Agustin Casado in Action (Abwehr, mitte) – hier in einem der Vorrundenspiele – Foto: IHF.

Wie schon 2011 in Malmö und 2021 in Ägypten gewannen die Spanier mit einer fulminanten zweiten Halbzeit nach einem Rückstand die Bronzemedaille. Nachdem Agustin Casado bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr mit seiner Auswahl Silber geholt hat, kehrt er nun auch von seiner ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft mit Edelmetall zurück.

Im Match gegen die Skandinavier stand der 26 Jahre alte Rückraumspieler knapp 40 Minuten lang auf der Platte, lieferte sechs sehenswerte Anspiele und war bei seinen vier Wurfversuchen dreimal erfolgreich. Unter anderem sorgte er bei der Aufholjagd mit dem 22:23 in der 36. Minute für den Anschlusstreffer.

Spanien änderte in der zweiten Halbzeit sein Abwehrsystem, stellte von der statischen 6:0- auf eine aggressivere 6:1-Abwehr um. Außerdem wechselte Trainer Jordi Ribera die Torhüter und brachte Rodrigo Corrales für Pérez de Vargas, der drei der ersten vier Schüsse auf sein Tor abwehrte. Es war eine Initialzündung, denn Spanien legte einen 7:1-Lauf hin, der das bisherige Geschehen auf den Kopf stellte und Schwedens Trainer Glenn Solberg zu einer Auszeit zwang.

Zehn Minuten vor Schluss lag Spanien mit 33:30 in Führung. Es war eine bemerkenswerte Wende gegenüber der ersten Halbzeit, in der die Abwehr eine unglaubliche Anzahl von Toren kassierte. Im Vergleich dazu erzielte Schweden in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte nur acht Treffer, wobei Spanien eindeutig das bessere Tempo vorlegte und viel besser verteidigte.

Zum Leidwesen der schwedischen Fans gelang es ihren Landsleuten nicht, ein Comeback zu starten, da Spanien im Angriff einfach zu stark war und aus beinahe allen Lagen traf.

Mit dem 39:36-Sieg übertraf Spanien den bisherigen Rekord von 64 Toren in einem WM-Match um die Bronzemedaille. Der wurde übrigens auch unter deren Beteiligung bei der WM in Ägypten 2021 aufgestellt, als "Los Hispanos" Frankreich mit 35:29 besiegten.

Zum dritten Mal in Folge WM-Gold für Dänemark

Vor 23.050 Zuschauern in der Tele2-Arena in Stockholm sicherte sich Dänemark mit einem souveränen 34:29 (16:15)-Sieg gegen Frankreich (34:29) als erstes Team der Geschichte dreimal in Folge den Titel bei der IHF-Handball-Weltmeisterschaft der Männer.

Rasmus Lauge Schmidt mit zehn Toren und Simon Pytlick mit neun Treffern waren entscheidend für den Erfolg der Dänen, die sich damit ihre siebte Medaille bei der Handball-Weltmeisterschaft sicherten.

Zwei deutsche Nationalspieler im All-Star Team

Andreas Wolff, mit 112 Paraden der erste Torhüter seit Thierry Omeyer bei der WM 2015, der die 100er-Marke überschreitet, wurde erstmals in das All-Star-Team der IHF-Herren-WM berufen, Deutschlands Rückraumspieler Juri Knorr wurde mit 53 Toren und 52 Paraden zum besten Nachwuchsspieler des Turniers gewählt.

Goalkeeper: Andreas Wolff (Germany)
Right wing: Niclas Ekberg (Sweden)
Right back: Alex Dujshebaev (Spain)
Centre back: Nedim Remili (France)
Left back: Simon Bogetoft Pytlick (Denmark)
Left wing: Ángel Fernández Pérez (Spain)
Line player: Ludovic Fabregas (France)
Best young player: Juri Knorr (Germany)
MVP: Mathias Gidsel (Denmark)

ENDKLASSEMENT DER 28. HANDBALLWELTMEISTERSCHAFT IN POLEN/SCHWEDEN
(Teams mit MT-Beteiligung in fett)

Gold DEN - Denmark
Silver FRA - France
Bronze ESP - Spain
4 SWE - Sweden
5 GER - Germany
6 NOR - Norway
7 EGY - Egypt
8 HUN - Hungary
9 CRO - Croatia
10 SLO - Slovenia
11 SRB - Serbia
12 ISL - Iceland
13 POR - Portugal
14 NED - Netherlands
15 POL - Poland
16 BRN - Bahrain
17 BRA - Brazil
18 MNE - Montenegro
19 ARG - Argentina
20 USA - United States of America
21 BEL - Belgium
22 QAT - Qatar
23 CPV - Cape Verde
24 IRI - Iran
25 TUN - Tunesia
26 CHI - Chile
27 MKD - North Macedonia
28 KOR - South Korea
29 KSA - Saudi Arabia
30 MAR - Morocco
31 ALG - Algeria
32 URU - Uruguay