Nach 28:32-Niederlage gegen Spanien droht WM-Aus
Für Deutschlands Handballer wird bei der Weltmeisterschaft wohl nach der Hauptrunde Schluss sein. Durch das 28:32 (13:16) gegen Europameister Spanien hat das Team von Bundestrainer Alfred Gislason nur noch minimale Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Aus eigener Kraft kann Deutschland nicht mehr weiterkommen. Die DHB-Auswahl muss gegen Brasilien am Samstag und Polen am kommenden Montag unbedingt gewinnen und gleichzeitig auf Patzer des noch ungeschlagenen Spitzenduos Ungarn (6:0) und Spanien (5:1) hoffen.
Timo Kastening traf aus neun Versuchen sieben Mal. Hier kann Spaniens Daniel Duishebaev nur noch zuschauen (Foto: Sascha Klahn/DHB).
Trotz einer ganz starken Phase zum Start der zweiten Halbzeit hat die deutsche Mannschaft ihren Hauptrundenstart bei der WM in Ägypten gegen Europameister Spanien mit 28:32 (13:16) am Donnerstag verloren. Das Melsunger Duo Timo Kastening (7 Tore) und Kai Häfner (6) war in Kairo am treffsichersten im Team von Bundestrainer Alfred Gislason, das in der letzten Viertelstunde am überragenden spanischen Torwart Gonzalo Perez des Vargas scheiterte und nach der 25:22-Führung nur noch dreimal traf.
Die ersten Hauptrundenspiele der deutschen Gruppe hatten Polen (30:16 gegen Uruguay) und Ungarn (29:23) zuvor gewonnen. In der Tabelle liegt Ungarn mit 6:0 Punkten vor Spanien (5:1), Polen (4:2) und Deutschland (2:4). Die folgenden Hauptrundenspiele gegen Brasilien am Samstag (20.30 Uhr, live im ZDF) und Polen am Montag (20.30 Uhr/ARD) muss die DHB-Auswahl nun gewinnen, um noch eine Chance aufs Viertelfinale zu haben, zudem benötigt man Schützenhilfe von Spanien und Polen, die beide gegen Ungarn gewinnen müssten.
Die deutsche Mannschaft startete gut ins Spiel, Torwart Andreas Wolff wehrte gleich den ersten Wurf ab, Marcel Schiller traf per Strafwurf - und bis zum 4:4 war das deutsche Spiel gegen den Doppel-Europameister von 2018 und 2020 sehr ansehnlich und flüssig. Dann aber wurden zu viele Chancen vergeben - und diese Ballgewinne nutzten die Spanier eiskalt zu zahlreichen Gegenstoßtoren aus. Von 5:4 über 9:6 setzten sich die Iberer auf 15:11 ab - den ersten deutschen Vier-Tore-Rückstand.
Zwischenzeitlich hatte Bundestrainer Alfred Gislason Johannes Bitter für Andreas Wolff zwischen die Pfosten beordert. Und der fügte sich sehr gut ein, gab der Abwehr Sicherheit. Nach dem 13:16 zur Pause war ein Doppelschlag der beiden Melsunger Linkshänder Häfner und Kastening das Zeichen, dass die Partie noch lange nicht gelaufen ist.
Und Kastening war nun heiß: Beim 18:18 traf er zum ersten Ausgleich nach dem 4:4 und wer sonst als Kastening war dann auch für die erste Führung nach der neunten Minute beim 20:19 verantwortlich. Der spanische Trainer Jordi Ribera nahm nach diesem 7:3-Lauf der DHB-Auswahl sofort seine Auszeit, der dann ein von Bitter parierter Siebenmeter von Aleix Gomez und das 21:19 von Juri Knorr folgten - das Momentum war wieder auf der deutschen Seite.
Bitter stand nun wie eine Wand, die Spanier verzweifelten am 38-Jährigen. Davor rackerte der Innenblock, und vorne wie hinten zeigte Johannes Golla eine starke Partie. Als Philipp Weber das 25:22 (44.) erzielte, schienen die Spanier am Boden. Doch der Europameister rappelte sich schnell wieder auf, erzielte sechs Treffer in Folge und sorgte mit dem 28:25 für die Fortsetzung der Achterbahnfahrt - auch weil Torwart Gonzalo Perez de Vargas nun die Bitter-Rolle einnahm und alles hielt. Nach neun torlosen Minuten erlöste schließlich Kastening die DHB-Auswahl mit dem 26:28 (53.).
