MT zum Jahresabschluss nach Berlin
Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga der letzte Spieltag des Jahres, gleichzeitig erster Rückrundenspieltag, eingeläutet. Die acht Begegnungen finden zwischen dem 26. und 28. Dezember statt. Dabei verspricht das Duell der Füchse Berlin gegen die MT Melsungen gleich aus mehreren Gründen reizvoll und spannend zu werden. Anpfiff ist am Montag, 27. Dezember, um 19:05 Uhr, in der Berliner Max-Schmeling-Halle. SKY überträgt live.
Kehrt zurück an seine alte Wirkungsstätte: Fast zwölf Jahre lang trug Silvio Heinevetter das Trikot der Füchse, ehe er 2020 zur MT Melsungen wechselte - Foto: A. Käsler.
Nach dem Auftritt kurz vor Weihnachten in Flensburg muss die MT Melsungen am Montag erneut auswärts antreten. Zum Jahresabschluss geht es mit etwas gemischten Gefühlen in die Hauptstadt zu den Füchsen Berlin. Einerseits, weil die Max-Schmeling-Halle als äußerst schwer einzunehmende Festung gilt – die MT hat dort von 14 Begegnungen nur zwei gewinnen können – andererseits, weil der zwar sieglose, aber sehr ansprechende Einsatz zuletzt in Flensburg zuversichtlich stimmt.
Genau wie die vorbereitenden Trainingseinheiten. Die übrigens mit demselben Kader abgehalten wurden, der in den letzten Spielen zur Verfügung stand. So werden die Nordhessen auch in Berlin noch auf Finn Lemke, André Gomes und Michael Allendorf verzichten müssen und stattdessen die Youngster Ben Beekmann (Linksaußen) und Manuel Hörr (alle Rückraumpositionen) mitnehmen.
Die Interpretation der Erkenntnisse aus dem Spiel der MT in Flensburg im Hinblick auf das Duell mit den Füchsen lautet: Die Nordhessen haben auch in der Hauptstadt eine realistische Chance auf Zählbares. Voraussetzung: Die kleinen Aussetzer, die in engen Spielen den berühmten Unterschied machen, müssen eliminiert werden. Und das bezieht sich zuletzt fast immer auf den Angriff. Während die Abwehr insgesamt betrachtet über 60 Minuten eine gewisse Konstanz auf anspruchsvollem Level aufweist, passiert in der Offensive immer noch der ein oder andere Fehler zuviel. Sei es, ein vertändelter Ball, ein schlechter Pass oder ein etwas zu fahriger Wurf.
All das wird in dieser Liga mit ihrer hohen Leistungsdichte in der Regel jeweils gnadenlos vom Gegner bestraft. Insofern gelang es der MT in Flensburg im zweiten Durchgang nicht mehr, den favorisierten Kontrahenten entscheidend unter Druck zu setzen. Wobei man auch die hohe Qualität der Flensburger anerkennen muss, wie deren Coup am zweiten Weihnachtsfeiertag mit dem Sieg über den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer SC Magdeburg deutlich gemacht hat.
“Wir setzen zwar schon viel von dem um , was der Trainer von uns verlangt, sind aber noch lange nicht dort, wo er uns hinhaben will”, beschreibt Kai Häfner den derzeitigen Entwicklungsstand der Mannschaft unter Roberto Garcia Parrondo. Der MT-Kapitän spart sich davon trotz eigener starker Leistungen in den letzten Wochen nicht aus und hatte nach dem Abpfiff selbstkritisch unter anderem auf seinen vorschnellen Hüftwurf hingewiesen.
Nichtsdestotrotz, in Berlin heißt es: Neues Spiel, neues Glück! Das hatte die Gastgeber selbst übrigens am Donnerstag beim Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten verlassen. Gegen den Vorletzten mussten die Hauptstädter, die die meiste Zeit mit mindestens zwei Toren geführt hatten, neun Sekunden vor Schluss noch den Balinger Ausgleichstreffer zum 26:26 hinnehmen.
Ob die Füchse an dieser überraschenden Punkteteilung noch zu knabbern haben, oder mit einer Wiedergutmachungs-Einstellung gegen die MT besonders motiviert zu Werke gehen, wird sich am Montag zeigen.
Apropos Motivation, die hat natürlich auch Silvio Heinevetter. Der MT-Keeper, der letztes Jahr von Berlin nach Melsungen wechselte, weiß jedoch um die Schwere der Aufgabe. Berlin sei in diesem Spiel klarer Favorit, aber die MT fahre natürlich dorthin, um zu gewinnen. Ansonsten könne man sich den Weg ja gleich sparen, sagte der 37-Jährige in einem Zeitungsinterview.
Schiedsrichter in Berlin:
Sebastian Grobe (Braunschweig) / Adrian Kinzel (Bochum), DHB-Spielaufsicht: Lars Schaller
Bisherige Vergleiche MT Melsungen – Füchse Berlin:
28 HBL-Spiele, 9 Siege Melsungen (davon 2 auswärts), 19 Siege Berlin
2 DHB-Spiele, 2 Siege Berlin
Die letzten Spiele:
16.09.21, HBL, MT Melsungen – Füchse Berlin 25 : 33
23.06.21, HBL, MT Melsungen – Füchse Berlin 32 : 35
Live-Berichterstattung:
Sky startet die Konferenzschaltung um 18:45 Uhr, u.a. mit einem Interview mit Julius Kühn. Ab 19:00 Uhr meldet sich aus der Max-Schmeling-Halle Kommentator Karsten Petrzika.
Infos zum Gegner:
www.fuechse.berlin