es geschafft - in der zweiten Verlängerung. Wie fällt dein Fazit aus?
Marino Maric: In den 60 Minuten waren wir in vielen Phasen besser, haben das aber nicht genutzt. Zum Ende kam Norwegen auf und hat sich einen Vorteil erarbeitet, aber zum Glück machen wir noch den Ausgleich. Dann kommt die erste Verlängerung. Sie haben besser gespielt, aber wir machen den Siebenmeter. Dule (Domagoj Duvnjak, Anm. d. Red.) trifft, er ist einfach unglaublich.
Ich dachte in dem Moment: Das war`s - jetzt gibt es ein Siebenmeter-Werfen. Dann kommt aber eine Person vom Tisch und sagt: Wir spielen noch einmal zweimal fünf Minuten. Das war ein Messer in Rücken. Diese letzte Verlängerung war am Ende 1:0, es gab viele Stürmerfouls und am Ende haben wir mehr Glück gehabt. Es war ein Mega-Spiel, ein Thriller - und wie ein kleines Finale.


Was sagst du zu euren Fans, die euch immer wieder angetrieben haben?
Marino Maric: Wir haben richtig gute Fans! Das ist bei uns Tradition: Es ist egal, wo wir spielen, sie sind immer da. Ich bin sehr dankbar, dass sie da sind, denn es ist geil, wenn du eine so große Unterstützung hast. Wir sind ein so kleines Land, mit nur vier Millionen Menschen, aber egal, ob wir in Deutschland, Schweden oder Spanien spielen: Unsere Fans unterstützen uns. Das ist ein großer Vorteil für uns.

Was erwartet euch gegen Spanien?
Marino Maric: Es wird ein schweres Spiel! Sie spielen richtig clever und sind eine taktische Mannschaft, keine Tempo-Mannschaft wie Norwegen. Wir haben oft gegen Spanien gespielt. Das Spiel in der Gruppenphase war von unserer Seite nicht bei hundert Prozent. Wir wollten siegen, aber als wir schon mit vier, fünf Toren geführt haben, haben wir unsere Körper etwas gespart. Am Ende war es daher ein Unentschieden.

Wie müsst ihr spielen, um diesmal zu gewinnen?
Marino Maric: Wir müssen richtig körperlich und männlich spielen. Da sehe ich unsere Chance. Das Spiel muss richtig körperlich sein, sie mögen keinen Kontakt. Sie mögen schönen Handball spielen, leicht wie im Fußball. Daher müssen wir gerade körperlich spielen und unsere Chance suchen. Wir haben allerdings ein paar Probleme mit Verletzungen, unsere Spieler sind nach gestern leer, auch emotional. Das ist ein großes Problem. Wir müssen neue Kräfte tanken!

Du hast zwar schon Medaillen mit Kroatien geholt, aber noch nie einen großen Titel Was bedeutet es dir, dieses Finale zu spielen?
Marino Maric: Ich bin jetzt seit zehn Jahren in der Nationalmannschaft. Ich war schon in Österreich 2010 dabei, als wir Silber geholt haben. In Polen haben wir dann das Halbfinale gegen Spanien verloren, das tat weg. Jetzt ist es total anders. Weißt du, es ist dir nicht so richtig bewusst. Viele andere Leute haben Spaß bei so einem Spiel, aber du denkst nicht immer daran, dass es ein Finale ist.

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