Oberliga: Klarer Erfolg im Nordhessenderby

Drei Tage nach dem mühsamen Auswärtserfolg in Petterweil hat die MT Melsungen 2 das Nordhessenderby beim TSV Vellmar in überzeugender Manier mit 38:28 (24:13) gewonnen. Insbesondere in der ersten Halbzeit brannte die Mannschaft von Trainer Georgi Sviridenko ein bemerkenswertes Offensiv-Feuerwerk ab. Mit zehn Toren, davon vier von der Siebenmeterlinie, war Julian Fuchs erfolgreichster Torschütze.

Was für ein Kontrast war das schon in den ersten Minuten bei der MT2 gegenüber dem sehr verkrampften Spiel unter der Woche beim TV Petterweil. Spielwitz pur vom Anwurf weg, woran auch die erste Führung der Gastgeber durch Max Staubesand nichts änderte. Ben Beekmann beantwortete das mit einem fantastischen Kempa-Anspiel quer durch den TSV-Torraum auf Julian Fuchs, der ohne Probleme zum Ausgleich traf. Weil der schnelle Rechtsaußen gleich noch einen Tempogegenstoß draufpackte und David Kuntscher Maß nahm, führten die Melsunger nach fünf Minuten mit 3:1.

Weitere fünf Minuten vermochten die Hausherren noch mehr oder weniger dran zu bleiben, doch nach Simon Adams 4:6 (10.) lief erst einmal gar nichts mehr. Oder anders: die Bartenwetzer ließen hinten fast nichts mehr zu und vorn kaum etwas aus. Einen weiten Pass von Jannik Büde setzte wieder Julian Fuchs zum 8:4 ins Netz und zwang damit Abraham Rochel zu einer frühen Auszeit (11.). Die nicht viel bewirkte, denn Melsungen kannte weiter nur ein Ziel: Tempo nach vorn und rein das Ding. Das 11:5 durch Martin Reinbold war schon der fünfte Konter mit positivem Abschluss (14.).

Dem TSV war damit der Zahn frühzeitig gezogen. Weil Christian Gumula noch einige Male Schlimmeres verhinderte, blieb der Abstand zunächst konstant. Bis zum 17:11, das Frederik Drönner als Antwort auf Max Pregler parat hatte (23.). Dann zogen die Gäste wieder an. Jan Grolla trugen sich ebenso in die Torschützenliste ein wie Rohat Sahin, denen Georgi Sviridenko bereits früh Spielanteile gab. Die Tempogegenstöße, liefen dennoch unvermindert weiter, Fehlwürfe gab es kaum. Allein Frederik Drönner vermochte noch einmal ins Netz zu treffen, ansonsten blieb Jannik Büde obenauf und hielt seinen Kasten die verbleibende Zeit bis zur Pause weitestgehend sauber.

Mit der klaren Pausenführung im Rücken ließ es die MT2 nach dem Seitenwechsel wesentlich ruhiger angehen. Dennoch war das Tempospiel weiterhin eine kaum zu bewältigende Aufgabe für die Gastgeber. Insbesondere Ben Beekmann überlief die im Rückzug alles andere als sattelfeste TSV-Hintermannschaft problemlos und vollstreckte sicher. Nach 34 Minuten führte Melsungen schon mit 28:15.

Es sollte die höchste Führung des Favoriten in diesem Spiel sein. Weil Georgi Sviridenko munter durchwechselte, alles Akteuren Spielzeit gab und der Kombinationsfluss zwangsläufig darunter litt. Vellmar nutzte die Gunst des Augenblicks clever, suchte trotz des hohen Rückstandes seine Chancen und tat alles dafür, den Abend nicht im Desaster enden zu lassen. Finn Hujer schraubte mit dem 19:29 (41.) wieder auf zehn Tore zurück, nach Jan Dobriczikowskis 20:31 (44.) glangen dem Underdog gar vier Tore am Stück. Vor allem, weil Christian Gumula kaum noch zu bezwingen war. Parade um Parade sammelte er auf seinem persönlichen Erfolgskonto und ermöglichte damit unter anderem Lance-Phil Stumbaum seinen Doppelpack zum 24:31 (49.).

Für eine echte Wende war es selbstverständlich zu spät. Denn Melsungen besann sich wieder auf seine zuvor gezeigten Stärken, setzte erneut auf schnelle Gegenstöße und holte sich damit die Dominanz auf dem Feld zurück. Ob Julian Fuchs und Jan Dobriczikowski von außen, Martin Reinbold per Gegenstoß durch die Mitte oder Jona Rietze über die Räume, „wo es weh tut“ – die Treffsicherheit kam zurück. Sein 38:27 kurz vor dem Ende war die Rückkehr zur Halbzeitdifferenz, ehe Tjark Hoffmann nach Ablauf der Spielzeit per Siebenmeter zum Endstand traf.

Statistik

MT Melsungen 2: Büde (11 Paraden, 18 Gegentore), Carl (4 P. / 10 G.) – Dobriczikowski 2, Grolla 3, Rietze 2, Beekmann 5, Kothe 2, Pregler 3, Kompenhans 3, Andrei, Reinbold 3, Sahin 3, Fuchs 10/4, Kuntscher 2 – Trainer Georgi Sviridenko.

TSV Vellmar: Gumula (15 P. / 28 G.), Scholler (3 P. / 10 G.) – Räbiger 4/4, Hoffmann 5, Staubesand 1, Hujer 3, Djuric 1, Stumbaum 5, Adam 1, Koch, J. Berninger 1, T. Berninger 1, Willrich 1, Drönner 5 – Trainer Abraham Rochel.

Z: 248 - SR: Kaplan / Scheld (Wiesbaden / Hüttenberg) - Strafen: 6 : 4 Minuten –7m: 4/4 : 4/4.