Oberliga: MT2 hält sich in Offenbach schadlos
Mit 37:32 (16:14) gewann die MT Melsungen 2 bei der TSG Offenbach-Bürgel und brachte damit ihren zweiten Saisonsieg unter Dach und Fach. Trotz zwei schwächerer Phasen Mitte der ersten sowie zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten sich die Nordhessen stabil und dominierten über weite Strecken das Spiel. Einen 0:4-Lauf steckten die Melsunger weg und nutzten ihrerseits einen Viererpack, um Mitte des zweiten Durchgangs frühzeitig die Weichen auf Sieg zu stellen.
Kurios ging’s los in der Sportfabrik der Stadtwerke Offenbach, denn nach nicht einmal zwei gespielten Sekunden kam bereits der erste Pfiff der Unparteiischen und der Ballbesitz wechselte von der anspielenden TSG zur MT: falscher Anwurf! Und als wäre das die Einstimmung aufs Spiel generell, schlossen sich, auf beiden Seiten, reichlich Fehler und Missverständnisse an. Mit Vorteilen zunächst bei den Gästen, die den Eingangsrückstand durch Lars Kretschmann mit Toren von Jan Waldgenbach und zweimal Ben Beekmann schnell in eine 3:1-Führung (4.) wandelten. Mit dem gleichen Resultat gingen die nächsten vier Minuten an die Gastgeber, so dass es beim 4:4 durch Jannick Eck wieder pari stand (8.).
Einmal noch konnte Max Pregler die Führung sichern, dann übernahm Bürgel. Grund waren viele Ballverluste der Melsunger, teils bereits im Aufbau vor dem eigenen Kreis. Lars Kretschmann stellte auf 6:5 (11.), Leon Eck auf 8:6 (13.); die MT2 schwamm, Offenbachs Anhang wachte langsam auf. Um dann nach Minuten der leisen Freude doch wieder in Zaudern zu verfallen, als Jan Waldgenbach zum 10:10 einwarf (17.). Viele Tore, wenig Leistung zwischen den Pfosten hüben wie drüben. Erst zum Ende der ersten Hälfte hin schwang das Pendel zurück auf Melsunger Seite, wo sich die Hereinnahmen von Manuel Hörr und Rene Andrei bezahlt machten. Diese beiden erkämpften mit zusammen fünf Toren die Führung zurück, Ben Beekmann erhöhte kurz vor dem Pausenpfiff im Gegenstoß auf 16:14.
Auch nach Wiederbeginn hielt der nordhessische Höhenflug an, wieder mit Manuel Hörr als zweifachem Torschützen. Allerdings sah es spielerisch nicht wirklich nach Spitzenpartie aus, was beide Mannschaften zeigten. Fehler über Fehler, dann urplötzlich eine Initialzündung auf Offenbacher Seite. Die absolvierten, gestützt auf den bereits Mitte der ersten Halbzeit eingewechselten Marcel Bolling im Tor, vier annähernd fehlerfreie Minuten – und legten einen 4:0-Lauf zum neuerlichen Ausgleich hin: 18:18 durch Nils Lenort (37.), nachdem Bolling zuvor auch noch einen Siebenmeter von Jan Waldgenbach entschärft hatte. Lief es jetzt für die Gastgeber?
Nein. Im Gegenteil brauchten Jan Grolla und Florian Potzkai nur 15 Sekunden, um aus dem Gleichstand wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung zu machen. Ohne ersichtlichen Grund brach das TSG-System in sich zusammen, Ben Beekmann legte per Konter noch einen zum 20:23 drauf (40.). Aber noch gaben sich die Südhessen nicht geschlagen, sondern blieben dran und hielten diesen Rückstand bis zu Timo Cohens 24:27 (44.) auch konstant. Um dann doch noch komplett einzubrechen. Melsungens Abwehr, in der sich Max Pregler, trotz zweier Zeitstrafen im Deckungszentrum geblieben, Bestnoten verdiente, hielt allem Druck stand und ließ nur wenig durch zum eingewechselten Jannik Büde.
Drei Minuten, mit der eingeschobenen Auszeit von TSG-Coach Marko Sokicic vier, genügten schließlich der MT2, um vorentscheidend davonzuziehen. Lasse Ohl, Merlin Kothe, Jannik Büde übers ganze Feld in den verlassenen Offenbacher Kasten sowie Ben Beekmann mit feinem Dreher von Linksaußen bauten die Führung auf 24:31 aus (47.) und konnten es sich danach erlauben, einen Gang zurückzuschalten. Was nicht hieß, dass die Partie locker auslief. Im Gegenteil fielen noch einige schöne Treffer wie der mit doppeltem Doppelpass gelaufene Tempogegenstoß von Max Pregler und dem vollstreckenden Manuel Hörr. Auf der anderen Seite packte Timo Kaiser ein Kempa-Zuspiel von Edi Pjanic in die Maschen. Am ebenso klaren wie über 60 Minuten vollkommen verdienten Melsunger Sieg änderte das alles jedoch nichts mehr.
Statistik
MT Melsungen 2: Ullrich (3 Paraden / 14 Gegentore), Büde (1 Tor / 4 P. / 18 G.) – Grolla 5, Hörr 6, Rietze, Ohl 2, Beekmann 8/2, Kothe 1, Potzkai 2, Pregler 1, Waldgenbach 3/1, Andrei 6/1, Hellemann, Reinbold 2– Trainer Arjan Haenen.
TSG OF-Bürgel: Hoppenstädt (6 P. / 20 G.), Bolling (4 P. / 17 G.) – Hoffmann 2, Eck 6, Röll, L. Kaiser 1, Kosch, Pjanic, Kretschmann 7, Wagenknecht 1, Lenort 4, Cohen 2, Schlereth, T. Kaiser 9/2 – Trainer Marko Sokicic.
Z: 120 - SR: Heinzel / Wieprecht (Wallau / Massenheim) - Strafen: 6: 2 Minuten – Disqualifikation: Pjanic (TSG, 60.) –7m: 6/4 : 2/2.