Nur eine gute Halbzeit gegen den Tabellenführer

Eine starke erste Halbzeit reichte nicht, um den alten und neuen Spitzenreiter in Bedrängnis zu bringen. Mit 24:34 (13:15) unterlag die MT Melsungen 2 am Ende aber viel zu deutlich gegen den HC Eintracht Hildesheim.

Der Start war klasse. Schwungvoll, zielstrebig, erfolgreich – wobei nicht einmal das Zwischenergebnis von 3:1 nach knapp fünf Minuten das Bemerkenswerteste war, sondern die überaus stabile Deckung, in der wieder die A-Jugendlichen Tom Wolf und Jason Wilfer den Innenblock stellten. Zu Pawel Krawczyk kam kaum etwas durch. Außer einem Ball auf den Kopf, für den Luca Hopfmann zwei Minuten raus musste. Doch die engagierte Abwehrarbeit hatte ihren Preis. Durch zwei Siebenmeter von Lothar von Hermanni holte sich der Spitzenreiter die 4:5-Führung (9.), um sie durch Wolfs Doppelpack zum 6:5 (11.) gleich wieder abzugeben.

Es war stark, wie sich die Melsunger rein spielerisch immer wieder gegen die sehr offensiv verteidigenden Gäste hindurcharbeiteten. Da fand Wolf immer wieder Lücken, die Martin Reinbold am Kreis freisperrte und sorgte Jona Rietze für viel Betrieb. Sehenswert, wie er beim 10:9 (20.) Jan Wesemann mit seinem ansatzlosen Wurf aus der Querbewegung düpierte. Und noch sehenswerter das Kempa-Anspiel von Elias Wöhler auf Leon Stehl zum 12:14 (27.) in doppelter Unterzahl. Zwischenzeitlich hatten die Niedersachsen eine gute Phase mit drei Toren am Stück gehabt, konnten das Momentum aber nicht für sich nutzen. So dass Melsungen zur Halbzeit immer noch dicht dran war am Liga-Primus.

Nach knapp vier gespielten Minuten der zweiten Hälfte aber schon nicht mehr. Da hatten Hopfmann, Hendrik Hanemann und Matteo Ehlers bereits auf fünf Abstand gestellt, weitere zwei Minuten später bat MT 2-Coach Florian Weiß nach Rene Gruszkas 14:20 (36.) zur Auszeit. Die Partie war, so hatte es den Anschein, trotz der furios gespielten ersten Halbzeit durch für die Nordhessen, der Tabellen-Erste wieder einmal klar auf Siegkurs.

Immerhin, die Nordhessen fingen sich wieder. Kamen vor allem über die Außenpositionen zu Toren. Zweimal Jakob König (Foto: Heinz Hartung) sowie einmal Leon Stehl hielten den Abstand jedoch nur konstant, weil hinten längst nicht mehr die Stabilität wie in der Anfangsphase herrschte und Pawel Krawczyk viel zu oft das Nachsehen hatte. Hildesheim war von allen Positionen in der Lage, Druck auszuüben und erfolgreich zu sein. Nachdem Matteo Ehlers zum 18:25 genetzt hatte, nahm Florian Weiß bereits seine dritte und letzte Auszeit (45.).

Insbesondere gegen die fast schon provokant gespielte 3:3-Deckung der Eintracht war kein Kraut gewachsen. Selbst gegen einen Feldspieler mehr, und Jason Wilfer mit Martin Reinbold gemeinsam am Kreis, zogen die Gäste ihr Defensivkonzept durch. Mehr als ein fantastisches Rückhand-Tor des Melsunger Kapitäns unter härtester Bedrängnis zum 21:29 (51.) und Jason Wilfers 23:34 (59.) war dabei nicht drin für die Hausherren. Hildesheim hatte trotz mittlerweile hoher Führung nicht lockergelassen, sogar Torhüter Leon Krka, mit zehn Paraden ohnehin einer der Garanten des Sieges, trug sich noch in die Torschützenliste ein. Musste aber den Schlusspunkt des Tages Jonathan Atting überlassen, der in der Schlussminute zum Endstand einwarf.

Statistik
MT Melsungen 2: Krawczyk (5 Paraden / 21 Gegentore), Büde (1 P. / 9 G.), Herbst (0 P. / 4 G.); Stehl 3, Grolla 1, Reinbold 2, Rietze 4, Liebergesell, Wöhler, König 6/3, Fitozovic 2, Duketis, Wilfer 1, Wolf 4, Kirchhoff, Atting 1 – Trainer Florian Weiß.
HC Eintracht Hildesheim: Wesemann (3 P. / 14 G.), Krka (1 Tor / 10 P. / 10 G.) – Möller 4/1, Hopfmann 2, Reshöft 1, Müller, Juric 2, Wäger 2, Gruszka 1, Tonar 1, Hanemann 2, Quedenbaum 1, Jonas 1, von Hermanni 9/6, Schade 2, Ehlers 5 – Trainer: Daniel Deutsch.