MT 2 macht den nächsten Schritt zum Klassenerhalt

Die MT Melsungen 2 ist mit ihrem 33:30 (14:15)-Sieg bei LIT 1912 II dem Klassenerhalt in der 3. Liga einen großen Schritt näher gekommen. Beim Tabellen-Schlusslicht genügte der Mannschaft von Trainer Arjan Haenen eine insgesamt doch sehr überschaubare Leistung, um die zwei Punkte auf der Haben-Seite zu verbuchen.

Es war schon ziemlich schwere Kost, die beide Teams da boten. Vor allem spielerisch lag doch einiges im Argen. Zwar erarbeiteten sich die Melsunger schnell ein kleines Übergewicht, konnten davon aber nicht profitieren. Es machte sich zwar schon bezahlt, sehr tief zu stehen und den Außen der Gastgeber wenig Platz zu lassen. Dafür klappte nach vorn aber leider sehr wenig. Geschuldet den zahlreichen überhasteten, oft nicht wirklich vorbereiteten Abschlüssen, die dann kein Problem für Jannis Finke im LIT-Tor darstellten.

Weil der neben parierten Würfen von Florian Drosten, Florian Weiß, Manuel Hörr und Jan Waldgenbach auch Leon Stehl dessen Tempogegenstoß abknöpfte, lagen die Gastgeber nicht nur recht schnell mit 4:2 (5.) vorn, sondern ließen auch die allmähliche Führungsübernahme der Nordhessen zu einer zähen Geschichte werden. Es zog sich durch die komplette Startaufstellung der MT 2, dass viel zu oft die Konzentration fehlte. Sowohl vorn, als auch hinten.

Die logische Folge: Alle optische Überlegenheit nutzte nichts, auch der mühsam erarbeitete Vorsprung schwand dahin. Die Ostwestfalen spielten ihren Stiefel runter und kamen überwiegend durch ihre Rückraumschützen Marko Bagaric und vor allem Ole Günther zu Treffern gegen oftmals viel zu passiv stehende Rot-Weiße. Vier Tore am Stück, davon allein drei durch Günther, ließ die Begegnung zum 11:8 (19.) kippen. Und die Wellen schwappten direkt weiter munter hin und her. Nach endlich einmal hochkonzentriert durchgespielten zweieinhalb Minuten mit vierfachem Grund zum Jubel war die MT 2 nochmal vorn, zur Pause aber erneut LIT. Konstanz bei einer der beiden Mannschaften? Fehlanzeige!

Das schien sich nach der Pause jedoch zu ändern. Zwar erhöhte Marko Bagaric noch einmal auf zwei, dann aber legte Melsungen urplötzlich los. Jan Grolla, für den im ersten Durchgang blass gebliebenen Jan Waldgenbach gekommen, jagte zwei richtige Kracher aus gefühlten zwölf Metern ins Netz, Was in der Abwehr durch beherztes Zupacken an Bällen gewonnen wurde, veredelten zudem Florian Weiß über die erste Welle und zweimal Florian Drosten per Tempogegenstoß. Nur 150 Sekunden genügten den Nordhessen, um mit 19:16 (36.) gleich ein kleines Polster zu schaffen. Die flugs genommene Auszeit der Gastgeber war dringend nötig.

Und erfolgreich, wie Tim Kloors 20:20 (41.) unterstrich. Es war, trotz der beiderseitig immer wieder temporär vorhandenen Vorsprünge, ein klassisches Remis-Spiel, was sich da Mitte der zweiten Hälfte anzubahnen drohte. Garniert von unzähligen Fehlern auf beiden Seiten. Jan Waldgenbach kam zurück und hatte seine Pause auf der Bank scheinbar sehr gut genutzt. Er hielt die MT 2 minutenlang fast allein immer wieder in Vorlage, leistete sich keinen Fehlwurf mehr. An ein Absetzen war bis zum einzigen durch Marko Bagaric verwandelten Siebenmeter des Spiels nicht zu denken – 25:25 (49.).

Erst in mit Anbruch der letzten zehn Minuten bahnte sich, eher unscheinbar, eine Vorentscheidung an. Mit Manuel Hörrs Hüftwurf krachend unter die Latte, der sogar den heimischen Hallensprecher begeisterte. Und nachgelegten Toren von abermals Jan Waldgenbach sowie Lasse Ohl, der bei seinem Comeback noch nicht wieder an alte Form anknüpfen konnte. Da war trotz weiterer guter, aber ausgelassener Möglichkeiten der Weg zum Auswärtssieg endlich bereitet. Auch wenn die Gastgeber in der Endphase noch einmal kurz aufschließen konnten, brannte nichts mehr an.

Der Verlauf: 2:0 (3.), 4:2 (5.), 4:6 (10.), 7:8 (14.), 11:8 (19.), 12:10 (22.), 12:14 (25.), 15:14 (Halbzeit), 16:14 (32.), 16:19 (36.), 17:20 (38.), 20:20 (41.), 20:22 (42.), 22:22 (45.), 25:25 (49.), 25:28 (53.), 28:29 (56.), 28:31 (58.), 30:33 (Ende).

Statistik

MT Melsungen 2: Herbst (9 Paraden / 17 Gegentore), Beck (5 P. / 13 G.) – Stehl 3, Grolla 4, Hörr 5, Reinbold 1, Rietze 1, Ohl 3, Beekmann 1, Kothe, Waldgenbach 6, Wolf, Andrei 1, Weiß 1, Drosten 7 – Trainer Arjan Haenen.

LIT 1912 II: Finke (12 P. / 28 G.), Klaama (0 P. / 5 G.), Koch (n. e.) – Drees, Kruse 3, Bagaric 8/1, Kloor 3, Borren 1, Knüttel 2, Gartmann 1, Brune, Günther 5, Niemeyer 2, Blazicko 1, Meinking 1, Grimuta 3 – Trainer Julian Grumbach.

Z: 150 - SR: Deniz Argav / Maximilian Frankholz (Frechen / Wuppertal) - Strafen: 10 - 0 Minuten – 7m: 0/0 - 2/1.