MT auswärts: Was ist beim Aufsteiger drin?
Am neunten Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga reist die MT Melsungen ins westfälische Hamm. Das Spiel beim Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen wird am Donnerstag um 19:05 Uhr in der Westpress Arena angepfiffen. Die zuletzt zweimal siegreichen Nordhessen sind gegen den Tabellenvorletzten in der Favoritenrolle und wollen ihren Aufwärtstrend unbedingt fortsetzen. Das Spiel ist live auf Sky zu sehen.
Wird das MT-Team auch am Donnerstag in Hamm wieder so hüpfen können, wie hier nach dem Derbysieg am vergangenen Sonntag gegen Wetzlar? – Foto. A. Käsler.
Die beiden Erfolge der MT Melsungen zuletzt im DHB-Pokal (34:30 in Erlangen) und in der Liga (21:19 gegen Wetzlar) waren der Lohn für die Entwicklung der vergangenen Wochen. Die hatte sich zuvor schon in den Spielen gegen Berlin und Magdeburg angedeutet, wenngleich dabei noch nichts Zählbares herausgesprungen war. Nun haben die Nordhessen sogar die Möglichkeit, eine kleine Serie zu starten.
Wenn, ja wenn es da nicht die Unbekannte ASV Hamm-Westfalen gäbe. Denn der Neuling ist schwer einzuschätzen. Ihn lediglich von dessen bisherigem Abschneiden her zu beurteilen – von den acht Spielen wurde lediglich gegen Göppingen gewonnen – wäre ganz sicher zu oberflächlich.
“Ich kann da nur an die alte Erkenntnis erinnern, dass es in dieser Liga bekanntlich keine einfachen Gegner gibt. Unsere beiden Siege zuletzt sind zwar fürs Selbstvertrauen wichtig, bedeuten aber keinesfalls ein Ruhekissen. Im Gegenteil, wir müssen jetzt zeigen, dass wir imstande sind, den Aufwärtstrend fortzusetzen. Und auswärts ist dies immer besonders schwer, egal wie der Gegner heißt”, warnt MT-Sportdirektor Michael Allendorf.
Die MT wird in Hamm sehr wahrscheinlich in derselben Besetzung antreten, wie zuletzt im siegreichen Hessenderby gegen Wetzlar. Eine eventuelle Rückkehr von Rekonvaleszent Domagoj Pavlovic ist noch nicht genau abzusehen. Der Rückraumspieler befindet sich aber zumindest schon wieder im Mannschaftstraining. Definitiv micht dabei sein werden die noch verletzten Rogério Moraes, Finn Lemke, Timo Kastening und Julius Kühn.
Der ASV Hamm-Westfalen ist als Tabellenzweiter der vergangenen Zweitligasaison dem VfL Gummersbach in die Erste Liga gefolgt. Während die Oberbergischen aufgrund ihres deutlichen Vorsprungs schon relativ zeitig als Aufsteiger feststanden, war das Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz zwischen Hamm, Eisenach, Hüttenberg und Nordhhorn noch etwas länger offen.
Zur neuen Saison kam dann auf Erfolgstrainer Michael Lerscht gleich eine besondere Herausforderung zu: Sieben Spieler, die den Verein verlassen hatten, wurden durch sieben zu integrierende Neuzugänge ersetzt. “Wir wissen, dass es eine Herkulesaufgabe für uns wird, in der Klasse zu bleiben”, sagte der 38-jährige schon vor Saisonbeginn voraus. Das scheint sich nach inzwischen acht Spieltagen nun tatsächlich anzudeuten.
Die beiden Kontrahenten Melsungen und Hamm haben übrigens in der Vergangenheit schon einmal die Klingen gekreuzt. Als der ASV nämlich in der Saison 2010/11 als Spielgemeinschaft mit Ahlen im Handball-Oberhaus am Ball war. Allerdings nur zu einem einjährigen Kurzgastspiel. Damals ließen die Nordhessen in den beiden Begegnungen mit den Westfalen drei Punkte. Womit wir wieder bei der alten Erkenntnis von Michael Allendorf wären: “Es gibt in dieser Liga keine einfachen Gegner!”.
Schiedsrichter in Erlangen:
Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin); DHB-Spielaufsicht: Peter Behrens
Liveberichterstattung:
Sky überträgt aus Hamm ab 19:00 Uhr
Infos zum Gegner:
www.asv-hamm-westfalen.de
Bisherige Vergleiche MT Melsungen – ASV Hamm:
28.05.11, HBL, MT – ASV 27:30
18.12.10, HBL, ASV – MT 33:33