WM: GOLDTRAUM AUSGETRÄUMT

Lange Gesichter und große Enttäuschung in Hamburg. Das DHB-Team kassierte im Halbfinale seine erste Niederlage, Norwegen folgt Dänemark mit dem 31:25 (14:12)-Sieg ins Finale der diesjährigen Handball-WM. Zu Beginn war es ein ausgeglichenes Spiel, doch Deutschland geriet zu oft in Unterzahl. Die Norweger nutzten das und zeigten vor allem ein hervorragendes Zusammenspiel mit dem Kreis. Neben Bjarte Myrhol wussten auch Sander Sagosen und Magnus Röd, der kurz vor dem Ende ausschied, zu überzeugen. Für die deutsche Nationalmannschaft geht es nun im Spiel um Platz drei gegen Frankreich.

Hoch motiviert startete die deutsche Nationalmannschaft ins Halbfinale gegen Norwegen. Prokop startete mit Drux auf der Mitte, Fäth und Wiede auf den Halbpositionen, Gensheimer und Groetzki auf außen und Pekeler am Kreis. Uwe Gensheimer wurde freigespielt und traf auch zum 1:0, Röd hatte direkt die Antwort parat. Wiede und Pekeler ließen das 3:1 folgen. Erst die frühe Zeitstrafe gegen Drux brachte das DHB-Team etwas aus dem Rhythmus. Jöndal verkürzte durch einen Siebenmeter, kurz darauf glich Myrhol in Überzahl zum 3:3 aus und Röd stellte sogar die erste norwegische Führung her.

Doch das DHB-Team zeigte sich unbeeindruckt. Gensheimer verwandelte eindrucksvoll den von Steffen Fäth herausgeholten Siebenmeter zum 4:4 (12.). Die deutsche Nationalmannschaft bekam vor allem Röd nicht in den Griff, der immer wieder einnetzte. Dennoch drehte Gensheimer das Spiel mit seinem Siebenmeter zum 6:5 (15.). Dann war es wieder eine Unterzahlsituation, dieses Mal sah Kohlbacher die Zeitstrafe, die das DHB-Team in Rückstand geraten ließ.

Nach dem 7:7 (18.) durch Groetzki gelangen den Norwegern zwei Treffer in Folge und beim 7:9 durch Gullerud die erste Zwei-Tore-Führung. Prokop brachte nun Heinevetter (Foto, links) ins Spiel. Wiede gelang der Anschluss und Gensheimer münzte den dritten Siebenmeter zum 9:9 (22.) um. Da Norwegen sich wieder einen kleinen Vorsprung erspielen konnte, nahm Prokop beim 9:11 die erste Auszeit. Fabian Böhm kam ins Spiel und markierte sogleich den Anschlusstreffer. Heinevetter parierte den nächsten Wurf, doch die Deutschen vergaben ihre Chance im Angriff.

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es laut in der Barclaycard Arena. Uwe Gensheimer musste nach einem Foul beim Konter auf die Bank und kurz darauf bekam Hendrik Pekeler seine zweite Zeitstrafe als er Myrhol quasi mit einem Ringergriff stoppen wollte. Jöndal verwandelte den Siebenmeter und es stand 10:13 (26.). Lange war das DHB-Team jedoch nicht in doppelter Unterzahl, denn auch Overby und kurz darauf Gullerud mussten jeweils nach einem Foul für zwei Minuten auf die Bank. Musche verkürzte per Siebenmeter auf 11:13. Nun entschied sich Berge für ein Time-Out. Heinevetter war zur Stelle und wenig später traf Böhm aus dem Stand zum 12:13. Jöndal stellte dann per Siebenmeter den 12:14-Pausenstand her.

Zunächst kam Deutschland gut aus der Kabine. Gensheimer klaute sich den Ball, Wiede verwandelte zum 13:14. Dann gerieten die Deutschen nach einer Zeitstrafe gegen Kohlbacher, der seinen Gegenspieler gestoßen hatte, in Unterzahl wieder deutlicher in Rückstand. Myrhol machte vom Kreis das 13:16 (34.). Beim 15:19 (37.) betätigte Prokop den Auszeit-Buzzer. Suton war dann auch erfolgreich, doch die Norweger zeigten ein starkes Zusammenspiel mit ihrem Kreisläufer. Myrhol sorgte dann auch für das 16:20. Nachdem Jöndal von außen das 17:21 machte, kam Heinevetter zurück in die Partie.

Gensheimer verwandelte einen Siebenmeter. Das DHB-Team holte sich den Ball, Wiede passte auf Kohlbacher, der traf und nach einer Parade von Heinevetter hatte die Mannschaft von Prokop sogar die Chance, den Anschluss perfekt zu machen. Böhm scheiterte jedoch und es gab den Gegentreffer von Sagosen. Zudem sah Pekeler seine dritte Zeitstrafe und damit die rote Karte. Fabian Böhm hielt sein Team mit dem Tor zum 20:22 (44.) im Spiel. Es ging hin und her. Gensheimer bekam auf außen den Ball, nahm sich trotz des schlechten Winkels den Wurf und traf zum 22:24.

Drux und Häfner kamen ins Spiel. Im Angriff hatten die Deutschen Probleme, sich gute Wurfpositionen zu erarbeiten und Prokop nahm beim Stand von 22:25 in der 52. Minute die nächste Auszeit. Zunächst gab es zwar einen Gegentreffer, dann markierte Fabian Böhm allerdings seinen fünften Treffer. Nun rief auch Berge seine Mannschaft zur Besprechung zusammen. Es waren noch gut fünf Minuten auf der Uhr.

Fabian Böhm und Fabian Wiede hielten die deutsche Nationalmannschaft in Schlagdistanz, doch die Zeit wurde langsam knapp. Es stand 25:27 und es waren noch etwa zwei Minuten auf der Uhr. Dann verletzte sich Magnus Röd und humpelte vom Feld. Sander Sagosen traf und auch mit dem siebten Feldspieler konnte Deutschland keinen Torerfolg erzielen. Das DHB-Team deckte offensiv, um wenigstens in die Verlängerung zu kommen. Berge reagierte mit seinem dritten Time-Out. Myrhol traf zum 25:29 und damit war Norwegen der Finaleinzug gewiss. Am Ende jubelten die Skandinavier über einen 31:25-Sieg und das Ticket für das Endspiel.
(Foto: B.K.; Text: handball-world.news )