Parrondo fordert Intensität und Emotionen

Vor dem 23. Spieltag in der Handball-Bundesliga stellt sich für die Fans der MT Melsungen vor allem eine Frage: Welche Reaktion zeigt die Mannschaft nach dem ernüchternden Auftritt in Gummersbach und der darauf folgenden Kritik? „Natürlich wollen wir in eigener Halle ein anderes Gesicht zeigen. Das sind wir unseren Fans schuldig“, sagt Julius Kühn vor der Begegnung am Sonntag (14 Uhr) gegen den THW Kiel.

Seit der WM-Pause warten die Nordhessen auf den ersten Sieg in diesem Jahr. In der sportlich größten Krise seit Langem kommt nun ausgerechnet der Rekordmeister in die ausverkaufte Kasseler Rothenbach-Halle. Aber das muss so schlecht nicht sein. Gegen das Top-Team von der Förde sei die Mannschaft ohnehin bis in die Haarspitzen motiviert, wie Timo Kastening erklärt. Auch der Rechtsaußen verspricht, dass die Rot-Weißen viel Kampf und Leidenschaft auf die Platte bringen werden. 

Eigenschaften, die die MT zuletzt vermissen ließ. Kastening wie Kühn wollen aber nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorn blicken. Es sei genug geredet worden - auch innerhalb der Mannschaft, die Spieler seien sich der Fehler bewusst. Kühn bringt es auf den Punkt: „Wir müssen endlich anfangen, Handball zu spielen.“ 

Das wird sein Trainer gern hören. Roberto Garcia Parrondo kann sich selbst nicht erklären, was in den zurückliegenden Spielen und speziell in Gummersbach passiert ist. Er fordert von seinen Spielern eine deutliche Reaktion. Emotionen. Einsatz. Intensität. „Wir wollen gewinnen. Und vor allem wollen wir uns vor eigenem Publikum zerreißen.“ Das Stichwort laute Körpersprache.

Auf die Reaktion der Zuschauer sind die MT-Profis gespannt. Kühn und Kastening hoffen auf bedingungslose Unterstützung trotz der Enttäuschungen zuletzt. Gleichwohl könnten sie den Unmut der Fans nachvollziehen. Mithilfe eines beherzten Auftritts gegen den Favoriten aus dem Norden soll der Schulterschluss mit dem Anhang gelingen. „Wir brauchen einen Brustlöser“, wie es Kastening ausdrückt. Warum nicht gegen Kiel?

Fest steht: Selten stand eine Partie der MT Melsungen unter solcher Beobachtung wie dieses Heimspiel gegen den THW. „Wir können und wir müssen jetzt vieles wiedergutmachen“, sagt Kühn. Kastenings Botschaft hört sich so an: „Nicht mehr viel reden, ordentlich trainieren und dann alles geben.“

Bisherige Vergleiche MT - THW:
34 HBL-Spiele, 30 Siege THW, 4 Siege MT
2 DHB-Spiele, 2 Siege THW
Letzter Vergleich:
11.12.22, HBL, THW Kiel – MT Melsungen 24:22

Schiedsrichter in Kassel: 
Marcus Hurst (Berlin) / Mirko Krag (Frankfurt)

Rund ums Spiel:

  • Die Partie ist ausverkauft. Die Halle öffnet um 12.30 Uhr. 
  • Ab 13:25 Uhr gibt es im Fulle Power Livestream auf dem MT YouTube Kanal erste Eindrücke aus der Rothenbach-Halle mit aktuellen Interviewgästen.
  • Sky startet ab 13:30 mit Vorbericht und Interviews; Kommentator ist Karsten Petrzika.         
  • Ab 13:50 Uhr kommentiert Patrick Schuhmacher das Match im Fulle Power Liveradio.

Etwa 20 Minuten nach Spielende folgt die Pressekonferenz, live auf dem MT YouTube Kanal