MT empfängt Wiederaufsteiger aus dem Frankenland

Laut Plan der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga steht am Donnerstag der 12. Spieltag bevor, für die MT Melsungen ist es allerdings erst das neunte Spiel. Denn bislang mussten aufgrund von Corona bereits drei Begegnungen verlegt werden. Nun ist der HSC 2000 Coburg zu Gast. Die Franken meldeten sich im Sommer nach drei Jahren im Unterhaus wieder in der Beletage zurück. Anwurf ist um 19:00 Uhr, Sky berichtet ab 18:30 Uhr. Schon ab 17:45 informiert und unterhält das MT-eigene Warm Up “Kurz vor Anpfiff live” auf YouTube und Facebook,

A. Käsler-Foto: So hochkonzentriert wie hier Marino Maric will das gesamte MT-Team gegen Coburg zu Werke gehen.

Fakt ist, die MT hat mit der knappen Niederlage am Samstag in Berlin die Gelegenheit verpasst, weiterhin das Verfolgerfeld hinter dem Führungstrio Kiel, Rhein-Neckar Löwen und Flensburg anzuführen. Und das trotz des Rückstands von drei Spielen. Insofern kommt der Partie am Donnerstag gegen den HSC 2000 Coburg erhöhte Bedeutung zu. Erst recht, wenn man sich das stramme Jahresrestprogramm vergegenwärtigt.

Eine Niederlage zu tilgen, ist ohnehin nie möglich. Aber zumindest muss nach dem verpassten Coup in der Hauptstadt der Richtungszeiger wieder schnell nach vorn justiert werden, um nicht weiter an Boden zu verlieren. Da kommt ein Kellerkind gerade recht. Möchte man meinen. Aber in diesem Fall handelt es sich um die Mannschaft, die der MT schon einmal als vermeintlicher Underdog die lange Nase zeigte. 

Es war der Saisonauftakt 2016/17 als die gerade aufgestiegenen Franken die klar favorisierte MT in deren eigener Halle mit 25:20 düpierten. 3.268 Fans rieben sich anschließend verwundert die Augen ob des überraschenden Fehlstarts ihrer Lieblinge. Vier Spieler von damals sind übrigens auch am Donnerstag wieder dabei: Auf Seiten der Gäste Torwart Jan Kulhánek und Kreisläufer Dominic Kelm, bei der MT Felix Danner und Michael Allendorf. Auch diesmal kommt Coburg wieder als Aufsteiger nach Kassel. Dennoch werden die Hausherren dem Aberglaube keine Chance geben wollen. Denn es ist ein ganz neues Spiel, es treten zwei fast komplett veränderte Mannschaften mit neuen Trainern gegeneinander an und auch die Saison hat nicht erst begonnen, sondern läuft auf vollen Touren.

Wie dem auch sei, Gudmundur Gudmundsson hat zunächst nur einen Wunsch: “Wir müssen nach der erzwungenen Unterbrechung erst wieder unseren Rhythmus finden. Dazu passen wir die Trainingsinhalte entsprechend an, besonders hinsichtlich der Belastungssteuerung. Denn das ist angesichts der Tatsache, dass wir die Spiele jetzt in kurzer Abfolge haben, besonders wichtig”.

Gegenüber dem Auftritt am letzten Samstag in Berlin müssen die Abwehreffektivität erhöht und die Fehlerzahl im Angriff reduziert werden. Gudmundsson hatte da zu Recht moniert, dass die 32 kassierten Tore und die 15 missglückten Würfe einfach zu viel des Schlechten waren. Verzichten muss der MT-Coach am Donnerstag erneut auf Regisseur Domagoj Pavlovic (Fußverletzung).

Der HSC 2000 Coburg hat bislang zehn Saisonspiele absolviert, aber als einziges Team dieser 20er-Liga noch keinen Pluspunkt geholt. Jan Gorr, inzwischen Geschäftsführer, hat die Mannschaft als Trainer zurück in die Erste Bundesliga geführt hat und das Traineramt zu Saisonbeginn an  Alois Mráz abgegeben. Der Vorvorgänger des Tschechen war übrigens Hrvoje Horvat, der ehemalige MT-Coach. Mráz bis dato nur mit Trainererfahrung im Jugendbereich und bei den Männern als Co-Trainer (Hüttenberg) ausgestattet, hat in Coburg offensichtlich noch nicht den richtigen Schlüssel gefunden. Er hofft, mit dem erst Ende November verpflichteten serbischen Nationalspieler Milos Grozdanic (25, Linksaußen), eine weitere Unterstützung im Kampf um den Klassenerhalt zu haben.  

Ziemlich genau die Hälfte der bislang erzielten 242 Tore des HSC 2000 verteilen sich auf die vier Spieler Florian Billek (Rechtsaußen), Tobias Varvne, Andres Schröder (beide Rückraum links) und Stephan Zeman (Kreis). Eine weitere wesentliche Stütze im Team der Franken ist Torwart  Konstantin Poltrum mit knapp 33 Prozent gehaltener Bälle. Damit liegt der 26-jährige derzeit sogar auf Rang zwei der ligaweiten Statistik.

Melsungen und Coburg standen sich bislang zweimal gegenüber. In der Saison 2016/2017 verbuchte jeder der beiden Kontrahenten kurioserweise einen Auswärtssieg. An den sich der Wiederaufsteiger am Donnerstag vor dem Anpfiff in Kassel natürlich liebend gern erinnern wird. Im Gegensatz zu damals findet dieses Match coronabedingt ohne Zuschauer statt.

Bisherige Bundesligabegegnungen
15.04.2017, HSC Coburg - MT Melsungen 25:28
04.09.2016, MT Melsungen - HSC Coburg 20:25

Schiedsrichter in Kassel:
Julian Köppl (Düsseldorf) / Denis Regner (Nieder-Olm); DHB-Spielaufsicht: Ronald Klein.

Weitere Gegner-Infos:
www.hsc2000.de

Berichterstattungen:
17:45-18:30 Uhr: “Kurz vor Anpfiff live” – Das Warm Up-Magazin der MT mit Infos und Interviews auf den MT-Kanälen YouTube und Facebook.
Ab 18:30 Uhr: Sky startet mit Vorberichten, Kommentator ist Florian Schmidt-Sommerfeld.
Ab 19:00 Uhr: Die HNA begleitet das komplette Spiel mit Liveticker und HNA Radio. Co-Kommentator von Maximilian Bülau ist  übrigens der frühere MT-Kapitän André Sperl.
Hitradio FFH-Reporter Patrick Schuhmacher ist mit Kurzeinblendungen dabei.