Podcast mit Marino: Ich blicke mit einem guten Gefühl auf die acht Jahre bei der MT zurück

Marino Maric, Kreisläufer des Handball-Bundesligisten MT Melsungen, wird die Nordhessen am Ende der Saison nach acht Jahren Richtung Leipzig verlassen. Im Fulle Power-Podcast der MT schlägt der 31-Jährige zusammen mit Moderator Patrick Schuhmacher den Bogen von seiner Kindheit in Mostar über die anschließende Handballkarriere mit den bislang wichtigsten Stationen bis zu seinem künftigen Verein SC DHfK. Es sind spannende, lustige, nachdenkliche, aber vor allem kurzweilige und deshalb sehr hörenswerte 53 Minuten.

Man sieht ihn fast immer nur gutgelaunt – so wie hier, beim Warm Up vor dem Spiel: MT-Kreisläufer Marino Maric – Foto: A. Käsler.

nur mit Marino Maric hat keine Sekunde gezögert, als das Angebot von der MT Melsungen kam. Das war in 2013, man traf sich anlässlich des Champions League-Wochenendes in Köln und machte Nägel mit Köpfen. “Es war schon immer mein absoluter Traum, einmal in der Bundesliga zu spielen. Hier sind die meisten Stars unserer Sportart, die Hallen sind voll, die Liga ist sehr ausgeglichen. Deshalb habe ich überhaupt nicht nachdenken müssen, ob ich nach Melsungen gehe”, gesteht der Kroate. Er war damals kurzzeitig von Zagreb nach Maribor gewechselt und wusste seitdem, dass er ein Jahr später in der “stärkten Liga der Welt” spielen würde. Die Vorfreude wuchs mit jedem Tag.

Seine Kindheitserinnerungen an den Krieg im damaligen Jugoslawien – Marino Maric wurde 1990 in Mostar (heute Bosnien-Herzegowina) geboren – waren da längst verblasst. “Wenn du Kind bist, nimmst du den Krieg nicht so wahr, wie ein Erwachsener. So kann ich auch nicht sagen, dass ich damals sehr darunter gelitten hätte”. Inzwischen ist er selber Vater und ordnet angesichts der Situation in der Ukraine die damalige Zeit entsprechend ein.

Sportlich ging sein Stern endgültig in 2009 auf. Er hatte bis dahin zwar schon fast vier Jahre bei den Profis in seiner Heimatstadt mittrainiert und gespielt, aber mit dem Gewinn der Jugend-Weltmeisterschaft und der Wahl ins All-Star-Team, empfahl sich der hochtalentierte Kreisläufer für höhere Aufgaben. Sein anschließender Wechsel zu RK Zagreb, dem Topverein Kroatiens, war da nur die logische Konsequenz. “Dort konnte ich mit meinen Idolen zusammenspielen, ein Traum”, gesteht Maric. Was nicht verwundert. Denn Zagrebs Team wurde damals schließlich von Koryphäen wie Ivano Balic, Marko Kopljar, Tonči Valčić oder Kiril Lazarov geprägt. Unter ihnen reifte Marino Maric zum A-Nationalspieler heran, holte mit Kroatien unter anderem WM-Bronze, EM-Silber und EM-Bronze holte.

2014 wechselte Marino Maric zur MT Melsungen, in die stärkste Liga der Welt. Damit ging für ihn nach seinem fünf Jahre währenden Engagement in Zagreb der nächste Handballtraum in Erfüllung. Schon im zweiten Jahr in Nordhessen trug er maßgeblich dazu bei, dass die Mannschaft nach ihrer bis dato besten Ligaplatzierung (Rang 4) im anschließenden EHF-Cup-Wettbewerb auf Anhieb bis ins Viertelfiale vorstieß.

Im MT Fulle Power Podcast kommen traditionell nicht nur Mitspieler des jeweiligen Talkgastes zu Wort, sondern er selber ist auch gefordert, seine ganz persönliche Top-Seven zusammenzustellen. “Das werde ich auf keinen Fall machen”, protestierte Marino Maric augenzwinkernd. Er wolle nicht nach sportlichen Kriterien gehen, sondern lieber danach, wie nahe ihm die jeweiligen Mitspieler stehen und standen. Und so kam bei seiner Aufzählung eine stattliche  Ansammlung von Spielern zusammen, die mindestes für zwei Teams gereicht hätten. Darunter natürlich langjährige Weggefährten wie Michael Allendorf, Felix Danner und Nenad Vuckovic, aber auch Vertreter der jüngeren Generation wie Jan Forstbauer, Johannes Golla oder Dimitri Ignatow.

So, wie Marino Maric seine Mitspieler beschreibt und was die Beziehung zu ihnen ausmacht, gibt es natürlich auch Statements aus unterschiedlichsten Richtung zu seiner Person. Zu Wort kommen dabei unter anderem MT-Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Braun-Lüdicke, Domagoj Pavlovic, Nebojsa Simic, Betreuer Matthias Horn, Johannes Golla und Philipp Müller, Sportkoordinator seines künftigen Clubs SC DHfK Leipzig.

Dass sein Abschied aus Melsungen näher rückt, ist Marino Maric natürlich bewusst. Dennoch mag er noch nicht daran denken, was ihn nach dem letzten Heimspiel bei der traditionellen und offiziellen Verabschiedung durch den Verein erwartet. “Ich werde versuchen, stark zu bleiben. Am besten ich trage dabei eine Sonnenbrille”, scherzt der 31-Jährige. Im MT Fulle Power Podcast gibt er aber schon jetzt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was er dann womöglich nach dem Abpfiff des Hessenderbys am 8. Juni in der Rothenbach-Halle sagen wird: Es sei ihm nicht möglich, diese acht Jahre in wenigen Worten zusammenzufassen. Deshalb wolle er einfach Danke sagen für die Liebe, die er hier erfahren durfte. Alle Fans haben ihn hier toll unterstützt, er habe viele Freunde kennengelernt. Er blicke mit einem guten Gefühl zurück und wünscht der MT, dass sie sich weiterhin gut entwickelt.

Zu hören ist diese 17. Ausgabe des MT Fulle Power Podcast auf www.mt-melsungen.de und überall, wo es Podcasts gibt.

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