Tobias Reichmann reist vorzeitig heim

Die deutschen Handballer gehen mit unveränderter Formation in das Viertelfinale des olympischen Handballturniers. Heißt: Zum Spiel gegen Ägypten kann Bundestrainer Alfred Gislason wieder 14 aus 15 Spielern auswählen, aber eine Einwechslung von Tobias Reichmann ist damit bei den Olympischen Spielen nicht mehr möglich. Hierfür schließt sich das festgelegte Zeitfenster mit Beginn der K.o.-Runde. Zudem hätten Verletzungsgründe vorliegen müssen.

Der Rechtsaußen der MT Melsungen tritt am morgigen Dienstag die Heimreise an und bereits wird am frühen Abend am Flughafen Frankfurt/Main landen. Als Torwart kann Silvio Heinevetter aus Verletzungsgründen noch zu einem möglichen Medaillenspiel ins Team rücken.

Mit einem Einsatz im olympischen Turnier wird es leider nichts mehr  – Das Sascha Klahn-Archivfoto zeigt Tobias Reichmann im Länderspiel am 10. Januar in Köln gegen Österreich.

„Mir war klar, was auf mich zukommt. Natürlich bin ich traurig und enttäuscht, dass die Olympischen Spiele für mich so verlaufen sind – nah dran, aber doch nicht richtig dabei“, sagt der 33-jährige Reichmann, der 2016 Europameister und Olympiadritter war. „Unserer Mannschaft wünsche ich maximalen Erfolg und die Energie, in Tokio noch drei weitere Schritte zu gehen. Ich werde aus der Ferne die Daumen drücken.“

„Wir sind Tobias Reichmann sehr, sehr dankbar, dass er diese Rolle akzeptiert, die gesamte Vorbereitung bestritten und sich in Tokio für den Notfall bereitgehalten hat“, sagt Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes und Leiter der Teilmannschaft Handball. „Bei diesen ohnehin schwierigen Olympischen Spielen hat er gemeinsam mit Silvio Heinevetter in einem externen Hotel unseren Außenposten gebildet und nur an unserem Training teilnehmen können. Beide sind auch mit Abstand Teil unseres Teams und haben großen Sportsgeist gezeigt. Das verdient riesigen Respekt.“

Das Viertelfinale des olympischen Handballturniers gegen Ägypten beginnt am Dienstag um 13.45 Uhr und wird via Eurosport, ZDF und sportschau.de zu sehen sein. (DHB-Pressestelle; Foto: S. Klahn/DHB)

Silvio Heinevetter bleibt weiter in Tokio

Die Regelung, nach der Vorrunde nicht mehr in den 14er Kader reinrutschen zu können, gilt nur für den "16. Mann". Als solcher wurde Tobias Reichmann geführt. Beim "15. Mann", wie in diesem Fall Jannik Kohlbacher, gilt dies nicht. Der Kreisläufer wurde vor dem letzten Gruppenspiel anstelle von Linksaußen Marcel Schiller ins Spielaufgebot geholt.

Für den dritten Torhüter gilt wiederum eine andere Regelungen So kann Silvio Heinevetter, der bislang lediglich in Bereitschaft stand, noch zum Zuge kommen, sofern sich einer der beiden etatmäßigen Keeper Andreas Wolff oder Johannes Bitter verletzen sollte.