Melsungen gegen Gummersbach – das Vierte

Unsere MT tritt am 26. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga vor eigenem Publikum gegen den VfL Gummersbach an. Einschließlich der beiden Begegnungen im europäischen Wettbewerb ist dies das vierte Kräftemessen der beiden Clubs in dieser Saison. Anwurf am Samstag in der nahezu ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle ist um 19:00 Uhr.



Der Block muss stehen! Dainis, Adrian und Ian (verdeckt) lassen Gummersbachs Shooter Giorgi Tskhovrebadze keine Chance. Szene aus dem EHF-Spiel am 1. April in Kassel – Foto: A. Käsler.

Gerade einmal zweieinhalb Wochen ist es her, dass sich unsere MT und der VfL Gummersbach gegenüberstanden. Das war am 1. April beim entscheidenden Rückspiel in der EHF European League um den Einzug ins Viertelfinale. Die verletzungsgebeutelten Nordhessen machten dort den Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel wett und bugsierten die Oberbergischen mit 29:25 aus dem Wettbewerb. Mitentscheidender Faktor: Die Heimkulisse. Knapp 3000 Fans peitschten ihr Team frenetisch 60 Minuten lang nach vorn.

Am Samstag, wenn es gegen den VfL um Ligapunkte geht, werden nahezu alle 4.500 Plätze der Kasseler Rothenach-Halle besetzt sein. Da kommt auch Roberto Garcia Parrondo (A. Käsler-Foto), der sowohl als Spieler als auch als Trainer schon oft vor großem Publikum agiert hat, regelrecht ins Schwärmen: „Wir haben zuhause eine fantastische Atmosphäre. Die Spieler sprechen darüber und ich auch. Wir spüren, wie sich die Stimmung in den letzten Monaten verändert hat. Wir hatten schon immer eine gute Stimmung, aber es war noch nie so heiß wie jetzt. Es gibt diese explosiven Momente, in denen die Fans mit der Mannschaft eins sind, sie jubeln, sie sind laut, sie beschweren sich auch mal über gegnerische Aktionen oder Entscheidungen. Also ja, diese tolle Atmosphäre in der Halle hilft uns sehr und die brauchen wir natürlich auch am Samstag wieder”.  

Warum sich das der Chefcoach für seine Mannschaft wünscht, liegt förmlich auf der Hand: Die ohnehin angespannte Personalsituation aufgrund von verletzten und angeschlagenen Spielern hat sich nach dem anstrengenden FinalFour-Pokalwochenende in Köln keineswegs gebessert. Eher im Gegenteil. Parrondo zählt auf: Simos Finger ist nicht in Ordnung, aber er will uns helfen; Adam hat einmal mittrainiert, ob er spielen kann, ist ungewiss (Anmerk.: In Köln stand Torwarttrainer Carsten Lichtlein als Simic-Ersatz bereit); Dainis, Erik, Nico und Elvar sind angeschlagen, werden aber auf die Zähne beißen, wollen spielen. Die letzten Monate sind für uns wirklich kompliziert. Außenstehende können nicht wissen, wie sehr die Spieler leiden oder wie wir trotz vieler Verletzungen das Training sinnvoll gestalten müssen“.

Parrondo ist sich folglich nicht sicher, ob die Kräfte, die jetzt noch mobilisiert werden können, gegen eine Mannschaft wie Gummersbach ausreichen. Klar, die Motivation ist ungebrochen. Die fantastische Heimserie, bei der die Rotweißen in dieser Saison noch ungeschlagen sind, soll fortgeschrieben werden. Und natürlich will man weiterhin an der Tabellenspitze mitmischen, und „dieses”, wie es unser Kapitän Timo Kastening formuliert, „geile Gefühl noch möglichst lange genießen”.

Der Kontrahent aus dem Oberbergischen, vergangene Saison direkt hinter der MT als Sechster durchs Ziel gegangen, liegt aktuell auf Rang neun, und damit, wie es so schön heißt, „jenseits von Gut und Böse”. Nichtsdestotrotz reist der VfL mit dem festen Willen nach Kassel, sich für den EHF-Rausschmiss zu revanchieren: „Es war natürlich sehr bitter, dieses Spiel zu verlieren, aber wir haben daraus gelernt und wollen es am Samstag besser machen! Wir müssen unser bestes Spiel auf die Platte bringen und gut in der Abwehr stehen“, wird Gummersbachs isländischer Rückraumspieler Teitur Einarsson auf der Club-Homepage zitiert. Wohlwissend, dass erneut mit Shooter Julian Köster (Knie-OP) und jetzt auch noch mit Abwehrspezialist Tom Kiesler (Mittelfußbruch) zwei seiner Mannschaftskameraden fehlen werden.

Dabei sind die Hoffnungen des Altmeisters, in Kassel etwas zu reißen, durchaus berechtigt. Denn im Gegensatz zu den Hausherren, die erst noch zwei Tage FinalFour aus den Knochen und den Köpfen schütteln mussten, konnten sich die Gummersbacher volle 14 Tage lang auf den Einsatz in Nordhessen vorbereiten. Wer also von beiden Teams darf sich am Samstag auf ein vorgezogenes Ostergeschenk freuen?

Schiedsrichter:
Julian Fedtke / Niels Weinrich (beide Berlin)
DHB-Spielaufsicht: Frank Böllhoff

Liveberichterstattungen:
Die Streaming-Plattform DYN startet um 18:45 Uhr, Moderatorin Lea Rostek, Kommentator Vincent Schuster, Experte Jamal Naj (Ex-Trainer u.a. vom BHC).
Patrick Schuhmacher überträgt auf dem MT YouTube-Kanal ab 18:55 Uhr im FullePower Liveradio

Bisherige Vergleiche MT – VfL
33 HBL-Spiele, 16 Siege MT, 17 Siege VfL
1 DHB-Spiel, 1 Sieg MT
2 EHF-Spiele, 1 Sieg MT, 1 Sieg VfL
Letzter Vergleich:
01.04.25, EHF, MT - VfL 29:25

Infos zum Gegner:
www.vfl-gummersbach.de