POKALSIEG! MT Talents rocken das Final4 gegen Cottbus in der Verlängerung!

Die MT Talents sind DHB-Pokalsieger 2025 der B-Jugendlichen! In einem jederzeit spannenden Endspiel bezwangen sie den LHC Cottbus nach Verlängerung mit 23:18. Zum Ende der regulären Spielzeit hatte es 13:13 (6:7) gestanden. Es ist der zweite offizielle Titel der MT Melsungen-Jugend auf Bundesebene seit der Deutschen Meisterschaft 2019. Beide Male stand Georgi Sviridenko als Trainer an der Seitenlinie.

Wie schon im Halbfinale gegen Pforzheim-Eutingen sahen sich die Melsunger von Beginn an in der Verfolgerrolle. Cottbus nutzte seinen ersten Angriff direkt und hatte dann Glück, dass Andre Peter nur den Pfosten traf. Danach parierte Leon Rosenbusch zwar sofort einen Siebenmeter von Adrian Gstrein und auch die Abwehr funktionierte gut, aber vorn wollte zunächst nicht viel gelingen. Es dauerte länger als fünf Minuten, ehe wieder Peter sich ein Herz fasste und mit seinem zweiten Versuch endlich zum Ausgleich traf. Der dritte war gleichbedeutend mit der 2:1-Führung (7.) für die MT Talents.

Die Nervosität auf beiden Seiten blieb jedoch hoch, ebenso die Fehlerquote. Die Gastgeber konnten sich bei Rosenbusch bedanken, dass bis auf den Ausgleich von Albert Schmidt, wieder per Siebenmeter, nichts passierte. Und vorn gab es ja Peter, der zum dritten Mal erfolgreich abschloss. Erst als Stanley Lange die Melsunger nach zwölf Minuten erstmals mit zwei Toren nach vorn brachte, kam mehr Leben ins Angriffsspiel beider Teams. Mit Vorteilen Cottbus, die durch Christopher Lerbs erst zum Ausgleich, dann durch Anton Koppe sogar zur 7:6-Führung (18.) kamen. Und es schafften, diesen knappen Vorteil zur Halbzeit auch mit in die Kabine zu nehmen.

Der Auftakt zur zweite Hälfte sah für kurze Zeit zwei wesentlich entschlossenere und auch abschlussfreudigere Mannschaften auf der Platte. Damian Deist und Felix Hillwig zogen den Vorteil wieder zu den MT Talents, Cottbus reagierte mit Finn Luca Lebe und Anton Koppe und stellte die alten Verhältnisse wieder her. Doch schnell war das nervöse, fehlerbehaftete Spiel der ersten 20 Minuten wieder da. Zähes Ringen um jede Chance, kaum Tore. Minutenlang tat sich nichts auf der Anzeigetafel, auch weil Lennox Schmidt im Kasten der Cottbuser mehrfach stark reagierte.

Die Brandenburger Gäste kamen mit dem 8:10 (30.) von Albert Schmidt erstmals auf zwei Treffer weg, wurden aber durch Hillwig und Marlon Junge wieder eingefangen. Vorausgegangen war jeweils eine Parade des starken Rosenbusch. Die dritte konnte er nicht anhängen, dafür zielte Schmidt zu genau. Gefolgt abermals von Hillwigs Geschoss zum 11:11-Ausgleich (36.). Es war alles drin in diesem Finale, der Ausgang vier Minuten vor Schluss komplett offen.

Crunchtime. Unter sofort wieder erschwerten Bedingungen, weil der LHC erneut vorlegt. Erst durch Adrian Gstrein, dann, nach Kindls 2-Minuten-Strafe, noch einen drauf durch Lebe. Noch Eineinhalb Minuten, ein Spieler Unterzahl und zwei hinten. Alles aus für Melsungen? Nein, weil erst Philipp Kuhlen, dann Junge die Kugel versenken. Noch zwölf Sekunden, Auszeit Cottbus. Ein allerletzter Angriff, eine fantastische Kombination mit Albert Schmidt komplett frei auf Linksaußen und ein guter Wurf – bei noch viel besserer Reaktion von Leon Rosenbusch, der die Kugel mit dem linken Fuß in Richtung Hallendecke pariert. Wahnsinn, Verlängerung, die zweite schon an diesem Tag für Cottbus.

Das erste Ausrufezeichen in der Extrazeit setzte Andre Peter mit der Führung aus zehn Metern voll in den Winkel. Entschlossenheit in den Gesichtern, Konsequenz in jeder einzelnen Aktion. Wie bei Kuhlen, als er geradewegs durch die Cottbuser Deckung schnitt und den Ball fulminant zum 16:14 (43.) ins lange Eck beförderte. Auch das 17:15 kurz darauf ging auf sein Konto, bevor Rosenbusch gegen Koppe dran war. Und so wieder Peter einen letzten direkten Freiwurf vor Ablauf der ersten Verlängerungshälfte ermöglichte. Und wo landete der? Glatt durch die hochgereckten LHC-Arme hindurch im linken oberen Winkel. 18:15 MT Talents, keine zehn Minuten zuvor schien es bereits, als sei der Traum vom DHB-Pokalsieg vorbei.

Die letzten fünf Minuten, die letzte Chance für Cottbus. Mit der Verkürzung auf zwei durch Gstrein, mit einer Zeitstrafe gegen Max Hermenau. Drohte etwa noch eine Wende in diesem irren Match? Nein, weil Kuhlen erst in Unterzahl eiskalt blieb, dann nach Rosenbuschs elfter Parade des Spiels mit dem 21:18 eine Minute vor Ultimo die Vorentscheidung herbeiführte. Dass Lange noch traf und Peter den Schlusspunkt setzte, war Zugabe. Viel wichtiger hingegen, dass die MT Talents nach übernervös geführten Spielen sowohl im Halbfinale, als auch später im Finale, jeweils das Ruder herumrissen und mit starken Leistungssteigerungen am Ende im DHB-Pokalfinale vor eigenem Publikum triumphierten.

Statistik
MT Talents: Rosenbusch, K. Hüter – Deist 1, Lange 3, Peter 6, Ley, Kindl, Kopeinigg, Hermenau 1, Hillwig 4, Kuhlen 5, Junge 3, N. Hüter, Hornaff – Trainer Georgi Sviridenko.
LHC Cottbus: L. Schmidt, Schönrock – Förster, Ulbricht, A. Schmidt 3/1, Streidt 1, Koppe 6, Gstrein 2, Lerbs 3, Gerdnun, Lebe 3, Liebscher – Trainer Bennett Speed.
Z: 300 - SR: Philipp Etzold / Lennard Zerlin (Magdeburg / Halle) - Strafen: 8:8 Minuten – 7m: 0/0 : 2/1.

Der Verlauf: 0:1 (1.), 2:1 (7.), 4:2 (12.), 6:4 (15.), 6:6 (18.), 6:7 (Halbzeit), 8:7 (23.), 8:10 (30.), 10:10 (33.), 11:13 (39.), 13:13 (Ende reg. Spielzeit), 14:13 (41.), 16:14 (43.), 18:15 (Halbzeit Verlängerung), 19:17 (47.), 21:18 (49.), 23:18 (Ende).