OBERLIGA: STARKE OFFENSIVLEISTUNG UND VERDIENTE PUNKTE GEGEN DEN DRITTEN

Mit 36:31 (22:14) revanchierte sich die MT Melsungen 2 beim TuS Dotzheim eindrucksvoll für die hohe Hinspiel-Niederlage. Schon zur Pause war nach begeisterndem Offensivspiel der Nordhessen eine Vorentscheidung gefallen. Auch nach dem Seitenwechsel vermochte der Tabellen-Dritte lediglich zu verkürzen, nicht aber die souverän durchziehenden Gastgeber noch gefährden zu können. Mit nun wieder positivem Punktekonto setzen sich die Nordhessen damit weiter von der Abstiegszone ab.

Erwartet eng ging es anfangs zu in der Melsunger Stadtsporthalle. Der Stachel der hohen Hinspiel-Niederlage saß tief bei den Gastgebern und entsprechend verbissen gingen sie zu Werke. Konnten zwar das erste Gegentor durch Johannes Schuhmacher nicht verhindern, übernahmen dann aber schnell die Initiative. Mit Eugen Gisbrecht im zentralen Rückraum und Jona Gruber auf Halblinks standen gleich zwei potentielle Spielmacher in der Formation und entsprechend kreativ ging dser Melsunger Angriff vonstatten. Gisbrecht zog geschickt die Fäden, Gruber antizipierte und traf zweimal zur 3:2-Führung (4.).

Das Tempo war hoch, die Trefferquote auf beiden Seiten ebenfalls. Es war anfangs sicher keine Partie für die Torhüter, wenngleich die Melsunger in Glenn Eggert gegenüber Ugur Toru den etwas beweglicheren Keeper hatte. Auf seine Paraden aufbauend machte Gruber nach elf Minuten bereits das 8:6, was Vlad Avram per Tempogegenstoß nur zwei Minuten später auf 10:7 erhöhte. Gerade als Dotzheim durch zwei Tore von Marc Teuner wieder aufgeschlossen hatte, zog MT-Trainer Georgi Sviridenko mit Ole Pregler das nächste spielmacher-As aus dem Ärmel: der A-Jugendliche, kam, sah und traf gleich doppelt zum 12:9 (16.).

Die Nordhessen hielten das Tempo hoch. Während Glenn-Louis Eggert von der hervorragenden Abwehrarbeit seiner Vorderleute profitierte und sich von Minute zu Minute steigerte, griff Ugur Toru fast nur hinter sich. Was Gästecoach Hans-Josef Embs nach Adam Kiss‘ 17:11 zum Wechsel zwang (23.). Doch während Eggert auch schwierige Aufgaben wie den allein auf ihn zu laufenden Paul Föller löste, bekam auch Fin Welkenbach nur wenig zu fassen. Erst nachdem Eugen Gisbrecht seinen vierten Siebenmeter verwandelt hatte, parierte Welkenbach den fünften. Glücklos dennoch, weil Vlad Avram erst den Abpraller verwertete und unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Vorsprung auf acht Tore ausbaute.

Die Torfrequenz brach nach dem Seitenwechsel zwar etwas ein, der Überlegenheit der MT tat das jedoch zunächst keinen Abbruch. Wieder vertrauend auf das Anfangsduo Gisbrecht und Gruber im Rückraum hielt der Abstand bis zu Grubers 24:16 (37.). Um dann doch empfindlich zu schrumpfen. Weil sich vorn plötzlich Fehler häuften und die Bälle verloren wurden, schon weit bevor sich eine Wurfchance auftat. Derart aufgebaut witterte Dotzheim seine Chance. Vornehmlich über Max Schubert und Marc Teuner verkürzten die Gäste bis auf 24:20 (42.).

Ausgeglichen waren die Verhältnisse erst wieder, als Ole Pregler zurück aufs Feld kam und David Kuntscher den rechten Rückraum besetzte. Der führte sich nach einer vorangegangenen Doppelparade von Fin Welkenbach gegen Jona Gruber gleich mit einem sehenswerten Treffer in den langen Torwinkel ein, Pregler legte zum 26:21 nach (44.). Doch weil sein nächster Versuch nach zweimal Innenpfosten wieder ins Feld zurück sprang und für Dotzheim Sören Battermann sowie Marc Teuner ins zu Gunsten eines weiteren Feldspielers verlassenen MT-Tor trafen, war mit dem 26:23 wieder Feuer drin (46.).

Die letzte Viertelstunde geriet für die Melsunger zur Charakterfrage – und wurde positiv beantwortet. Natürlich wieder mit Hilfe von Glenn-Louis Eggert, der seine Quote hoch hielt. Vorn setzte die Jugend ihre Nadelsticke sehr präzise. David Kuntschers Gewaltwurf ins Toreck bei angezeigtem passivem Spiel war ebenso sehenswert wie Ole Preglers Pass auf den am Kreis eingelaufenen Nino Jedinak, der zum 28:24 traf (48.). Und auch in der verbleibenden Spielzeit bekamen die als Favoriten gehandelten Südhessen keine Chance mehr auf Zählbares. Dafür sorgte neben dem eingewechselten Daniel Kocsis vor allem Ole Pregler, der als Vorbereiter und auch Torschütze glänzte.

Statistik

MT2: Eggert (15 Paraden / 27 Gegentore), Kocsis (3 P. / 4 G.) –Jedinak 3, Rulff, Gruber 5, Avram 7, Kothe, Damm 3, Pregler 7, Reinbold 1, Gisbrecht 4/4, Fuchs 1, Kiss 3, Kuntscher 2 – Trainer Georgi Sviridenko.

TuS: Toru (2 P. / 17 G.), Welkenbach (8 P. / 19 G.) – Schubert 5, Heil, Schuhmacher 5, Assmann 1, Schmidtmann, Föller 2, Funk 2/1, Battermann 1, Reinheimer 2, Teuner 13/2, Theuer – Trainer Hans-Josef Embs.

Z: 75 - SR: Müller / Schmidt (Lumdatal) - Strafen: 6 : 8 Minuten – 7m: 5/4 : 3/3.


Er rackerte viel am Kreis und sperrte die Gassen für den treffsicheren Rückraum frei: Christian Damm, hier bei einem seiner drei selbst erzielten Tore. (Foto: WMK)