Vor Heimspielpremiere: Die Spannung steigt, der Meister kommt!
Dramaturgisch wertvoller konnte die Ansetzung zur Heimpremiere für die MT Melsungen nun wirklich nicht sein: Am Samstag empfangen die Nordhessen mit dem THW Kiel den amtierenden Deutsche Meister und erneut heißesten Titelkandidaten der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 20:30 Uhr. Es gibt noch Tickets an der ab 18:30 Uhr geöffneten Tageskasse. Die Veranstaltung findet gemäß der 2-G-Regelung statt. Dadurch kann die volle Hallenkapazität ausgeschöpft werden.
Szene aus der letzten Saison: Zuhause unterlag die MT dem THW deutlich, um ihn dann in Kiel beim 28:29 fast in die Knie zu zwingen – Hier kann sich Domagoj Pavlovic gegen Sander Sagosen und Steffen Weinhold in Szene setzen – Foto: A. Käsler.
“Wir freuen uns riesig auf das Spiel. Zum einen, weil mit Kiel das absolute Top-Team kommt, zum anderen, weil wir nach langer Zeit endlich wieder zuhause vor Zuschauern spielen dürfen. Das war schon am Mittwoch in Lemgo ein tolles Gefühl. Deshalb hoffe ich, dass uns tatsächlich viele Fans am Samstagabend gegen diesen mega-starken Gegner unterstützen”, sagt Kai Häfner. Der MT-Kapitän ergänzt: “Es ist ohnehin schon schwer genug, den THW Kiel zu schlagen. Noch mehr aber zu diesem frühen Zeitpunkt, wo die Mannschaft keine Mehrfachbelastung durch andere Wettbewerbe hat und deshalb alle Spieler noch absolut frisch sind. Aber wir werden uns richtig ins Zeug legen”.
Dass der THW gut drauf ist, hat er bereits zweimal bewiesen. Zuerst am vergangenen Wochenende beim Supercup, wo die Zebras den TBV Lemgo Lippe jederzeit im Griff hatten – auch wenn dies durch das knappe 30:29 nicht zum Ausdruck kam. Und dann am Mittwoch beim deutlichen 33:24-Heimsieg gegen den HBW Balingen-Weilstetten vor der sagenhaften Kulisse von 9.000 Zuschauern in der fast ausverkauften Wunderino Arena.
Was den deutschen Rekordmeister (22 Liga- und 11 DHB-Pokaltitel) auszeichnet, ist zuallererst die erlesene Besetzung mit Spitzenkräften, wenigstens zwei auf jeder Position. “Es gibt bei diesem Gegner keinen einzelnen Spieler, den man herausheben kann”, weiß Gudmundur Gudmundsson, “Respekt muss man der kompletten Mannschaft entgegenbringen, um eine Chance zu haben. Kiel ist nicht nur einfach die stärkste Mannschaft in Deutschland, sondern weltweit.” So ist es wenig verwunderlich, dass sich fast alle Fachleute, ob Bundesligatrainer oder TV-Experten, in der Frage, wie der kommende Deutsche Meister heißen wird, weitestgehend einig sind.
Die Namen des Kieler Kaders lesen sich in der Tat wie das Who-is-Who der gesamten Sportart Handball. Das sind unter anderem Torhüter Niklas Landin, zweifacher dänischer Weltmeister und Olympiasieger (2016 übrigens unter Trainer Gudmundur Gudmundsson), die Rückraum-Asse Sander Sagosen, Superstar in Norwegens Auswahlteam, Domagoj Duvnjak, Miha Zarabec, Nikola Bilyk, Steffen Weinhold, das Kreisläufer-Duo der deutschen Nationalmannschaft, Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek sowie die dänisch-schwedische Flügelzange Magnus Landin und Niclas Ekberg.
“Der THW hat das Sieger-Gen. Die Spieler sind sehr erfahren darin, Erfolge zu erzielen, die wissen einfach, wie es geht”, bringt es der Ex-Kieler Tobias Reichmann auf den Punkt. Der MT-Rechtsaußen muss es wissen, schließlich holte er mit den Zebras schon den Champions League-Titel. “Klar ist der Respekt vor einem solchen Gegner groß. Aber wir gehen keineswegs chancenlos in dieses Spiel. Dazu muss es uns gelingen, so, wie über weite Strecken in Lemgo, die Fehlerquote im Angriff niedrig zu halten und damit gleichzeitig dem Gegner möglichst wenige Gelegenheiten zum Tempogegenstoß zu geben”, nennt Reichmann zwei wesentliche Erfolgsfaktoren.
