Oberliga: MT 2 stürmt an die Tabellenspitze!
Durch ein klares 39:33 (25:13) über die MSG Umstadt/Habitzheim hat die MT Melsungen 2 nicht nur ihre blütenweite Heimbilanz auf 6:0 Punkte ausgebaut, sondern auch die Tabellenführung in der Oberliga Hessen übernommen! Dabei war die erste Hälfte nach kleinen Anlaufschwierigkeiten ein regelrechtes Schaulaufen in der Offensive. Dass es letztlich kein Rekordsieg wurde, lag sicher auch an der Überlegenheit, die im zweiten Durchgang zum Zurückschalten von mindestens zwei, wenn nicht mehr Gängen führte.
Nach dieser Dominanz sah es zunächst aber gar nicht aus. Zwar sorgte Julian Fuchs mit gleich drei Erfolgen in den ersten drei Minuten für eine schnelle 3:1-Führung, die aber durch Philipp Milosevs Tempogegenstoß zum 3:4 (7.) in einen Rückstand mündete. Die Gäste spielten geradlinig, schnörkellos und erfolgreich. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, da Benjamin Göttmann zum 5:6 einwarf (9.). Mäßige bis verschlafene zehn Minuten also für die Gastgeber, die erst nach Manuel Hörrs Einzelleistung zum Ausgleich und dem unmittelbar folgenden 7:6 durch Max Pregler in Fahrt kamen: schnelle Konter, perfekt gespielte erste Welle und weiterhin ein Julian Fuchs in Torlaune: 12:7 (16.).
Wirkung zeigte dieser Zwischenspurt noch nicht, die Umstädter hielten nach Kräften dagegen. Auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt bereits David Lubar nach grobem Foul am einwurfbereiten Ben Beekmann mit der Roten Karte verloren hatten. Dazu kamen ein schwarzer Tag von Keeper Jannik Büde, der keinen Ball zu fassen bekam, sowie einige ausgelassene Großchancen wie ein Tempogegenstoß von Florian Weiß. Der seinen Fauxpas mit dem 17:11 (22.) allerdings gleich wieder ausbügelte und den unwiderstehlichen rot-weißen Schlussspurt vor der Halbzeit einläutete. Es klingelte pausenlos im MSG-Kasten, und das von nahezu allen Feldpositionen. Dazu vernagelte der eigewechselte Erik Ullrich sein Tor und hielt, was zu halten war. Nach Max Preglers 25:13 drohte den Südhessen gar ein Debakel.
Dass es dazu nicht kam, lag an ihrer verbesserten Defensivarbeit nach Rückkehr aus der Kabine. Die Zweikämpfe wurden besser angenommen, dazu profitierten die Gäste von der Sicherheit Melsungens, die Hauptarbeit bereits geleistet zu haben. Angriffe wurden nicht mehr ausgespielt, bei einigen zu frühen Abschlüssen fehlte die nötige Konzentration wie auch Konsequenz. Da nutzte Erik Ullrichs Glanzparade gegen Luca Kemper frei vom Kreis nichts, weil kurz darauf Rene Andrei eine ebenso klare Möglichkeit gegen den stärker werdenden Marten Kuhlmann liegen ließ. Immerhin: Merlin Kothe brachte frischen Wind von der Bank mit, lochte dreimal ein und baute den Vorsprung gemeinsam mit Jan Grolla auf 32:17 aus (41.) aus. Das war jedoch auch das unverkennbare Signal für die Hausherren, erst einmal kräftig Dampf herauszunehmen.
Oder anders: Marten Kuhlmann wurde regelrecht warm geworfen. Der parierte nicht nur gegen Würfe aus dem Feld glänzend, sondern erspurtete von der Bank aus auch einen Wurfversuch von Erik Ullrich aus dem eigenen Kreis. Noch einmal zog Melsungen daraufhin an, was prompt zur erneuten Resultatserhöhung führte: 37:22 durch Max Pregler (49.). Die Partie war damit endgültig durch, allerdings auch in den Melsunger Köpfen. Es lief nicht mehr viel zusammen in den letzten zehn Minuten, was die Gäste gern und dankend annahmen und massiv Ergebniskosmetik betrieben. Vor allem Dennis Weit und Rico Funck durften sich austoben, Jan Grolla und Florian Weiß setzten auf der anderen Seite die letzten MT2-Treffer. Dass die 40er-Grenze schlussendlich nicht mehr geknackt wurde, lag an Marten Kuhlmanns Paraden gegen Florian Potzkai und Merlin Kothe. An dem Gefühl, dass die finalen sechs Tore Differenz äußerst schmeichelhaft für chancenlose Umstädter waren, konnte das aber nichts mehr ändern.
Statistik
MT Melsungen 2: Büde (0 Paraden / 9 Gegentore), Ullrich (12 P. / 24 G.), Herbst (n. e.) – Grolla 4, Hörr 1, Rietze 3, Ohl 3/2, Beekmann 4, Kothe 4, Potzkai, Pregler 6, Andrei 3, Weiß 2, Reinbold 1, Fuchs 8 – Trainer Arjan Haenen.
MSG Umstadt/Habitzheim: Khan (3 P. / 19 G.), Kuhlmann 8 P. / 20 G.) – P. Milosev 4, Kemper, Kraus, Lubar, Göttmann 4, Funck 5, Weit 7/1, D. Milosev 1, Knabe 2, Schevardo 2, Seifert 8 – Trainer Oliver Schulz.
Z: 102 - SR: Hanker / Klimmesch (Wiesbaden) - Strafen: 10 : 2 Minuten – Disqualifikation: Lubar (MSG 15.) – 7m: 2/2 : 1/1.