Oberliga: MT 2 verabschiedet sich standesgemäß mit der "40" in Richtung 3. Liga

Mit einem 40:32 (22:17)-Sieg beim TSV Vellmar hat sich die MT Melsungen 2 aus der Oberliga Hessen verabschiedet. Der bereits feststehende Meister und Drittliga-Aufsteiger sah sich allerdings in der Anfangsphase einem äußerst konzentrierten wie auch im Abschluss konsequenten Gegner gegenüber. Der Abstieg in die Landesliga stand für Vellmar ebenfalls bereits vorher fest, kampflos dem übermächtigen Gegner ergeben wollte sich der TSV jedoch nicht. Und so entwickelte sich ein durchaus ansehnliches Nordhessen-Derby, in dem Melsungen nach etwas mehr als einer Viertelstunde erstmals die Führung übernahm. Überragender Spieler auf Seiten der MT 2 war Julian Fuchs, der nicht weniger als 15 Treffer erzielte und dabei auch vomn der Siebenmeterlinie fehlerfrei blieb.

Absteiger gegen Meister? Nein, davon war in den Anfangsminuten nicht viel zu sehen. Jedenfalls nicht, wenn man die Torfolge zugrunde legte. Da traf Vellmar, wenngleich mit etwas Zeitbedarf um die Lücken zu finden, zuverlässig und ging ein ums andere Mal in Führung. Das begann mit dem ersten Tor des Tages durch Frederik Drönnen (2.), setzte sich über Simon Adams 5:4 (6.) bis zum 8:7 (8.), wiederum durch den TSV-Außen, fort. Hieß aber auch, dass Melsungen immer direkt die passende Erwiderung parat hatte. Was selten länger als nur wenige Sekunden dauerte. Vor allem Jan Waldgenbach und Julian Fuchs machten grundsätzlich kurzen Prozess. Aus unerfindlichen Gründen schlichen sich nach zehn Minuten Konzentrationsmängel ein, und das einseitig. Während Vellmar weiter lieferte, verfehlten Jan Waldgenbach und Max Pregler das Gehäuse von Christian Gumula.

Die logische Folge: die Gastgeber lagen durch Tjark Hoffmanns dritten Volltreffer nach zwölf Minuten plötzlich mit 11:7 vorn. Ehe sich auch bei ihnen die ersten Fehler einstellten. Eiskalt genutzt vom Spitzenreiter, der nicht nur aufholte und durch Max Preglers Tempogegenstoß zum 12:12 (17.) egalisierte, sondern gleich noch draufpackte und mit dem eingewechselten Merlin Kothe mit 15:12 sowie nach einer flugs genommenen Auszeit durch TSV-Coach Abraham Icardo durch Julian Fuchs 16:12 (20.) in Führung ging. Danach erst fingen sich die Gastgeber wieder, verkürzte Jakob König dreimal in Folge auf 19:16 (27.). Jan Waldgenbach legte kurz vor dem Pausenpfiff wieder fünf zwischen die Kontrahenten.

Der zweite Durchgang stand schnell im Zeichen des Ausbaus dieses Vorsprungs. Wobei sich das Tempo der ersten Hälfte in Punkto erster Welle noch einmal steigerte. Dabei zeichnete sich insbesondere Max Pregler aus, der nicht einmal vorgezogen in der Abwehr stand, bei Ballgewinnen aber immer wieder unglaublich schnell antizipierte und bereits enteilt war, ehe sich die Vellmarer ebenfalls zurück in Richtung eigenes Tor bewegten. Rene Andrei baute auf 26:19 (36.) aus, kurz darauf netzte der eingewechselte Tom Wolf in seinem zweiten Oberliga-Einsatz, ebenfalls per Tempogegenstoß, zum29:21 (39.).

Die Partie war längst entschieden, Julian Fuchs hatte beim Siebenmeter zum 34:24 (46.) erstmals auf zweistellig erhöht, da bäumte sich Vellmar noch einmal auf. Florian König sorgte mit seinem vierten verwandelten Strafwurf zum 34:27 (51.) ebenso für Begeisterung wie Ben Lücking mit dem 36:19 (54.). Ehe dann der Meister und Aufsteiger doch noch einmal leicht anzog, die zehn Tore Differenz schließlich aber nicht noch einmal erreichte. Die letzten beiden Treffer der MT 2 waren Julian Fuchs vorbehalten, der sein Tageskonto auf ganz starke 15 schraubte. Der letzte Jubel allerdings war der von Tim Räbiger, dessen Wurf exakt mit der Schlusssirene die Torlinie zum Endstand überquerte.

Statistik

MT Melsungen 2: Büde (4 Paraden / 17 Gegentore), Herbst (3 P. / 8 G.), Herbst (1 P. / 7 G.) – Rietze, Ohl 4, Kothe 2, Potzkai, Wolf 1, Pregler 6, Waldgenbach 8, Andrei 3, Drosten 1, Fuchs 15/4 – Trainer Arjan Haenen.

TSV Vellmar: Gumula (2 P. / 15 G.), Herwig (4 P. / 15 G.), Scholler (1 P. / 10 G.) – Räbiger 1, Kanizaj 2, Reimer, Hoffmann 9, Staubesand, König 9/4, Lücking 2, Adam 2, Badenheuer 2, Willrich, Drönner 5 – Trainer Abraham Icardo.

Z: 500 - SR: Schwarzmeier / Stewen (Frankfurt / Gießen) - Strafen: 6 : 4 Minuten – 7m: 4/4 : 5/4.