Das sieht auch Gudmundur Gudmundsson so und ergänzt zwei weitere Kriterien: “Wir haben gegen Lemgo eine überragende Abwehrleistung gezeigt und im Angriff sehr lange sehr diszipliniert gespielt. Darauf können wir aufbauen.” Wenig überrascht zeigte sich der MT-Coach übrigens von der Leistung seines Landsmannes im Rückraum. Elvar Örn Jonsson lieferte nicht nur wegen seiner fünf Tore eine Klasse-Partie. Der Neuzugang übernahm auch in engen Momenten Verantwortung, so etwa kurz vor Schluss mit seinem Tor zur 26:25-Führung. “Ich weiß, was Elvar kann”, merkt “Gudmi” dazu trocken an.
Natürlich wird der Melsunger Trainer sich nicht auf einige wenige Akteure verlassen wollen. Muss er auch nicht. Denn seine Schützlinge überzeugten beim Auftritt im Lipperland als Team, in das sich jeder mit hohem kämpferischen Engagement eingebracht hat. “Klar, Kiel ist – wie in fast allen Spielen in der Bundesliga – auch bei uns der Favorit. Aber wir haben allen Grund, zuversichtlich in dieses Spiel hineinzugehen. Alles ist möglich”.
Was alles möglich ist, davon wollen sich übrigens auch zwei prominente Gäste überzeugen: So werden der ehemalige MT-Trainer Hrovje “Cveba” Horvat und dessen Sohn, Hrovje Horvat junior, seines Zeichens aktueller Trainer der kroatischen Nationalmannschaft, unter den Zuschauern weilen. Klar, dass das Horvat-Duo im Vorprogramm per Live-Interview in der Halle vorgestellt wird.
Besonderer MT-Service für die Besucher*innen
Aufgrund der angewandten 2-G-Regelung (Geimpft oder Genesen) darf die MT die Kapazität der Rothenbach-Halle von 4.300 Plätzen ausschöpfen. Bis dahin ist aber noch Luft nach oben. Der Vorverkauf verlief gut, aber es gibt auch noch ausreichend Karten am Spieltag an der ab 18:30 Uhr geöffneten Tageskasse. Um den Besucher*innen eventuelle Unsicherheiten beim 2-G-Procedere zu nehmen, wird es einen zusätzlichen Service schon auf dem Vorplatz der Halle geben. An einem eigens eingerichteten Infostand kann man sich zum Beispiel über die richtige Handhabung der Apps informieren. Zusätzlich sind Mitarbeiter*innen unterwegs, um die Zuschauer frühzeitig an die Vollständigkeit der bei der Einlasskontrolle notwendigen Nachweise zu erinnern und bei Bedarf individuell zu unterstützen. Am Spieltag wird auf dem MT-YouTube Kanal sogar ein eigens erstelltes Erklärvideo zur Nutzung der Registrierungs-App geschaltet.
Apropos App: Die bei anderen Events vielfach genutzte Luca-App kann in diesem Fall nicht verwendet werden, weil sie keine Eingabemöglichkeit zum genauen Tribünenplatz der betreffenden Person bietet. Zur Registrierung kann also ausschließlich nur der Check-in über den MT-Ticketpartner Eventim erfolgen (Tipps zum Eventim Check-in). ”Wir wollen unseren Gästen den Besuch und den Zutritt zur Halle so einfach und angenehm wie möglich machen. Mit dem Service können wir etwaige Fragen schon im Vorfeld klären, sodass die anschließende Einlasskontrolle zügig vonstatten gehen kann”, erklärt MT-Vorstand Christine Höhmann.
Schiedsrichter in Kassel:
Ramesh Thiyagarajah / Suresh Thiyagarajah (beide Gummersbach); DHB-Spielaufsicht: Thorsten Zacharias.
Bisherige Erstligavergleiche MT Melsungen – THW Kiel
33 Spiele, davon 4 Siege MT, 29 Siege THW
Letzte Saison:
22.04.21, MT Melsungen – THW Kiel 26:32
22.05.21, THW Kiel – MT Melsungen 29:28
Live-Berichterstattung:
Aus der Rothenbach-Halle meldet sich ab 20:15 Uhr Patrick Schumacher erstmals mit dem “Fulle Power – das Bitburger Liveradio“. Für TV-Sender Sky kommentiert Karsten Petrzika, Experte an seiner Seite ist Martin Schwalb.
Infos zum Gegner:
www.thw-handball.de
Der THW Kiel, Saison 2021/22 (Fotografenhinweis: THW Kiel)