MT DARF WEITER HOFFEN, NÄCHSTE SAISON AUCH INTERNATIONAL ZU SPIELEN

Was nach dem Gewinn des EHF-Cups durch den THW Kiel am Wochenende bislang nur hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde, hat die Europäische Handball Federation nun offiziell bestätigt: Der DKB Handball-Bundesliga wird für die kommende Saison ein sechster internationaler Startplatz eingeräumt. Das gab Andreas Wäschenbach, Geschäftsleiter der HBL-Spielorganisation im Laufe des heutigen Dienstag in einer Meldung bekannt. Die MT Melsungen hält derzeit eben jenen sechsten Tabellenplatz, den es an den verbleibenden drei Spieltagen gegen drei weitere Konkurrenten zu behaupten gilt.

Die erfreuliche Nachricht aus der Geschäftsstelle der DKB Handball-Bundesliga in Köln kam im Laufe des heutigen Dienstag: Die Europäische Handball Federation EHF gewährt dem Land des EHF-Cup-Siegers – der THW Kiel holte am Wochenende die Trophäe – in der kommenden Saison einen weiteren Startplatz im internationalen Wettbewerb!

Bislang war davon auszugehen, dass man in der DKB Handball-Bundesliga mindestens Fünfter werden muss, um künftig auf europäischer Ebene dabei sein zu können. Fünfter war die MT auch bis vor kurzem noch. Aber durch die beiden Niederlagen gegen die Top-Clubs Rhein Neckar Löwen und Flensburg-Handewitt musste sie die punktgleichen Füchse Berlin aufgrund des besseren Torverhältnisses zunächst an sich vorbeiziehen lassen. Aus eigener Kraft können die Nordhessen also nicht mehr Fünfter werden.

Da nun aber auch Tabellenplatz sechs zur Teilnahme am EHF-Cup berechtigt, sind die Chancen der Nordhessen wieder gestiegen, in der nächsten Saison an die internationale Episode der Jahre 2015 bis 2017 anknüpfen zu können, als zweimal der Vorstoß bis ins Viertelfnale gelang.

“Wir freuen uns sehr über diese Gelegenheit. Das wäre wirkliche eine tolle Belohnung am Ende  dieser gewiss nicht einfachen Saison. Unser ursprünglich ausgebenes Ziel war ja, unter die Top-Five der Liga zu kommen. Aufgrund des unsäglichen Verletzungspechs war es aber dann eigentlich kaum mehr zu erwarten, dies auch tatsächlich zu schaffen. Dennoch hat sich die Mannschaft auf beeindruckende Weise in diese Tabellenregion vorgekämpft. Dafür soll sie sich jetzt auch belohnen”, so Axel Geerken.

Der MT-Vorstand weiter: “Die Situation im Liga-Endspurt ist außerordentlich spannend. Mit den Füchsen Berlin, dem Bergischen HC, Frisch Auf  Göppingen und uns haben ja gleich vier Teams noch die Chance, sogar Fünfter zu werden. Dafür werden wir alles tun, gerade weil unser Spiel zuletzt in Flensburg enttäuschend war. Unsere Personalpolitik ist darauf ausgerichtet, möglichst bald wieder international zu spielen. Die Chance haben wir nun schon in der kommenden Saison und die wollen wir nutzen”.

“Europa ist für jede Mannschaft eine zusätzliche Motivation. Das gilt natürlich auch für uns. Die Entscheidung der EHF ist zweifelsohne sehr erfreulich – gleichwohl ändert das nichts an unserer Zielsetzung, möglichst alle drei restlichen Spiele gewinnen zu wollen und wieder auf Platz fünf zurück zu kehren. Und dann wären wir ja erst recht in der kommenden Saison international am Start”, bringt es Heiko Grimm auf den Punkt.

Für das Heimspiel am kommenden Donnerstag um 19:00 Uhr gegen die TSV Hannover-Burgdorf, den Club des künftigen Melsungers Kai Häfner, muss der MT-Trainer mindestens auf Michael Müller verzichten (Entzündung im Fuß), höchstwahrscheinlich aber auch auf Roman Sidorowicz (umgeknickt). Für dieses Spiel gibt es übrigens nur noch ein begrenztes Kartenkontingent im Vorverkauf.

Hier die Pressemeldung der DKB HBL von heute:

Saison 2019/20: EHF bestätigt sechsten internationalen Startplatz für die DKB HBL

Nach dem Sieg des THW Kiel am Samstag im EHF Cup hat die DKB Handball-Bundesliga gleich doppelten Grund zur Freude. Nicht nur baute der THW damit die beeindruckende Anzahl deutscher Siege im EHF-Pokal auf 20 aus, sondern sorgte auch dafür, dass dem deutschen Oberhaus in der Saison 2019/20 ein weiterer internationaler Startplatz zur Verfügung steht.
 
Wie die Europäische Handball Föderation (EHF) bekannt gegeben hat, steht dem Land des Titelverteidigers im EHF-Pokal ein zusätzlicher Startplatz für den Wettbewerb in der kommenden Saison zu.
 
Somit erhalten fünf deutsche Clubs in der kommenden Saison die Startberechtigung für den EHF Cup:
– Deutscher Vizemeister
– Tabellendritter und Tabellenvierter
– Tabellenfünfter (Da sich mit Kiel und Magdeburg die beiden Finalisten im DHB-Pokal bereits für den EHF Cup qualifiziert haben, geht der aus dem DHB-Pokalwettbewerb frei gewordene Europapokalplatz an den Fünften der Liga)
– Neu: Tabellensechster (aufgrund des für den Titelverteidiger zusätzlich gewährten Startplatzes)

Für die Champions League qualifiziert sich zunächst nur der Deutsche Meister, ein zusätzlicher Startplatz kann nach Saisonende bei der EHF beantragt werden. Vorbehaltlich einer positiven Entscheidung würden dann der Dritt- bis Sechstplatzierte der Abschlusstabelle 2018/19 im EHF-Cup an den Start gehen.
 
Sicher international vertreten sein werden in der kommenden Saison die SG Flensburg-Handewitt, der THW Kiel, die Rhein-Neckar Löwen und der SC Magdeburg. Um die restlichen beiden Tabellenplätze fünf und sechs konkurrieren drei Spieltage vor dem Saisonende gleich vier Clubs. Die Füchse Berlin, die MT Melsungen und der Bergische HC liegen dabei punktgleich (36:26) ganz eng beisammen, doch auch FRISCH AUF! Göppingen hat mit 34:28 Punkten noch alle Chancen, sich im Saisonendspurt für das internationale Geschäft zu qualifizieren.


Archivfoto: So könnte es in der kommenden Saison wieder sein: internationale Auftritte in der Kasseler Rothenbach-Halle wie hier in 2017, als die MT bis ins Viertelfinale des EHF-Cups vorstieß.