Aber die Spanier ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, fünf Minuten vor Schluss war mit dem 30:26 die Vorentscheidung gefallen, am Ende stand ein Vier-Tore-Rückstand.
in Kairo: Spanien - Deutschland 32:28 (16:13)
Deutschland: Bitter, Wolff; Gensheimer (3), Golla (4), Knorr (1), Firnhaber, Weber (2), Groetzki (), Häfner (6), Schiller (3/3), Kühn, Böhm, Preuß, Kastening (7), Schmidt, Drux (2).
Spanien: Corrales, Perez de Vargas; Daniel Dujshebaev (3), Morros Entrerrios (4), Sarmiento (2), Alex Dujshebaev (5), Maqueda (2), Arino, Fernandez (6), Gomez (1), Sole (5/3), Figueras (2), Guardiola, Marchan, Canellas (2).
Schiedsrichter: Gubica/Milosevic (Kroatien)
Zeitstrafen: Deutschland 10 Minuten (Firnhaber/6, Böhm, Drux) - Spanien 6 Minuten (Morros, Arinno, Daniel Dujshebaev)
Siebenmeter: Deutschland: 4/3 (Schiller verwirft) - Spanien: 4/3 (Gomez verwirft)
Stimmen zum Spiel:
"Wir haben nach 15 überragenden Minuten in der zweiten Halbzeit mit zu viel Risiko gespielt und uns selbst kaputt gemacht", sagte Bundestrainer Gislason im ZDF. "Mit mehr Routine hätten wir gewinnen können."
Johannes Bitter kehrte im Interview gleich nach dem Abpfiff das Positive heraus: "Wir haben ein geiles Spiel gemacht. Wir haben gegen die ballsicherste Mannschaft gezeigt, wie man sie auseinanderspielt. Dass uns dann zwei, drei Fehler passieren, die uns das Genick brechen, kann vorkommen."
(Quellen: DHB , ZDF)
Marino Maric mit Kroatien weiter auf Erfolgskurs – 28:18-Sieg über Bahrain
In der Gruppe II der Hauptrunde erledigte Kroatien am frühen Donnerstagabend die Pflichtaufgabe Bahrain souverän. Nach einer ersten Dreier-Serie des Favoriten konnte Husain Al-Sayyad zwar den ersten Treffer für Bahrain erzielen, doch es folgten vier weitere der Kroaten und so waren beim 7:1 von Ivan Cupic bereits nach gut zehn Minuten die Fronten geklärt. Die Europäer beschränkten sich in der Folge allerdings darauf die Führung zu verwalten.
Auch mit nur zwei Treffern in den folgenden zehn Minuten baute Kroatien seine Führung zwar zunächst auf 9:2 aus, doch dann fand die Offensive des Bahrain in die Partie. Torhüter Mohamed Abdul-Hussain war ein wichtiger Rückhalt und Kapitän A-Sayyad legte weitere Treffer nach. Bis zur Pause schrumpfte der Abstand wieder etwas, ohne das Kroatien aber wirklich in Bedrängnis kam - zumal der Favorit nach dem 13:8 zur Pause den zweiten Abschnitt gleich mit einem Doppelschlag eröffnete.
Bis zum 21:16 blieb Bahrain noch in Schlagdistanz, dann aber gingen dem Außenseiter auch ein wenig die Kräfte aus. "Ich bin stolz auf die ersten 45 Minuten des Spiels, wir waren gut in der Deckung. Nur die ersten 15 Minuten waren nicht akzeptabel", störte Bahrains Coach Halldor Sigfusson das Anwachsen des Abstands zum 28:18-Endstands aber weniger als der verpatzte Start in die Partie. Bahrain ist damit aus dem Rennen um eines der beiden Tickets ins Viertelfinale - Kroatien hat das Weiterkommen mit nun 5:1 Punkten weiterhin in der eigenen Hand.
Kroatien: Pesic, Sego - Horvat 8/1, Maric 4, Martinovic 4, Mandic 3, Cupic 2, Mamic 2, Duvnjak 1, Jaganjac 1, Sarac 1, Sebetic 1, Strlek 1, Brozovic, Karacic, Musa
(Quelle: www.handball-world.news)
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