MT gegen den Aufsteiger unter Zugzwang

Für die MT Melsungen steht in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga das dritte Heimspiel in Folge auf dem Programm: Am Sonntag empfangen die Nordhessen den TuS N-Lübbecke. Bislang noch ohne Sieg, stehen die Gastgeber gegen den Aufsteiger unter Zugzwang. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 16:00 Uhr. Es gibt noch Tickets an der ab 14:00 Uhr geöffneten Tageskasse.

Arjan Haenen ist als Interimscoach erprobt: Der frühere Rechtsaußen managte das Team schon zweimal in Abwesenheit des jeweiligen Cheftrainers – Foto: A. Käsler.

Nach dem Saisonauftaktmatch in Lemgo und den beiden Heimauftritten gegen Kiel und Berlin wartet die MT Melsungen immer noch auf ihren ersten Sieg. Der soll unbedingt am Sonntag gegen den Aufsteiger vom Wiehengebirge gelingen.

“Dass wir auch in den beiden Heimspielen verkrampft aufgetreten sind, war nicht verwunderlich”, sagt Michael Allendorf. Der dienstälteste MT-Profi erklärt: “Der Punktverlust im ersten Spiel in Lemgo hat gleich auf die Stimmung gedrückt. Dann geht man in das nächste Spiel, um es besser zu machen. Aber das ist gegen Kiel nicht gelungen. Damit war die Vorfreude schnell wieder verschwunden. Wenn es im darauffolgenden Spiel dann auch nicht klappt, kann man sich auch keine gute Laune herbeireden. Kurzum, im Sport helfen am besten Erfolge. Damit kehrt automatisch auch der Spaß zurück. Hoffentlich am Sonntag”.

Der TuS N-Lübbecke meldet sich nach drei Jahren Zweitklassigkeit im Oberhaus zurück. Es ist der insgesamt siebte Aufstieg in der Vereinsgeschichte und damit absoluter Ligarekord. Aufhorchen ließ das von Erfolgstrainer Emir Kurtagic gecoachte Team zuletzt beim Spiel gegen den favorisierten HBW Balingen-Weilstetten. Trotz dezimierter Besetzung gelang der Mannschaft um den litauischen Spielmacher Benas Petreikis ein 33:27-Erfolg. Es waren nach den Niederlagen gegen den Bergischen HC und Frisch Auf! Göppingen die beiden ersten Zähler auf der Habenseite.

“Lübbecke spielt eine knochenharte Abwehr. Da dürfen wir uns im Angriff nicht so oft festmachen lassen, sondern müssen mit viel Zug zum Tor gehen”, gibt Interimscoach Arjan Haenen seinen Schützlingen mit auf den Weg. Nachdem sich die MT kurzfristig von Gudmundur Gudmundsson getrennt hat, und die Suche nach einem Nachfolger in die wohl entscheidende Phase geht, trägt Haenen am Sonntag auch auf der Bank die alleinige sportliche Verantwortung.

“Wir haben in den wenigen Tagen natürlich nicht viel verändert”, verrät der Holländer, “es geht jetzt vielmehr darum, dass wir sehr fokussiert aber auch mit viel Spaß an diese Aufgabe herangehen. Klar, der Druck ist durch den bisjetzt fehlenden Erfolg noch höher geworden, aber das müssen wir einfach aushalten können und in diesem Spiel unserer Favoritenrolle gerecht werden”.

Da wird es dann weniger um taktische Finessen oder schön anzuschauende Spielzüge gehen. Die MT ist gefordert, Handball im wahrsten Sinne zu arbeiten. Mehr Aggressivität in der Abwehr, schneller auf den Beinen, zupackender gegen den jeweiligen gegnerischen Ballhalter. Denn die mögliche Grundlage für einen Erfolg wird bekanntlich auch im modernsten Handball immer noch in der Defensive gelegt.

Ob sich die Hoffnung von Arjan Haenen auf einen ersten Einsatz von André Gomes erfüllt, wird sich erst am Spieltag zeigen. Der Neuzugang aus Porto verletzte sich schon während der Saisonvorbereitung, konnte nur ein einziges Testspiel bestreiten. Nach erfolgter Reha absolviert Gomes derzeit noch diverse Belastungstests. Aber auch ohne den 23-Jährigen hat Haenen genügend Auswahl im Rückraum, wo mit Julius Kühn, Domagoj Pavlovic, Elvar Örn Jonsson, Kai Häfner, Alexander Petersson und Finn Lemke sechs Akteure zur Verfügung stehen.

Wie man es als Interimscoach anpacken muss, hat Arjan Haenen übrigens schon zweimal gezeigt. Im Februar 2020 führte er zusammen mit Felix Danner das MT-Team nach vier Niederlagen zu einem Erfolgserlebnis gegen den Bergischen HC. Damals hatte sich die MT gerade von Heiko Grimm getrennt und dessen Nachfolger Gudmundur Gudmundsson war erst noch im Anmarsch. Und im Juni diesen Jahres, als “Gudmi” kurzfristig aus familiären Gründen heim nach Island reisen musste, holten die Rotweißen unter Arjan Haenens Leitung prompt einen Sieg in Lemgo. Wenn das also kein gutes Omen für seinen nächsten Einsatz als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie am Sonntag gegen Lübbecke ist – ganz nach der Devise: Mach’s noch einmal, Ari!

Schiedsrichter in Kassel:
Colin Hartmann (Magdeburg) / Stefan Schneider (Irxleben); DHB-Spielaufsicht: Peter Behrens

Bisherige Erstligavergleiche MT Melsungen – TuS N-Lübbecke:
22 HBL- Spiele, davon 10 Siege MT, 8 Siege TuS, 4 Remis
Letzte Spiele:
25.03.18, MT Melsungen – TuS N-Lübbecke 27 : 16
12.10.17, TuS N-Lübbecke – MT Melsungen 19 : 22

Live-Berichterstattung:
Aus der Rothenbach-Halle meldet sich ab 15:45 Uhr Patrick Schuhmacher mit dem “Fulle Power – das Bitburger Liveradio“.
Für TV-Sender Sky kommentiert Heiko Mallwitz.
Etwa 15 Minuten nach Spielende gibt's die Pressekonfrenz im Livestream auf Facebook und YouTube

Halle / Tickets:
Es gibt noch ausreichend Tickets in allen Kategorien, sowohl im Vorverkauf als auch am Spieltag an der ab 14:00 Uhr geöffneten Hallenkasse. Einlass ist ebenfalls ab 14:00 Uhr.
Es gilt der 2-G-Status. Insofern entfällt jetzt die  Registrierung über die Eventim-App, ebenso die Maskenpflicht auf den Plätzen.

Infos zum Gegner:
tus-n-luebbecke.de