TESTSIEG GEHT AN WETZLAR – MT UNTERLIEGT HSG 25:30

Am Freitagnachmittag absolvierte die MT Melsungen ihr zweites Testspiel im Rahmen der Saisonvorbereitung. Nach dem 28:23-Erfolg vor vierzehn Tagen gegen Lemgo mussten sich die Rotweißen nun dem Rivalen aus Mittelhessen beugen und unterlagen der HSG Wetzlar mit 25:30 (12:15).

Die HNA analysiert
Die Schwächen: Es war zwar nur ein Test, aber die unzähligen technischen Fehler und Fehlwürfe speziell im ersten Abschnitt haben Trainer Gudmundur Gudmundsson aber trotzdem nicht gefallen. „Wir waren von Anfang an langsam auf den Beinen. Es hat die Spritzigkeit gefehlt“, bedauerte der Isländer. Wiederholt luden die MT-Profis den hessischen Kontrahenten förmlich zum Kontern ein. Zudem machte die Deckung keinen stabilen Eindruck.

Der starke Gegner: Für Wetzlar war es der erste Wettkampf seit Anfang März. Wirkliche Anlaufschwierigkeiten hatte die HSG nicht und trat teilweise mit viel Spielwitz auf. „Die Wetzlarer haben das routiniert gespielt. Wir haben zu hektisch angefangen“, bilanzierte MT-Kapitän Finn Lemke. Der Erfolg der Mittelhessen ging absolut in Ordnung – auch wenn Maximilian Holst und Kristian Björnsen je einen Siebenmeter gegen Nebojsa Simic vergaben.

Das mangelhafte Tempogegenstoßspiel der MT: Im Verlauf der 60 Minuten markierten die Nordhessen nur ein einziges Tor aus der ersten Welle: Yves Kunkel nach Lemke-Pass zum 1:0 (1.). Das blieb auch die einzige Melsunger Führung im ganzen Spiel. „Bei uns haben einige Prozente gefehlt. Es ist enttäuschend, wenn dir nur ein Gegenstoß-Treffer gelingt“, sagte Mittelmann Lasse Mikkelsen. Zumindest wurde das Angriffsspiel etwas besser, als der starke Mikkelsen mit Domagoj Pavlovic und Häfner die Aufbaureihe bildete.

Das Traumtor: Wenn es kein Geisterspiel gewesen wäre, dann hätte es in der zwölften Minute keinen MT-Fan mehr auf seinem Sitz gehalten. Gegen die Innenverteidiger Anton Lindskog und Olle Forsell Schefvert traf Melsungens Kreisläufer Marino Maric im Fallen mit der Rückhand (5:5). Zumindest bekam der Kroate Applaus von den Kollegen auf der Ersatzbank. Später gelang Maric noch ein ähnliches Tor.

Der doppelte Kühn: Kurz vor der Pause war Julius Kühn zum 12:15 erfolgreich – das dachten jedenfalls alle, die dabei waren. Dann aber berieten sich die Unparteiischen und nahmen den Treffer zurück – sie hatten das Spiel bereits unterbrochen. Die Reaktion Kühns? Ein Gewaltwurf kurz darauf ins linke obere Eck – 12:15.

Den Original Artikel von HNA-Sportredakteur Björn Mahr sehen Sie auf HNA.de.

MT Melsungen: Simic, Heinevetter – Maric 3, Reichmann 3/3, Kunkel 1, Allendorf 1, Kühn 3, Mikkelsen 7/3, Häfner 5, Danner 1, Pavlovic 1, Kastening, Arnarsson, Lemke, Salger, Pregler.
Bester Werfer bei der HSG Wetzlar war Stefan Cavor (5).

MT-Trainer Gudmundur Gudmundsson zum Spiel:
Wir waren in der Abwehr von Anfang an zu langsam auf den Beinen, sind nicht aggressiv genug aufgetreten und haben zu viele Zweikämpfe verloren. Gerade in der Abwehr muss man mit viel Leidenschaft rangehen, die aber haben wir nicht ausreichend gezeigt. Im Angriff haben wir uns zu viele technische Fehler erlaubt und uns oft zu wenig Zeit genommen. In der zweiten Halbzeit haben wir vorne einige Dinge richtig gut gemacht, wir hatten dadurch Möglichkeiten, wieder ins Spiel zu kommen. Wir haben in dieser Woche viel gearbeitet und so hat uns natürlich auch etwas die Spritzigkeit gefehlt. Trotzdem bin ich vom heutigen Spiel etwas überrascht, zumal wir gestern überragend trainiert haben. Ich werde das Spiel heute zunächst allein analysieren und im zweiten Schritt dann zusammen mit der Mannschaft.

Zum Nachschauen:
Auch dieses Spiel fand aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnahmen ohne Zuschauer statt, es war allerdings als Livestream auf dem MT YouTube-Kanal zu sehen, wo es auch weiterhin verfügbar ist. Dazu einfach hier klicken!

Das weitere MT-Programm:
Am Donnerstag, 27.08.20, gastiert die TSV Hannover-Burgdorf in Kassel (ohne Zuschauer). Das ist dann sozusagen die Generalprobe für das Qualifikationsspiel der 1. Runde in der European League, das am Sonntag, 30.08.20, in Dänemark gegen Bjerringbro-Silkeborg stattfindet. Das Rückspiel ist für Sonntag, 06.09.20, in Kassel angesetzt. Hierzu werden ebenfalls noch keine Hallenbesucher zugelassen.


A. Käsler-Foto: Marino Maric hatte einige sehenswerte Szenen am Kreis – hier gibt er Lenny Rubin (li.) und Anton Lindskog das Nachsehen.