Oberliga: 27:23-Sieg der MT 2 in Obernburg führt zum Meisterschafts-Showdown am letzten Spieltag

Die MT Melsungen 2 hat mit ihrem deutlichen 27:23 (14:11)-Auswärtssieg beim TuSpo Obernburg das ihre dazu getan, die Entscheidung in der Oberliga Hessen über Meisterschaft und Drittliga-Aufstieg so lange wie möglich offen zu halten. Weil im Parallelspiel der Tabellenführer HSG Pohlheim bei der TSG Bürgel unterlag, kommt es am nächsten Samstag zum Fernduell Pohlheim gegen Melsungen um den Meistertitel der Oberliga Hessen und den damit verbundenen Aufstieg in die 3. Liga. Dabei empfängt Pohlheim den TuSpo Obernburg in heimischer Halle, während die MT Melsungen 2 ihre abschließende Partie gegen die TSG Bürgel in Guxhagen bestreitet.

Mit der unbedingten Pflicht des siegen Müssens im Rücken taten sich die Gäste anfangs schwer. Zumal mit Julian Fuchs ihr zuverlässigster Torschütze nicht dabei war. Prompt ergab sich die erste Torgelegenheit aus einem Siebenmeter, der eigentlichen Domäne des fehlenden Rechtsaußen. Doch David Kuntscher übernahm die Verantwortung und vollstreckte zum Ausgleich, nachdem Andre Göpfert die Hausherren zunächst in Führung geworfen hatte. Jan Grolla gelang sogar noch das 1:2 (4.), dann zog der TuSpo wieder vorbei. Obernburg legte also vor, Melsungen zog nach. Ein durchgängiges Muster, das Bestand hatte und dafür sorgte, dass sich kein Team vom anderen absetzen konnte.

Umgekehrt wurde diese Systematik erst, als Luca Wengerter mit Zeitstrafe runter musste, David Kuntscher seinen zweiten Siebenmeter versenkte sowie Ben Beekmann seinen dritten Treffer aus dem Spiel heraus verbuchte – 6:7 (14.). Wieder Beekmann war es auch, der mit dem 7:9 (17.) erstmals zwei Treffer Abstand auf die Anzeigetafel brachte; direkt gefolgt von der ersten Auszeit der Partie, genommen durch Trainer Rudi Frank. Obernburg fand dadurch zurück ins Spiel, hatte zwei Minuten später durch Louis Markert und Andre Göpfert zum 9:9 ausgeglichen. Also alles wieder beim Alten, Handball auf Augenhöhe war angesagt.

Ganz stark und treffsicher präsentierte sich die rechte MT-Seite, wo Jan Grolla den fehlenden Fuchs bestens vertrat und zuverlässig traf. Die Tore zehn und elf gingen auf sein Konto, zwischendurch war mal Ben Beekmann dran, ehe wieder Grolla jubelte: 11:13 (27.). Die Nordhessen hielten dem Druck der Gastgeber stand und taten alles dafür, im Falle eines Ausrutschers von Pohlheim in Offenbach partizipieren zu können. Daran änderte auch der erste Fehlversuch Kuntschers von der Siebenmeterlinie nichts, weil Beekmann zum Halbzeittand von 11:14 nachlegte (29.).

Zum Auftakt des zweiten Durchgangs legte die MT 2 dann ein ganz anderes Tempo vor. Keine Spur mehr von verhaltenem Beginn wie noch in der Anfangsphase, sondern Volldampf über alle Positionen. Genau fünf Minuten dauerte es, bis Merlin Kothe, Dave Kuntscher, Max Pregler und Ben Beekmann den Vorsprung zum 12:18 verdoppelt hatten. Eine kleine Vorentscheidung, an der auch Rudi Franks zweite Auszeit nichts änderte. Weil Ben Beekmann David Karrers 13:18 mit einem Doppelschlag beantwortete, woraufhin Obernburgs Trainer ohne weiteres Zögern flugs seine dritte und letzte Grüne Karte legte (39.).

Vergebens, weil der nächste Ballverlust das 13:21 (40.) durch David Kuntscher zur Folge hatte. Der TuSpo konsterniert, die MT 2 obenauf. Ein Bild, das in den ersten 30 Minuten undenkbar schien, sich nun aber immer weiter manifestierte. Erst nachdem Jan Grolla den Abstand mit seinem 15:23 (43.) bestätigt hatte, ließen die Rot-Weißen die Zügel ein ganz klein wenig lockerer. Doch als sich Thomas Keck und Stefan Kunjundzija anschickten das auszunutzen, packten Jona Rietze und abermals Jan Grolla sofort wieder Tore drauf. Nach einer Dreiviertelstunde war der Deckel drauf auf der Partie.

Dass die Hausherren dann doch noch ein wenig vom Rückstand abknabbern konnten, änderte an der Melsunger Dominanz nicht wirklich etwas. Zu klar der Spielstand, zu dominant das Spiel des Tabellen-Zweiten, der selbst die zweite Zeitstrafe gegen David Kuntscher unbeschadet wegsteckte. Dass zum Ende hin die Konzentration etwas nachließ, war zu verschmerzen. Zumal der eingewechselte Florian Potzkai schließlich zum 21:27 (57.) traf und damit die allerletzten Hoffnungen der Südhessen zerstörte. Die abschließende Ergebniskosmetik des TuSpo hatte nur noch statistischen Wert.

Statistik

MT Melsungen 2: Ullrich, Herbst – Grolla 7, Rietze 2, Beekmann 9, Kothe 1, Drosten, Hörr, Pregler 1, Potzkai 1, Reinbold 2, Sahin, Kuntscher 4/2 – Trainer Georgi Sviridenko.

TuSpo Obernburg: Friedrich, Löffelmann; Horlebein 1, Wengerter, Holschuh 1, Keck 8/3, Karrer 2/1, Fries, Kern 3, Janoschka, Kujundzija 2, Markert 4, Göpfert 2 – Trainer Rudi Frank.

Z: 200 - SR: Hanker / Klimmesch (Wiesbaden) - Strafen: 4 : 8 Minuten – 7m: 3/2 : 5/4.