Wer eine Karte für ein Heimspiel der MT Melsungen benötigt, kommt an Nicole Fink nicht vorbei. Seit sechseinhalb Jahren ist sie für den Handball-Bundesligisten tätig. Seit Kurzem leitet sie offiziell die MT-Geschäftsstelle in Melsungen.

Ticketing, Dauerkarten, Tageskasse in der Rothenbach-Halle – diese Bereiche zählen zu ihren wichtigsten Aufgaben. In diesem Zusammenhang betont die 45-Jährige, dass sie das Alltagsgeschäft keinesfalls allein bewältige, sondern dabei von Petra Krause und Lukas Franz unterstützt werde. Überhaupt sei es das „offene und ehrliche Miteinander“, das sie an ihrem Job besonders schätzt. Jeder könne eigene Ideen einbringen. Und sie mag den direkten Kontakt zu den MT-Anhängern. Fink, die mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in Kassel lebt, sagt: „Im Grunde verfolgen wir alle ein Ziel: „Zufriedene Fans sowie Spaß am Sport und an der Mannschaft."

Bei der Kasseler Sparkasse machte Nicole Fink ihre Ausbildung und verdiente dort auch lange Zeit ihr Geld. Damals gab es noch nicht so viele Berührungspunkte mit der MT. Bis sie zum ersten Mal ein Heimspiel besuchte, 2014 war das – von Freunden habe sie eine Freikarte bekommen, erinnert sie sich: „Ich war total geflasht.“ Die Atmosphäre in der Halle. Die Nähe zu den Profis. In der Folge kaufte sie sich Tickets für weitere Heimspiele. Die Leidenschaft für Bundesliga-Handball war geweckt.

Zugleich wuchs der Wunsch, näher dran zu sein. Also stiegen sie und ihr Ehemann im Ordnerteam ein, das ehrenamtlich in der Rothenbach-Halle für die MT tätig ist. Aber auch diese Tätigkeit genügte ihr irgendwann nicht mehr. Also fragte sie kurzerhand bei Axel Geerken nach, ob sie eine Initiativbewerbung einreichen könne. Die Antwort des MT-Vorstands: Auf jeden Fall, sehr gern. Und zack: Ab September 2016 saß Nicole Fink in der Geschäftsstelle, und Ingrid Denk, die langjährige Leiterin, nahm den Neuzugang unter ihre Fittiche.

So kann es manchmal laufen: zuerst Fan, dann im Ordnerteam, und nun Leiterin der Geschäftsstelle. Angesprochen auf einen besonderen Moment, denkt sie an den 1. Februar 2020, an jenen Tag, als die Tickets für das Final4 in den Verkauf gingen. Ab 6 Uhr hätten die Fans vor der Geschäftsstelle ausgeharrt, die Schlange sei bis zum Rathausplatz gegangen, das Ende nicht zu sehen. „Eine außergewöhnliche Situation. Alle in der Geschäftsstelle haben mitgeholfen. Trotz der Wartezeit war kein Fan verärgert“, berichtet sie. Nicole Fink mag es, wenn Leben in der Bude ist.