Oberliga: 35:31-Arbeitssieg für die MT 2

Nicht geglänzt, aber Handball gearbeitet und die Punkte sicher in der Heimat behalten. So könnte man das 35:31 (15:10) der MT Melsungen 2 gegen die HSG Kleenheim-Langgöns locker beschreiben. In der Tat war der Unterschied zwischen beiden Teams gefühlt größer, aber nach zwischenzeitlich neun Toren Vorsprung schalteten die Nordhessen gleich mehrere Gänge zurück und beschränkten sich darauf, den Sieg über die Zeit zu bringen.

Der Anfang jedoch gestaltete sich in der tat schwierig. Denn die Gäste verstanden es hervorragend, das Spiel zu verschleppen. Endlos ausgespielte Angriffe, mehr als geduldiges Warten auf irgendeine Lücke und dann zielsicher durch und den Abschluss gesucht. Das klappte, weil die Referees gewähren ließen und sich die HSG-Angreifer immer wieder festmachen ließen, was weitere Zeit brachte. Ein probates Mittel der Spielgestaltung, erfolgreich allemal. So dass die 2:1-Führung (4.) der MT 2 durch zwei Tore von Jan Waldgenbach nach einer knappen Viertelstunde in ein 4:5 gedreht war. Was indes gut lief, war das Spiel über den Kreis. Lasse Ohl hatte sich mehrfach gekonnt durchgesetzt und ebenfalls zweimal getroffen. Dennoch: hätte Nico Scheibels Tempogegenstoß, der erste überhaupt, gesessen, wären es sogar minus zwei gewesen.

Eine Auszeit von Trainer Arjan Haenen mit deutlichem Hallo-Wach-Effekt brachte die Wende. Statt wie vorher einen der recht seltenen Ballbesitze schnell und mit Gewalt ins Tor bringen zu wollen, ließen sich auch die Melsunger mehr Zeit für den Aufbau im Positionsspiel. Jona Rietze wechselte sich in der Spielführung prima mit Max Pregler ab und auch Jan Waldgenbach zog mehrfach in die Mitte. Was nicht hieß, dass Geschwindigkeit rausgenommen wurde. Im Gegenteil liefen gerade die Außen Ben Beekmann und Julian Fuchs einige Gegenstöße und schlossen sie erfolgreich ab. Was als Resultat einer wesentlich besser stehenden und von Max Pregler vorzüglich organisierten Abwehr durchging. Über 12:7 (Ben Beekmann, 23.) und 14:8 (Lasse Ohl, 28.) erspielten sich die Hausherren eine komfortable Pausenführung.

Nach Wiederbeginn wurde die Partie auf beiden Seiten fahrig. Die Offensivabteilungen suchten vermehrt die Zweikämpfe, wurden jedoch überwiegend an erfolgreichen Abschlüssen gehindert. Das bessere Durchsetzungsvermögen zeigte Melsungen und baute seine Führung folgerichtig durch Jan Waldgenbach auf 18:10 (34.) aus. In einer fünfminütigen Phase hagelte es dann Siebenmeter. Während Fabian Höpfner für die HSG zuverlässig dreimal traf, scheiterte auf der anderen Seite Julian Fuchs am starken Henrik Nass und setzte Ben Beekmann seinen Versuch an den Pfosten. Dennoch blieb es eine recht klare Angelegenheit: Jan Waldgenbach hielt die HSG mit dem 22:15 (40.) auf Distanz. Und weil die MT 2 einfach wacher war, was sich an eroberten Abprallern von Ben Beekmann und Julian Fuchs zeigte, die im jeweils zweiten Versuch dann doch im Netz landeten, war nach Beekmanns 28:19 (46.) ins verlassene gegnerische Tor eigentlich bereits alles klar.

Eigentlich. Denn fortan fehlten im Melsunger Getriebe mindestens zwei Gänge. Im Gefühl des sicheren Sieges ließen es die Nordhessen nämlich ein wenig zu locker angehen. Zwei Zeitstrafen gegen Rene Andrei und Martin Reinbold spielten Kleenheim in die Karten, zwischendurch ließ Trainer Julian Reusch auch mal sieben gegen sechs spielen. Vier Tore in Folge zum 29:25 (Yannick Woiwod, 50.) weckten Hoffnungen bei den Mittelhessen, dann sah auch noch Ben Beekmann nach regelwidrig verhindertem Durchbruch von Woiwod zum Kreis Rot (52.). Kleenheims 3:2:1-Deckung, durch die Spielmacher Manuel Hör fast bis an die Mittellinie zurückgedrängt wurde, schien ein probates Mittel. Der sich insbesondere die beiden MT 2-Routiniers Max Pregler und Martin Reinbold widersetzten. Gleich viermal netzte Reinbold in der Schlussphase, meist nach Klasse Zuspiel von Pregler, einmal traf der selbst. So dass am Ende ein recht glanzloser, aber trotzdem ebenso verdienter wie sicherer Erfolg der Gastgeber zu Buche stand.

Statistik

MT Melsungen 2: Büde (7 Paraden / 19 Gegentore), Herbst (5 P. / 12 G.) – Grolla, Hörr 2, Rietze, Ohl 4, Beekmann 7, Kothe, Pregler 3, Waldgenbach 7, Andrei 1, Weiß, Reinbold 5, Fuchs 6 – Trainer Arjan Haenen.

HSG Kleenheim-Langgöns: Naß (1 Tor / 14 P. / 35 G.), Schäfer (n. e.) – Höpfner 9/7, Hantl 2, vom Hagen 5, Müller, Lang, Mohr, Woiwod 4, Patt 4, Wolf, Klein 4, Scheibel 1, Gast 2 – Trainer Julian Reusch.

Z: 146 - SR: Kocak / Schmidt (Wiesbaden /Nieder-Roden) - Strafen: 4 : 4 Minuten – Disqualifikation: Beekmann (MT, 52.)–7m: 2/0 : 7/7.