MT Talents: B-Jugend unterliegt im "kleinen Finale" den Gastgebern

Die MT Talents beendeten das Final Four-Turnier um die Deutsche Meisterschaft der B-Jugendlichen in Dormagen ohne Sieg. Mit 22:29 (11:17) mussten sie sich Gastgeber TSV Bayer Dormagen im „kleinen Finale“ geschlagen geben, dürfen aber dennoch stolz auf sich sein, zu den vier besten Mannschaften Deutschlands ihrer Altersstufe zu gehören. Dass es auch am zweiten Tag in der Halle direkt am Rheinufer nicht zum Erfolg reichen sollte, deutete sich früh an. Vorn fehlte Durchschlagskraft, hinten der Zugriff auf den Gegner. So war schon bei Halbzeit kaum noch was drin. Bemerkenswert deshalb, dass sich das Team dennoch niemals aufgab, sondern bis zum Schluss um jeden Ball kämpfte.

Die knappe Niederlage des Vortages sollte vergessen sein, der Erfolg im zweiten Turnierspiel dafür fest im Visier. So jedenfalls lautete die Vorgabe der MT Talents an sich selbst. Der sie in den Anfangsminuten jedoch nicht gerecht wurden. Zwar glich Marcell Markos Max Schmidts Führung direkt aus und zeigte sich Lennart Claus auf dem Posten, dann jedoch mündeten drei erfolglose Angriffe am Stück in einen frühen 1:4 Rückstand (5.). Der blieb zunächst konstant, weil auch der TSV alles andere als fehlerfrei agierte. Nach Kaj Krieschers 2:6 aber hatte Trainer Georgi Sviridenko genug und legte die Grüne Karte (10.).

Ohne allzu großen Erfolg jedoch, denn die Quote der Ballverluste vorn stieg, die Löcher in der Deckung blieben. Davon profitierten Max Schmidt, Luis Pauli und Moritz Kasper, die das Resultat kontinuierlich nach oben schraubten. Allein Florian Drosten vermochte dagegen zu halten, allerdings bei drei seiner vier Tore in dieser Phase von der Siebenmeterlinie. Die Deckung der Gastgeber ging zwar fair, aber absolut kompromisslos zur Sache. Weil dazu auch Keeper Jonathan Dobiey mehrfach glänzend parierte, betrug der Rückstand bald sechs Tore (6:12, 16.).

Aber, und das war die Parallele zum Vortag, die MT Talents ergaben sich keineswegs in ihr Schicksal. Im Gegenteil wurden sie hinten offensiver und zogen das Spiel im Vorwärtsgang mehr in die Breite. Die Folge waren Tore über die rechte Seite durch Ben Backhaus und Marcell Markos im Gegenstoß zum 9:12 (20). Dormagens flugs genommene Auszeit zeigte ungleich mehr Effekt als die der MT Talents zuvor. Dreimal Rechtsaußen Kaj Kriescher sowie Moritz Kasper holten sich die alte Differenz zurück, Jan Christian Stolzenburg setzte per Siebenmeter sogar noch einen drauf. Dennoch ging es mit minus sechs in die Pause, weil Marcell Markos schnell schaltete und einen letzten Freiwurf direkt in die Maschen beförderte.

Auch nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Westdeutschen wesentlich wacher. Jan Christian Stolzenberg und Moritz Kasper stellten sofort auf 11:19 und führten damit die Vorentscheidung herbei. Denn im Angriff lief weiterhin nicht viel bei den Melsungern. Was sicher auch ein Verdienst des vorzüglichen Jonathan Dobiey im Tor des TSV war, der nach der Pause an seine schon in der ersten Hälfte glänzende Vorstellung anknüpfte. Allein Florian Drosten vermochte ihn zu bezwingen und hielt den Rückstand damit konstant (14:20, 33.).

Als Ben Backhaus den Dreh gegen Dormagens extrem offensive Deckung schließlich auch raus hatte und Marcell Markos seine Räume am Kreis besser nutzte, keimte nach dem 17:22 des Kreisläufers kurzzeitig wieder leichte Hoffnung. Zumal der eingewechselte Carl Beck kurz zuvor einen Strafwurf von Jan Christian Stolzenberg entschärfen konnte. Doch Johannes Emmerich (2), wieder Stolzenberg und Luis Pauli machten beim 18:26 endgültig den Deckel drauf (42.).

Trainer Georgi  Sviridenko gönnte daraufhin seinen bisher nicht eingesetzten Spielern noch Zeit auf dem Feld und die dankten es prompt. Leon Stehl traf zweimal schön von außen, Jason Wilfer setzte sich kraftvoll am Kreis durch – 20:27 (45.). Sicher für das Ergebnis nicht mehr von Bedeutung, aber ein deutlicher Beleg für die ungebrochene Moral und den Willen, den die Nordhessen bis zum Schluss auf die Platte brachten. Der Schlusspunkt gehörte dann, wie schon in der ersten Hälfte, den MT Talents und Marcell Markos, der Sekunden vor Schluss zum Endstand einwarf.

Statistik

MT Talents: Claus (5 Paraden, 17 Gegentore), Beck (5 P. / 12 G.)  – Hörr 2, Pickenhahn 1, Backhaus 3, Engler, Markos 5, Lutze 1, Kindl, Wilfer 1, Stehl 2, Drosten 7/5, Liebergesell, Potzkai – Trainer Georgi Sviridenko.

TSV: Dobiey (12 P. / 20 G.), Müller (1 P. / 2 G.)  – Pauli 5, Stolzenberg 6/2, Kasper 4, Kriescher 7, Emmerich 2, J. Schmidt, Ostrowski, Seyb, M. Schmidt 4/1, Kostorz 1, von Bülow, Sondermann – Trainer Peer Pütz.

Z: 200 - SR: Cesnik / Konrad (Gummersbach) - Strafen: 6: 4 Minuten – 7m: 5/5 : 5/3.