Soler freut sich auf Duell mit Irun
Viertelfinale in der EHF European League: Die MT Melsungen empfängt zum Hinspiel den spanischen Klub Bidasoa Irun. Anwurf ist am Dienstag um 18.45 Uhr.
Das erste Final4 der Saison ist Geschichte. Ins nächste möchte die MT Melsungen ebenfalls einziehen. Dafür muss der nordhessische Handball-Bundesligist auf der letzten Etappe den spanischen Vertreter Bidasoa Irun aus dem Weg räumen. Das Hinspiel des Viertelfinals steigt am Dienstag um 18.45 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle.
Karten für die Begegnung gibt es in allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online im MT-Ticketshop und an der Abendkasse. Eine besonders attraktive Aktion hat sich die MT Melsungen für Gruppen einfallen lassen: Bei einer Bestellung von mindestens zehn Karten, die bis Montagabend per Mail vorliegen muss, kostet jedes Ticket nur 10 Euro. Mehr Infos hier.
Sportlich haben sich die Nordhessen viel vorgenommen. „Klar haben wir derzeit jede Menge verletzte und angeschlagene Spieler. Und es sind ausnahmslos sehr gute Mannschaften, die sich bis ins Viertelfinale durchspielen“, sagt Sportvorstand Michael Allendorf. Aber: „Wir müssen uns trotzdem ein Polster rauswerfen, wenn wir weiterkommen wollen. Das Rückspiel in der engen Halle in Irun wird hitzig werden, und deshalb brauchen wir jedes Tor Vorsprung, das wir bekommen können.“ Seine Erinnerung an den August 2023 ist noch frisch. Da gewann die MT ein Vorbereitungsspiel in der Grenzstadt zu Frankreich am Golf von Biskaya.
Es wird keine leichte Aufgabe für das Team von Trainer Roberto Garcia Parrondo. Laborieren doch weiterhin mehrere Akteure der Rot-Weißen an Blessuren oder sind erst wieder im Aufbau. Und dann kommt noch der Schock vom Ausfall Nebojsa Simics hinzu. Außerdem gelten die Iberer als ausgesprochen abwehrstark und stellen in der Liga Asobal derzeit als Tabellen-Dritter die zweitstärkste Defensive – effektiver noch als die von Spitzenreiter Barcelona. Da wartet eine Herkules-Aufgabe auf die MT.
Ein Melsunger, der die möglichen Schwächen des Iruner Bollwerks gut kennt, ist Marti Soler (Foto: Käsler). Im Winter erst nachverpflichtet, spielte er in der Hinrunde der spanischen Eliteklasse noch mit seinem Ex-Verein BM Logroño La Rioja gegen Irun. Unterlag zwar knapp, erzielte aber selbst zwei Tore aus drei Versuchen. „Wir müssen den Ball schnell laufen lassen, trotzdem sicher sein in unseren Aktionen und vor allem unsere körperlichen Vorteile nutzen“, weiß Soler um die vermeintlichen Schwachpunkte des Gegners.
Überhaupt ist es für den jungen Linksaußen eine ganz besondere Sache, mit einer deutschen Mannschaft als Spanier unter einem spanischen Trainer gegen einen spanischen Klub anzutreten: „Ich habe ein gutes Gefühl dabei und werde es genießen, gegen meine Landsleute spielen zu können.“ Soler freut sich auf das Duell mit den Basken.
Für seinen unbedingten Willen, mit der MT die EHF-Endrunde im Mai in Hamburg zu erreichen, spielt auch das Erlebnis DHB-Final4 in Köln eine Rolle. „Es war kein so gutes Gefühl, ohne den Titel heimzufahren. Deshalb wollen wir unbedingt die Chance nutzen, gleich noch einmal in ein Final4 einzuziehen, um es dann diesmal besser machen zu können. Außerdem wäre es etwas ganz Besonderes, ein richtiges Statement, als Mannschaft zweimal in einer Saison in ein Final4 zu kommen“, sagt Soler.
Hilfreich wäre dabei sicher, mit den eigenen Fans im Rücken schon im Hinspiel jene hitzige Atmosphäre zu erzeugen, die Soler, Balenciaga, Barrufet und Co. in der engen Halle in Irun erwarten wird. Denn dass das ebenso lautstarke wie vorantreibende Kasseler Publikum immer für das eine oder andere Tor obendrauf gut ist, mussten schon andere Spitzenteams erfahren. Nicht ohne Grund ist die rot-weiße Heimstatt in dieser Saison eine Festung. Und die soll es auch nach dem Schlagabtausch mit den starken Spaniern noch sein. (Michael Koch)
Schiedsrichter am Dienstag: Bartosz Leszczynski / Marcin Piechota (Polen); EHF-Delegierter: Christian Kaschütz (Österreich)
Hallenöffnung: 17.15 Uhr