MT ZUM RÜCKRUNDENAUFTAKT NACH MAGDEBURG
Neben dem Auftritt der Flensburger in Mannheim am Samstag ist das Match der MT Melsungen bei Tabellennachbar SC Magdeburg das Topspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga an diesem Wochenende. Anwurf in der mit 6.600 Zuschauern bereits ausverkauften Magdeburger GETEC Arena ist am Sonntag um 13:30 Uhr. Fehlen wird dann auf jeden Fall MT-Kapitän und Abwehrchef Finn Lemke, der wegen eines Infekts zuhause bleibt.
Die MT Melsungen hat die Hinrunde als Siebter abgeschlossen. Fünf Punkte beträgt der Abstand zu Platz fünf. Damit ist man bei den Rotweißen alles andere als zufrieden. Zu beklagen sind eigentlich eingeplante, aber nicht geholte Punkte aus Spielen wie in Balingen oder zuletzt in Stuttgart. Insofern kommt dem Duell am Sonntag in Magdeburg eine noch größere Bedeutung zu. “Wenn wir dort verlieren, reißt der Kontakt zu den vorderen Mannschaften erst einmal ab”, warnt Heiko Grimm. In der Tat würde sich dann auch schon zu dem derzeit nur einen Rang vor der MT postierten SCM ein Fünf-Punkte-Abstand ergeben.
Damit dies nicht passiert, müssen die Rotweißen – ausgehend von ihrem letzten Auftritt in Stuttgart – geradezu über sich hinauswachsen. Dass dies nicht abwegig ist, haben sie im Verlauf der Hinrunde mehrfach gezeigt. Und insofern darf man auch nie von einer unmittelbar vorhergehenden Niederlage auf das nächste Spiel schließen. Eine klassische Kehrtwende zeigte die MT ja ausgerechnet nach der in Balingen erlittenen 23:36-Schmach, als sie nur vier Tage später den Gast aus Sachsen-Anhalt düpierte.
“Fokussiert, konzentriert, wenig Fehler und ganz viel kämpferischen Einsatz”, nennt Heiko Grimm die Erfolgsfaktoren, die vonnöten sind, um in der ausverkauften GETEC Arena zu bestehen. Allein die Statistik spricht gegen die Nordhessen. Seit sich diese beiden Kontrahenten mit dem Aufstieg der MT Melsungen in 2005 in der höchsten deutschen Spielklasse gegenüberstehen, haben die Bördestädter 19 der 29 Ligaduelle zu ihren Gunsten entschieden. Bislang gelang es den Rotweißen überhaupt erst zweimal, die Grünroten auf deren Parkett zu bezwingen. Das liegt aber bereits Jahre zurück, genauer gesagt in 2007 (40:37) und in 2013 (29:19), und zeigt: Der SCM ist zuhause eine Macht. Das beweist er wieder in dieser Saison, auch wenn es gegen die Rhein-Neckar Löwen und die Füchse Berlin nicht klappte.
Eine wichtige Verstärkung wäre für die Hausherren die Rückkehr ihres Kreisläufers Zeljko Musa. Der kroatische Landsmann der MT-Cracks Domagoj Pavlovic und Marino Maric hatte sich vor vier Wochen im Spiel gegen die Füchse am Meniskus verletzt und könnte am Sonntag gegen die MT womöglich wieder auflaufen. Die wiederum würde sich dann einem weiteren, nur schwer zu überwindenden Abwehrcrack gegenübersehen.
Apropos Abwehr: Auf Seiten der MT fehlt mit Finn Lemke die zentrale Korsettstange der Defensive. Der Kapitän – der in dieser Funktion am Sonntag übrigens von Tobias Reichmann vertreten wird – bleibt wegen eines Virusinfekts gleich ganz zuhause. Zudem steht auch hinter dem Einsatz von Stefan Salger ein großes Fragezeichne. Der Halbrechte hat noch mit den Folgen einer Zahnbehandlung zu kämpfen. Ansonsten ist der Melsunger Kader komplett, also auch wieder mit Kai Häfner, der zuletzt in Stuttgart erkrankt passen musste.
Schiedsrichter in Magdeburg:
Christoph Immel (Erkelenz) / Ronald Klein (Mettmann); DHB-Spielaufsicht: Jutta Ehrmann-Wolf
Bisherige Vergleiche MT – SCM
1. Liga: 29 Spiele, davon 19 Siege SCM, 6 Siege MT, 4 Remis
DHB-Pokal: 1 Spiel, 1 Sieg SCM
Letzter Vergleich:
12.09.2019: MT Melsungen - SC Magdeburg 31:29
Gegnerinfos:
scm-handball.de
A. Käsler-Foto: Tobias Reichmann – hier im Duell mit Magdeburgs Schlussmann Tobias Thulin – glänzte im Hinspiel mit 12 Treffern. Am Sonntag wird der Rechtsaußen den erkrankten Finn Lemke als Kapitän vertreten.